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Marktinformation & Preise

Futtergerste bleibt gefragt

Die Versorgungssituation am Welt-Gerstenmarkt bleibt in dieser Saison angespannt. Derweil konkurrieren Exporteure und Futtermischer um den begehrten Rohstoff.

Gerste bleibt weiterhin knapp und teuer. Nach den aktuellen Hochrechnungen des USDA werden die globalen Vorräte in dieser Saison um ca. 6 Mio. t auf nur noch 18 Mio. t abschmelzen. Demzufolge fällt der Lagerbestand an Gerste sogar noch unter das niedrige Niveau der Kampagne 2012/13 (21 Mio. t).

Exporte stützen den Futtergerstenpreis

In der Nähe der Seehäfen werden für die Futtergerste derzeit sogar höhere Preise aufgerufen als für den Brotweizen. So kostet Futtergerste in Hamburg aktuell 170 EUR/t franko cif, während Brotweizen lediglich mit 167,50 EUR/t in die Bücher geht. Auf dem ohnehin leer gefegten Markt konkurrieren Exporteure und Futtermischer um die verbleibenden Restpartien. Dies stützt die Preise. Wie die AMI berichtet, wird die Inlandsnachfrage nach Futtergetreide durch den verspäteten Weidegang und ersten Grasschnitt vorerst weiter anhalten. Indessen ist jedoch unklar, welche Mengen noch in den Export fließen. Saudi-Arabien hat bereits angekündigt, aufgrund von Wasserknappheit weniger Gerste in Kombination mit Luzerneheu in der Fütterung einzusetzen. Der dadurch sinkende Einfuhrbedarf (-0,5 Mio. t) dürfte jedoch durch den Nachfragesog in China kompensiert werden. Denn immerhin hat das Reich der Mitte seine Gersteneinfuhren seit Vermarktungsbeginn bereits um 15% gesteigert.

Vorkontrakte im Fokus

Durch das rege Exportgeschäft geraten nun verstärkt Vorkontrakte in den Fokus der Betrachtungen. In der Wetterau werden ab Station bis zu 160 EUR/t geboten. Frei Landlager bewegen sich die Offerten in Hessen ungefähr innerhalb eines Preisbands von 140 bis 150 EUR/t. Dies entspricht bereits fast den Preisen für B-Weizen. Für diejenigen Erzeuger, die aus der Ernte heraus vermarkten, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, die neue Ernte zu besprechen. Unsere Einschätzung: Die Gerstenpreise haben bis zum Saisonende noch etwas Luft nach oben. Abwarten und den Markt beobachten!

Gersten-Versorgungsbilanz Welt; Quelle: USDA, Stand: 04.05.2018

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