Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktinformation & Preise

Internationaler Milchmarkt unter Druck

An der internationalen Handelsplattform für Milchprodukte „Global Dairy Trade“ gab der Preisindex bei der ersten November-Auktion abermals nach. Mit einem Minus von 3,9 % fiel der Index das dritte Mal infolge und erreichte noch einen Durchschnittspreis von 3.537 US-Dollar.

Das Handelsvolumen war ebenfalls rückläufig und lag bei 28.867 t. Zu den größten Verlierern zählte dabei das Buttermilchpulver (- 11,4 %). Aber auch die Kurse für Leitprodukte wie Magermilchpulver wurden kräftig zurückgenommen. Lediglich die Preise für Butter und Cheddar konnten leicht zulegen. Grund sind nach Einschätzung von Experten die schwache Nachfrage nach Milchprodukten aufgrund der Inflation und die Unsicherheiten über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft.

Rückläufige Preise auch am Spotmarkt

Auch im Großhandel und an den Spotmärkten zeichnet sich seit einiger Zeit ein Abwärtstrend ab. Während für die Rohmilch am Spotmarkt in der 38. KW noch ca. 61 Euro/dt gezahlt wurden, liegen die Preise im Intrahandel zwischen den Molkereien aktuell lediglich bei 55,40 Euro/dt. Auch die Milchpulverpreise gerieten im Großhandel stark unter Druck, während Butter und Schnittkäse weiterhin gute Erlöse erzielen. Wie die Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. in Kempten ausführt, sei die Verfügbarkeit von Rohmilch regional wohl sehr unterschiedlich. Aufgrund der positiven Milchpreisentwicklung in den letzten Monaten seien im Norden stimulierende Tendenzen zu erkennen. Im Osten der Republik decke das Angebot hingegen nicht immer den bestehenden Bedarf. Probleme wie Personalmangel und die hohen Energiekosten belasten die Branche zusätzlich.

Erzeugerpreise weiterhin stabil

Im September 2022 sind die Milcherzeugerpreise in Deutschland nach vorläufigen Berechnungen der AMI in Bonn durchschnittlich um 1,30 Cent/kg gegenüber dem Vormonat gestiegen. Damit erhielten die Milchviehbetriebe im September im Schnitt 58,08 Cent für ihre abgelieferte Milch. Nach den Berechnungen der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz betrug der Erzeugerpreis in Hessen für standardisierte Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß hingegen 57,82 Cent/kg.


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