Marktinformation & Preise
Preise für Düngemittel wieder in Aufwärtsbewegung
Am Düngermarkt tendieren die Preise weiterhin sehr fest. Zur letzten Preiserfassung am 22.08.2022 wurden die Preise erneut spürbar angehoben. Grund sind die steigenden Gaspreise, die laut Düngemittelindustrie ca. 90 % der variablen Produktionskosten ausmachen.
Während die Gaspreise mit der avisiert hohen Speicherfüllung noch kräftig gefallen waren, reagiert der Spotmarkt auf den Gaslieferstopp von Gazprom indessen mit teils hohen Risikoprämien. Als Referenzindikator dient die sog. „Dutch TTF Gas Notierung“, die am Freitag den 26. August mit 346,5 Euro je MWh den absoluten Höchststand markierte. Derweil ist die Notierung wieder gefallen. Der Börsenpreis lag gestern am 06. September wieder bei 239,8 Euro je MWh. Es handelt sich dabei immer noch um ein historisch hohes Preisniveau.
Dem temporären Preisrückgang lag die Annahme zugrunde, dass Gazprom die Versorgung über Nordstream 1 wiederaufnehmen wird. Dies konnte jedoch nicht bestätigt werden. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass die Gaspreise weiter nach oben drehen.
Düngemittelhersteller fahren Produktion wieder runter
Teilweise setzen Düngerhändler Ihre aktuellen Preislisten aus. Die Anzahl der Preismeldungen ist in der Folge gering. Lediglich Tagespreise stehen für einzelne Produkte zur Verfügung. Zudem ist die Warenverfügbarkeit stark eingeschränkt, da Frachtraum überaus knapp und teuer ist. In der Folge werden kaum noch Geschäfte getätigt. Vorkäufe für die nächste Düngesaison werden in vielen Fällen nach hinten geschoben.
Die europäischen Hersteller haben ihre Düngemittelproduktion im Zuge der Krise um mehr als 70 % zurückgefahren, heißt es in Fachkreisen. Aufgrund der hohen Gaspreise sei europäische Ware am Weltmarkt kaum noch konkurrenzfähig. Forderungen nach staatlichen Eingriffen in den Markt werden immer lauter.
KAS wird aktuell frei Handelslager mit ca. 900 Euro/t bewertet. Für Harnstoff müssen die Landwirte bereits wieder über 1.000 Euro/t anlegen. Vorausgesetzt, die Ware ist überhaupt lieferbar, was nicht in allen Fällen gewährleistet ist. Die Preise für AHL bewegen sich im Mittel auf einem Niveau von 840 Euro/t. Für 40er Kornkali werden Preise von 680 Euro/t genannt.
Produkt | Min. | Max. | ø |
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Kalkammonsalpeter 27% N | 900 | 900 | 900 |
Harnstoff, granuliert, geschützt | 990 | 1060 | 1017 |
Ammonnitrat-Harnstoff-Lösung 28% | 840 | 840 | 840 |
Ammonsulfatsalpeter 26% N + 13% | – | – | – |
Diammonphosphat 18% N + 46% | 1160 | 1160 | 1160 |
40er Kornkali 40% K2O + 6% MgO | 680 | 680 | 680 |