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Rapspreise im Aufwärtstrend

Der Rapspreis hat im laufenden Monat an der Börse bereits um über 45 EUR/t auf zuletzt 457 EUR/t zugelegt.

Beobachter führen dies auf den kräftigen Anstieg der Palmölnotierungen zurück, die – neben den Rohölnotierungen – einen nachweislich großen Einfluss auf die Rapspreise ausüben. Auch von den kanadischen Handelsplätzen für Canola kommen aufgrund der schrumpfenden Anbaufläche derzeit positive Vorgaben.

Auch die EU-Anbaufläche soll nach Einschätzung von Experten in dieser Saison kleiner ausfallen. Die Analysten von Coceral erwarten für die kommende Ernte nur noch 19,13 Mio. t statt 20,05 Mio. t im Vorjahr. Größere Schäden haben die Niederschläge im Herbst an den Beständen aber wohl offenbar nicht hinterlassen. Die Erzeugerpreise in Hessen stiegen zuletzt sprunghaft auf ein Niveau von über 400 EUR/t ohne dabei jedoch nennenswerte Mengen zu mobilisieren. Die Ölmühlen scheinen noch gut versorgt. Sowohl Angebot wie auch Nachfrage bleiben verhalten.

Damit ist die Rapssaat gegenüber dem Weizen im Anbauspektrum wieder konkurrenzfähig. Im Gleichgewicht gilt nach der Theorie ein Verhältnis von 1 : 2 (Raps zu Weizen) bzw. ein Erzeugerpreisniveau von mindestens 400 EUR/t. Bei einem Preis für B-Weizen von 163 EUR/t und Rapspreis von 409 EUR/t ergibt sich derzeit eine Relation von 1 : 2,5.

Hier ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Kosten im Rapsanbau bei rückläufigen Erträgen gestiegen sind. Aufgrund des hohen Vorfruchtwerts und der phytosanitären Vorteile bleibt der Raps aber ein wichtiges Element in den Fruchtfolgen.

Getreide- und Rapspreise, Hessen, in EUR/t

Frei Landlager Ab Hof
Min. Max. Ø Min. Max. Ø
Qualitätsweizen 185 195 189 195 200 197
Brotweizen 158 175 163 170 175 172
Brotroggen 130 150 141 140 150 145
Qualitätshafer 270 290 280 280 300 293
Futterweizen 142 155 146 150 160 155
Futtergerste 130 145 138 140 150 145
Raps 398 420 409 408 425 417