Marktinformation & Preise
Exportpreise im Plus, Verwertung uneinheitlich
Die Nachfrage nach Milchprodukten ist am Weltmarkt weiterhin intakt. Auf der internationalen Handelsplattform Global-Dairy-Trade war bei der letzten Auktion am 02. Mai wieder ein höheres Handelsvolumen zu verzeichnen.
Mit 22,63 Mio. t überstieg die Menge der gehandelten Milchprodukte das Vorjahresniveau in der Summe um etwa 10%. Nicht zuletzt ist diese Entwicklung dem Nachfragesog aus China geschuldet. Im Reich der Mitte ist der Importbedarf offenbar immer noch groß, wenngleich die Einfuhren nicht mehr in dem Tempo zulegen wie in den Jahren zuvor. Mit 14,2 Mio. t werden die Einfuhren im laufenden Jahr 2017 nach den jüngsten Prognosen immerhin 11% über der Vorjahreslinie liegen. Bis 2026 sollen die Importe gemäß den Trendfortschreibungen in der Summe auf bis zu 19 Mio. t steigen. An der Global-Dairy-Trade (GDT) präsentiert sich das Marktumfeld freundlich. Mit Ausnahme des Magermilchpulvers haben die Exportpreise bereits das vierte Mal in Folge kräftig zugelegt. Nach einem Plus von 3,1% bei der vorherigen Auktion stieg der gewichtete Preisindex am vergangenen Dienstag sogar um 3,6% auf einen Wert von 3.166 USD.
Damit erreichten die Exportpreise inzwischen ihren höchsten Stand seit Februar dieses Jahres. Vollmilchpulver verzeichnete Preisforderungen, die im Durchschnitt mit 3.233 USD knapp 5% über dem letzten Schlusskurs lagen. Auch die Preise für Cheddar zogen im Ergebnis um 4,6% an. Etwas moderater fielen hingegen die Preisaufschläge bei der Butter mit +1,1% aus. Im deutschen Großhandel haben sich die Produktenpreise ebenso uneinheitlich entwickelt.
Für Butter in Mengeneinheiten von 250 g wurden die Preise zwischen den Molkereien und dem LEH neu verhandelt. Mit einem Preisband von 4,36 – 4,44 Euro/kg sind die Erlöse seither kräftig gestiegen. Auch bei der Blockbutter zeichnet sich seit geraumer Zeit eine Konsolidierung der Preise ab. Aufgrund steigender Anfragen aus Südeuropa tendieren die Preise für Emmentaler und Schnittkäse insgesamt fester. Demgegenüber bleibt die Eiweißseite weiter hinunter entwickelt.
Die veränderte Euro-Dollar-Wechselkursparität macht es schwieriger, Milchpulver aus der EU am Weltmarkt zu platzieren.
Prognose
Es ist davon auszugehen, dass sich die finanzielle Milchverwertung im Ergebnis wieder etwas verbessern wird. Als Frühindikator lassen die Exportpreise überdies auf eine stabile Nachfrage am Weltmarkt schließen. Die Rohmilchpreise dürften hiervon profitieren.