Marktinformation & Preise
Börsenmilchwert kratzt an der 40-Cent-Marke
Infolge der besseren Verwertungsmöglichkeiten der Rohmilch ist der Kieler Börsenmilchwert für Lieferungen im Juni derweil auf 39,7 Cent/kg gestiegen. Demgegenüber hat der von der Fachzeitschrift TopAgrar abgeleitete Milchwert die 40 Cent-Marke am vergangenen Mittwoch sogar bereits geknackt.
Maßgeblich für die Berechnung sind die Schlusskurse der handelbaren Kontrakte für Butter und Magermilchpulver an der EEX in Leipzig.
Getrieben wird der Börsenmilchwert zum jetzigen Zeitpunkt von der Butter, die mit 5.814 EUR/t im aktuellen Frontmonat einen historischen Höchststand markiert. Geringe Anlieferungsmengen in der
Saisonspitze und der Nachfrage sog am Weltmarkt lassen die Butterkurse in allen Segmenten regelrecht explodieren. Dem Magermilchpulver gelingt es hingegen nicht, den Sprung über die 2000 EUR/t zu schaffen. Nach der regen Nachfrage in den Vorwochen wird wieder deutlich weniger Ware geordert. Im Export verliert EU-Ware durch die Konkurrenz aus den USA und den starken Euro an Wettbewerbsfähigkeit. Dessen ungeachtet treibt die Butter den Börsenmilchwert zu neuen Höchstständen.
Prognose
Sowohl der Börsenmilchwert als auch die Spotmarktpreise für Rohmilch in Deutschland (ca. 37 Cent) liegen inzwischen deutlich über den Auszahlungspreisen der Molkereien.
Aufgrund der dynamischen Konvergenz von Termin- und Kassamarkt ist zu erwarten, dass dieser Gap durch einen Anstieg der Erzeugerpreise in den nächsten Wochen geschlossen wird.