Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktinformation & Preise

Getreideexport Russlands sorgt für Kursbewegungen

Meldungen darüber, dass große internationale Getreidehändler wie Cargill und Viterra ihr Exportgeschäft in Russland einstellen, führten zu Kursgewinnen an den Terminmärkten. Denn die ohnehin schleppende Exportabwicklung über die Schwarzmeer-Terminals könnte damit weiter beeinträchtigt werden.

Allerdings ließ die russische Regierung bereits verkünden, dass sie die Anlagen für den Außenhandel weiter betreiben wolle.

Hinzu kommt allerdings, dass Russland seine inländischen Getreidereserven erhöhen und den Getreideexport bremsen möchte, um die Preise am Weltmarkt zu stabilisieren. Aus Marktlogik bedeutet dies eine Verknappung des Mengenangebots, was zu gewissen Risikoprämien in den Preisen führen könnte.

In der EU wird indessen über die Destabilisierung der Getreidemärkte in Polen und Rumänien durch ukrainische Einfuhren diskutiert. Berichten zufolge belasten die Warenströme zunehmend die Lager- und Umschlagskapazitäten dieser Länder und führen zu einer erheblichen Ausweitung des Mengenangebots. Infolgedessen kommt es zu einer zunehmenden Entkopplung der lokalen Märkte vom Terminmarkt, wo die Kurse aktuell wieder steigen.

Auch in Deutschland konnten sich die Getreidepreise in dieser Woche nur knapp behaupten, obwohl aus Paris positive Vorgaben kamen. Gemäß Preisfeststellung des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH) wurden für B-Weizen frei Landlager im Schnitt 220 bis 235 EUR/t gezahlt. A-Weizen erzielte demgegenüber eine Qualitätsprämie von ca. 10 bis 15 EUR/t. Futterweizen wurde mit 217 bis 235 EUR/t bewertet.

Getreidepreise, Hessen, in EUR/t

Frei LandlagerAb Hof
Quelle: LLH, Stand 30.03.2023
Min.Max.ØMin.Max.Ø
Qualitätsweizen225245240235255245
Brotweizen220235227230245236
Brotroggen205225212205225217
Qualitätshafer225235230210245234
Braugerste270285280280295289

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