Marktinformation & Preise
Ölschrote: Konsolidierung am Soja- und Rapsschrotmarkt
Nach einer kurzen Rally in den vergangenen Tagen verliert der Sojakomplex mit den politischen Unsicherheiten in Brasilien weiter an Boden.
Als Begleiterscheinung eines Korruptionsskandals, in den der amtierende Präsident wohl verwickelt ist, verlor der brasilianische Real stark an Wert gegenüer dem Dollar. Damit verteuert sich US-amerikanisches Soja am Weltmarkt, was die Wettbewerbsfähigkeit im Export beeinträchtigt. Die reduzierten Exportaussichten führten wiederum dazu, dass der Sojakurs in Chicago am gestrigen Handelstag um 31 Cents/bushel nachgab. Beim Sojaschrot fielen die Kurskorrekturen mit ca. 9,50 Cents/Bushel hingegen etwas moderater aus. Neben den Währungsturbulenzen begrenzen die hervorragenden Ernteaussichten den Preisspielraum nach oben, denn große Ernten drücken Preise. Am Hamburger Hafen wird Soja zur Lieferung im Monat Mai aktuell mit 295 EUR/t bewertet. Zu Beginn des Jahres notierte der Kurs noch bei 350 EUR/t.
Von der Nachfrageseite kommen momentan keine Impulse. Die Käufer halten sich in Erwartung weiter fallender Preise mit Abschlüssen zurück. Auch am Rapsschrotmarkt ist die Anzahl der Transaktionen sehr gering, da die Ölmühlen aufgrund der geringen Marge das Angebot verknappen.Wenn überhaupt, kommen Abschlüsse allenfalls auf den vorderen Terminen zustande. Die Nachfrage der Futtermittelhersteller kann aber auch hier häufig nicht befriedigt werden. Dessen ungeachtet gaben die Preise für Rapsschrot weiter nach. Am Hamburger Hafen erzielt Rapsschrot mit 215 EUR/t derzeit einen Preis, der fast 15 EUR/t unter dem korrespondierenden Preisniveau des Vormonats liegt.
Prognose
Für die kommenden Wochen erwarten die Marktbeteiligten stagnierende bis leicht rückläufige Preise am Ölschrotenmarkt. Angesichts der hohen Ernteerwartungen bei der Sojabohne ist zumindest nicht mit Preissprüngen nach oben zu rechnen.