Agrarmärkte Hessen aktuell 19/2025

Dr. Nikos Förster, Fachinformation Ökonomie und Markt

Kartoffeln

Am Kartoffelmarkt trifft derzeit eine recht beständige Nachfrage auf ein bedarfsdeckendes Angebot. Aufgrund der ausgeglichenen Marktlage tendieren die Erzeugerpreise unverändert im bisherigen Rahmen. Die physiologische Alterung mancher Partie ist weit fortgeschritten und Absortierungen nehmen teilweise spürbar zu. Dennoch ist das Angebot an marktfähiger Ware überraschend üppig gegen Ende der Vermarktungssaison der alten Ernte. In der Folge dürften Preisbefestigungen für Standardware kaum noch realisierbar werden. Gleichzeitig steht ein sukzessiv wachsendes Angebot an importierten Frühkartoffeln zur Verfügung. Trotz regionaler Niederschläge besteht unverändert ein Defizit an Bodenfeuchte, was zunehmend Sorgen hinsichtlich der Ernte 2025 bereitet.

Kartoffelpreise, Marktregion Hessen, in EUR/dt netto, frei Erfasser

	Waschfähig, vor Abzug Sortierkosten
	Min.	Max.	Ø
Erzeugerpreis, festkochende Sorte	30	34	31,00
Erzeugerpreis, vorwiegend festkochende Sorte	28	32	29,50
Erzeugerpreis, mehligkochende Sorte	30	30	30,00

Getreide und Ölsaaten

Aktuell bleibt das Handelsvolumen am Getreidemarkt überschaubar. Sowohl Käufer- wie auch Verkäuferseite verhalten sich abwartend. Gleichzeitig setzt sich der Preisdruck der Vorwoche fort und die Erzeugerpreise notieren teilweise deutlich schwächer. Zumal keine merkliche Marktentlastung durch die Nachfrage von Exportmärkten zu erwarten ist. Lediglich Futtergetreide lässt sich derzeit in überschaubaren Mengen vermarkten. Für die Vermarktung von alterntigen Restmengen wird das verbleibende Zeitfenster allmählich kleiner. Aussichten auf Preisbefestigungen in den nächsten Wochen werden konträr bewertet.

Getreide- und Rapspreise, Hessen, in EUR/t

	Frei Landlager			Ab Hof
	Min.	Max.	Ø	Min.	Max.	Ø
Qualitätsweizen	186	210	200	210	220	214
Brotweizen	175	190	182	185	200	194
Qualitätshafer	168	175	171	–	–	–
Futterweizen	167	185	178	177	200	190
Futtergerste	170	180	175	180	190	185
Raps	437	452	444	447	456	450

Eiermarkt

Auch nach dem Osterfest läuft die Eiernachfrage auf gutem Niveau. Wie in den vorangegangenen Wochen wird von einem knappen Angebot am freien Markt berichtet. Eier aller Haltungsformen lassen sich problemlos vermarkten. Es werden zurzeit keine Überhänge aufgebaut. Die Verarbeitungsindustrie nimmt aufgrund der Vogelgrippe in Nachbarstaaten kontinuierlich Ware aus dem Markt, um Vorräte aufzubauen und sich vor Preissteigerungen zu schützen. Die Markttendenz bleibt weiterhin stabil.

Preise für Eier in Cent/Stück

Gewichtsklasse M	Erzeugerpackstelle			Direktvermarktung
	Min.	Max.	Ø	Min.	Max.	Ø
Bodenhaltung	17,00	28,00	22,06	16,20	35,00	26,82
Freilandhaltung	22,00	34,00	27,57	31,00	37,00	33,71
Bioware	23,50	37,00	31,20	30,00	40,00	35,75

Qualitätsferkel

Trotz Feiertag wurden am Schweinemarkt weiterhin keine Überhänge aufgebaut. Die Nachfrage läuft auf einem guten Niveau. Der Markt bleibt knapp versorgt. An der Internetschweinebörse konnten alle Partien problemlos abgesetzt werden. An der knappen Versorgungssituation dürfte sich aus Sicht der Marktbeteiligten auch in nächster Zeit kaum etwas ändern. Aktuell bleiben die Preise unverändert. Mit steigenden Temperaturen dürfte wieder mehr Spielraum nach oben bestehen.

Preise für Ferkel in EUR/Tier

Anzahl	5.171
Preisbasis	28 kg
	Min.	Max.	Ø
Preisspanne	73,00	92,10	83,36
Zuschlag 28 – 30 kg	1,00	1,50
Zuschlag > 30 kg	0,50	1,00

Kälber

Preisunterschiede sind am Kälbermarkt aktuell den Gewichten und Qualitäten geschuldet. In den letzten Wochen waren höhere Preise kaum noch durchzusetzen. Aufgrund der hohen Preise für Rindfleisch und den besseren Margen ist andererseits ein Preisverfall auch nicht zu erwarten. Die Einstallbereitschaft ist immer noch reger als in den Vorjahren. Zumal die Marktteilnehmer in der nächsten Zeit von weiter rückläufigen Viehbeständen ausgehen.

Preise für Kälber in EUR/Tier

	Bullenkälber			Kuhkälber
Über 28 Tage ab 65 kg	Min.	Max.	Ø	Min.	Max.	Ø
Holstein	120	380	236	100	155	121
Mastkreuzungen	250	720	447	260	400	327
Über 28 Tage ab 85 – 120 kg	Min.	Max.	Ø	Min.	Max.	Ø
Fleckvieh	325	698	531

Düngemittel

Am Düngermarkt tendieren die Preise für N-Dünger weiter rückläufig aufgrund der nachgebenden Einstandspreise für Gas seit Anfang April. Ansonsten kam es zu keinen nennenswerten Preisbewegungen. Dennoch bleibt die Nachfrage überschaubar, nicht zuletzt wegen der schwachen Erzeugerpreise. Lediglich bei akutem Bedarf werden Käufe getätigt. In Regionen mit ausreichenden Niederschlägen wird von einer lebhaften Nachfrage berichtet. Ohnehin ist bis auf die dritte Gabe und einige Grünlandflächen die Düngesaison weitgehend abgeschlossen. Händler reduzieren ihre Lagerbestände auf ein Minimum.

Düngerpreise, Marktregion Hessen, in EUR/t ab Handelslager

	ab Landlager			frei Hof
	Min.	Max.	Ø	Min.	Max.	Ø
KAS	365	395	378	350	370	358
Harnstoff	510	575	529	490	550	515
AHL	347	400	369	335	370	346
DAP	710	740	727	690	710	701
40er Kornkali	330	369	343	310	344	327

Quelle: LLH, Stand 07.05.2025

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für die 18. Woche vom 28.04. – 04.05.2025

RINDER – Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen

Preise frei Schlachtstätte, in ct/kg Schlachtgewicht, ohne MwSt. (inkl. Tieren aus Bio-, Qualitäts- und Regionalprogrammen).
		Woche 18 (28.04. – 04.05.2025)				Woche 19 Preistrend3 (Mo+Di)
Kat.	HKl.	Stück	Ø-SG1 (kg/Tier)	Preis (ct/kg SG)
				Spanne2	Ø
Jung- bullen	E2 U2 U3 U4 R1 R2 R3 O1 O2 O3 P2 E-P	* 552 247 * 24 493 136 * 121 37 * 1.716	441 452 343 381 417 333 355 409	670 – 720 671 – 708 624 – 676 623 – 697 629 – 690 579 – 625 582 – 620	* 683 685 * 664 674 679 * 611 608 * 673
Bullen	U2 R2 O2 E-P	24 37 25 143	470 367 341 392	566 – 660 567 – 679 554 – 590	617 612 563 586
Ochsen	E-P	58	361		647
Kühe	U2 U3 U4 R1 R2 R3 R4 O1 O2 O3 O4 P1 P2 P3 E-P	* 74 49 23 96 190 73 134 209 281 101 238 76 27 1.600	449 462 330 356 381 399 293 306 343 390 244 272 280 335	608 – 626 605 – 667 579 – 640 599 – 659 598 – 662 598 – 623 565 – 610 561 – 637 568 – 599 592 – 606 482 – 516 495 – 530 515 – 535	* 622 623 593 615 609 606 573 586 593 599 500 518 523 585
Färsen	U2 U3 U4 R2 R3 R4 O2 O3 O4 P1 P2 E-P	26 118 * 151 342 85 80 59 30 31 24 1.094	327 361 290 327 355 246 296 338 162 218 318	585 – 720 621 – 713 608 – 686 611 – 644 616 – 625 560 – 570 554 – 596 581 – 610 320 – 477 451 – 494	641 640 * 629 625 623 568 581 593 437 482 615
Großvieh		4.611
Kälber	R2 E-P	* 54	141		* 801
* Datenschutz  1 Schlachtgewicht  2 Unten und oben je rund 2 % der Tiere gekappt. 3 Nur bei ausreichenden Stückzahlen.
© LEL Schwäbisch Gmünd, ADD Trier

SCHWEINE – Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen 

Preise frei Schlachtstätte, ohne MwSt. (inkl. Tieren aus Bio-, Qualitäts- und Regionalprogrammen und inkl. ITW-Boni)
	Woche 18 (28.04. – 04.05.2025)
HKl.	Stück	Ø-SG1 (kg/Tier)	Ø-MF2 (%)	Preis (ct/kg SG)
				Spanne3	Ø
S-V S E U R S-P M	68.993 27.568 28.884 4.194 283 60.965 500	101,0 98,8 99,2 99,8 99,8 99,1 180	61,9 58,0 53,4 48,0 59,4	203 – 314 201 – 319 183 – 320 161 – 339 115 – 166	211 211 204 192 211 133
1 Schlachtgewicht  2 Magerfleischanteil  3 Unten und oben je rund 1 % der Tiere gekappt.
© LEL Schwäbisch Gmünd, ADD Trier, RP Gießen

LÄMMER – Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen

Preise frei Schlachtstätte, in ct/kg, ohne MwSt. (inkl. Tieren aus Bio-, Qualitäts- und Regionalprogrammen)
	Woche 18 (28.04. – 04.05.2025)
Kat.	Stück	Ø-SG/LG1 (kg/Tier)	Preis ct/kg SG/LG
			Spanne2	Ø
geschlachtet pauschal abgerechnet
Lämmer	289	21,0	950 – 1200	1015
1 Schlacht-/Lebendgewicht 2 Unten und oben je rund 1 % der Tiere gekappt.
© LEL Schwäbisch Gmünd, ADD Trier, LAVE Recklinghausen, RP Gießen