Ergebnisse der hessischen Ackerbau-Haupterwerbsbetriebe WJ 2022/23, konventionell

Gewinne in den Ackerbaubetrieben auf Spitzenniveau!

Die in der hessischen Regionalstatistik ausgewerteten 75 Ackerbau-Betriebe setzen sich zusammen aus 44 Betrieben Acker-Getreide, 8 Betrieben Acker-Hackfrucht und 23 Betrieben Acker-Gemischt. Durchschnittlich erzielten sie einen Unternehmensgewinn von 89.909 €. Dies ist ein Gewinnanstieg von 36,0 % gegenüber dem Vorjahr, in dem sie bereits um 14,8% zulegten. Mit 99.309 € wird in den Acker-Gemischtbetrieben der höchste Unternehmensgewinn erzielt, danach folgen die Acker-Getreidebetriebe mit 90.013 € und die Acker-Hackfruchtbetriebe mit 62.307 €.

Die im WJ 2022/23 ausgewerteten Ackerbaubetriebe bewirtschaften mit 136,73 ha LF nahezu den gleichen Flächenumfang wie im Vorjahr. Der Rapsanteil der Ackerfläche steigt nochmals von 12,8 auf 13,4 % bei 9,5 % höherem Ertrag. Gleichzeitig kann ein Spitzen-Verkaufspreis von 62,70 €/dt erzielt werden. Dieser Wert liegt 52 % über dem 10-jährigen Durchschnitt von 41,4 €/dt.  Der Rapserlös pro Betrieb nimmt von 31.124 € auf 42.113 € um 35,3% zu und hat somit einen Erlösanteil von 16% an der landwirtschaftlichen Pflanzenproduktion erreicht.

Der Getreide-Anteil an der Ackerfläche hat gegenüber dem Vorjahr leicht auf 61,6 % zugenommen. Bei gleichzeitig 23% höheren Getreidepreisen und 10% höheren Erträgen werden auch in diesem Betriebszweig Rekord-Deckungsbeiträge erzielt und die Umsatzerlöse erhöhen sich um 32.383 € auf insgesamt 138.918 €. Der Anbauanteil von Kartoffeln wird auf 2,1% der Ackerfläche gesenkt. Dagegen wird die Zuckerrübenfläche auf 6,2% erweitert. Die ungünstigen Erntebedingungen bei Kartoffeln führten zu einem Rückgang des Umsatzerlöses von 4,3%, wohingegen bei den Zuckerrüben trotz 8% geringerer Erträge aufgrund 48% besserer Preise (4,90 €/dt) der Umsatzerlös um 41 % auf 27.483 € gesteigert wird.

Insgesamt fallen die betrieblichen Erträge pro ha LF um 17% höher aus als im WJ 2021/22. Dabei haben die staatlichen Zuschüsse einen Anteil von 12,2%. Dem stehen 12,4 % höhere betriebliche Aufwendungen je ha LF gegenüber, wobei Düngemittel, Pflanzenschutz und Saatgut in der Summe wie im Vorjahr 33% der gesamten betrieblichen Aufwendungen ausmachen. Der Aufwand für Treib- und Schmierstoffe erhöht sich um 12%, für die Maschinen- und Geräteunterhaltung müssen 30% mehr ausgegeben werden. Der Pachtaufwand bleibt mit 224 €/ha Pachtfläche stabil, während der Personalaufwand mit -592 € erneut leicht rückläufig ist.

Unterschiede zwischen erfolgreichen und dem Durchschnitt aller Ackerbaubetriebe

 Die erfolgreichen Ackerbaubetriebe (die sog. 25% E-Betriebe) erzielen mit 182.158 € einen ca. doppelt so hohen Gewinn wie der Gesamtdurchschnitt (89.909 €).

• Sie bewirtschaften mit 178,26 ha LF ca. 30% mehr Fläche als der Durchschnitt und auch die Ertragsfähigkeit ihrer Flächen, gemessen am Vergleichswert, ist um knapp 7% besser.
• Sie erzielen höhere Erträge (Getreide +7,2%, Raps +12,0%, Zuckerrüben +6,5%).
• Bei den E-Betrieben liegen die Kosten für Materialaufwand Pflanzenproduktion und für Treib- und Schmierstoffe ca. 10% niedriger.
• Bei den Kosten je ha LF für Personalaufwand liegen die E-Betriebe mit -30% ebenfalls deutlich niedriger als der Durchschnitt, ebenso beim Maschinenbesatz (-18%) und bei der Maschinen-Abschreibung (-23%).

n.v. = nicht verfügbar

5-Jahres-Gewinnverlauf der hessischen Ackerbau-Haupterwerbsbetriebe (konventionell), E-Betriebe = erfolgreiche Betriebe