Verfahrenstechnik & Energie
Anforderungen an PE-Silofolien
Die DLG prüft Silofolien u.a. auf Materialbeschaffenheit, Folienstärke, Reißkraft, Reißfestigkeit, Dehnfähigkeit und Gasdurchlässigkeit sowie Säurebeständigkeit und Alterungsverhalten für den Silage-Einsatz.
Silofolien, die den DLG Signum Test bestanden haben, erfüllen diese notwendigen Kriterien nicht nur im Neuzustand, sondern auch nach der Behandlung mit organischen Säuren und nach einjähriger Lagerdauer unter wechselnden Umwelteinflüssen (Temperaturschwankungen, Niederschläge und UV-Licht). Geprüfte Folien werden im jährlichen Turnus kontrolliert.
Eine Übersicht über die geprüften Silofolien findet man auf den Seiten der DLG und den Filterbegriffen „Betriebsmittel“ u. „Silofolien und Stretchfolien“.
Futterverluste aufgrund ungeeigneter Abdeckfolie werden letztendlich teurer als der Mehrpreis für eine geprüfte, qualitativ bessere Ware. Silofolien sind meist einfarbig weiß oder schwarz eingefärbt. Bei zweifarbigen Silofolien ist die Oberseite weiß und die Unterseite schwarz oder auch grün.
Transparente Folien eignen sich nicht als Siloabdeckfolien, weil sie nicht UV-stabilisiert sind und im Laufe der Zeit die erforderliche Gasdichtigkeit verlieren. Sie sind lediglich als Unterziehfolie geeignet.
Weiße Silofolien reflektieren einen Anteil der Sonneneinstrahlung und vermindern dadurch die Erwärmung des Futters unter der Folie. Die Siloabdeckung mit weißer Folie ist dort angebracht, wo sie der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist und nicht ganzflächig, etwa mit Sand oder schwarzer Abdeckplane, beschwert wird.
Schwarze Silofolien erhalten durch den Zusatz von Ruß ihre Farbe. Sie zeichnen sich durch eine hohe UV-Stabilität aus (Witterungsbeständigkeit). Grüne Silofolien: Unter grüner Silofolie erwärmt sich der Futterstock nahezu ebenso stark wie unter schwarzer Folie. Da die UV-Stabilisierung grüner Folien aufwendiger und komplizierter ist, sind solche Folien teurer. Ihre grüne Farbe ist unter Umständen jedoch optisch weniger störend.
Mehrschichtfolien, bestehend aus einer weißen Oberfolie und einer schwarzen Unterfolie, die untrennbar miteinander verbunden sind. Man versucht so, die Vorzüge weißer und schwarzer Folien zu kombinieren. Durch die schwarze Unterfolie ist eine fast völlige Lichtundurchlässigkeit gegeben. Bei Kostengleichheit mit schwarz eingefärbter Qualitätsware kann der Einsatz empfohlen werden.
Hinsichtlich Folienfarbe kann uneingeschränkt schwarze Folie empfohlen werden, auch wenn direkt unter der schwarzen Folie die Temperatur höher als unter weißer Folie liegt (z. B. im Hochsommer 60 °C gegenüber 45 °C). Da sich die erhöhte Temperatur nur maximal 10 bis 15 cm weit in die Silage hinein fortsetzt und zudem keine Einflüsse auf die Silagequalität festgestellt werden können, ist der Einsatz auch bei längerer Lagerungsdauer (z.B. Grassilage 1. Aufwuchs) möglich. Bei Rundballensilage liegen schwedische Ergebnisse vor, die für den bevorzugten Einsatz weißer Stretchfolie sprechen. Beim Kauf sollte die Folienverpackung nicht beschädigt sein. Rollenware ist besonders an beiden Enden, den Faltstellen der Folie gefährdet. Folienrollen sollten daher liegend gelagert werden. Der Folienhersteller sollte auf dem Verpackungsetikett und der Folie eindeutig erkennbar sein. Der Folienaufkleber ist für eventuelle Ansprüche bei Beanstandungen aufzuheben. Vor dem Einsatz sind folgende Kontrollen an der Folie möglich:
- Oberfläche: Sie soll sich wachsartig anfühlen und glänzen. Sie darf nicht stumpf sein und keine sicht-baren Unregelmäßigkeiten aufweisen.
- Gleichmäßigkeit: Gegen Licht gehalten dürfen gute Folien keine Schlieren oder Körnungen zeigen.
- Foliendicke: Polyethylen hat ein spezifisches Gewicht von 0,92 g/cm³. 100 m² einer 0,15 mm dicken Folie wiegen demnach 13,8 kg. 100 m² einer 0,20 mm dicken Folie wiegen demnach 18,4 kg. Eine Rolle von 10 x 50 m = 500 m² muss somit ca. 69 kg bzw. 92 kg wiegen, zuzüglich 1 kg bis 2 kg Verpackungsmaterial.