Agrarmärkte Hessen aktuell 20/2025

Dr. Nikos Förster, Fachinformation Ökonomie und Markt

Kartoffeln

Am Kartoffelmarkt bleibt die Nachfrage im normalen Rahmen. Gleichzeitig steht ein bedarfsdeckendes Angebot zur Verfügung. Alterntige Kartoffelbestände gehen allmählich zur Neige. Die Lagerräumung ist weit fortgeschritten und Lagerhalter wollen nun die Restbestände zügig vermarkten. Preisaufschläge lassen sich jedoch kaum realisieren. Insgesamt sind hiesige Herkünfte bei den Packbetrieben auslaufend. Ab kommender Woche wird vollständig auf spanische Importware umgestellt. Hier bewegen sich die Preise bei rd. 90 EUR/dt. Erste hiesige Frühkartoffeln werden bereits im Erzeuger-Verbraucher- Direktverkehr angeboten zu Preisen deutlich über 120 EUR/dt. Packbetriebe rechnen mit der Umstellung auf hiesige Ware in der ersten Junidekade.

Kartoffelpreise, Marktregion Hessen, in EUR/dt netto, frei Erfasser

Waschfähig, vor Abzug Sortierkosten
Min.Max.Ø
Erzeugerpreis, festkochende Sorte303431,00
Erzeugerpreis, vorwiegend festkochende Sorte283229,50
Erzeugerpreis, mehligkochende Sorte303030,00

Getreide und Ölsaaten

Weiterhin sehr ruhiger Marktverlauf mit Brotgetreide. Lediglich einzelne Fuhren Futtergetreide lassen sich schlank vermarkten. Käufer und Verkäufer verhalten sich abwartend. Zumal einige geopolitische Unsicherheitsfaktoren die Märkte weiterhin lähmen und für Preisdruck sorgen. Zusätzlich wird der Markt durch günstige Ernteprognosen belastet. Nach Vorgaben der Börsen könnten die Preise weiter rückläufig tendieren. Vorrangig werden derzeit bestehende Kontrakte bedient. In der Folge tendieren die Erzeugerpreise bis auf geringe Korrekturen unverändert zur Vorwoche. Immerhin konnten sich die Preise zuletzt wieder stabilisieren. Erzeugerpreise für Raps machten einen Sprung nach oben. Bis auf geringe Restbestände ist alterntiger Raps aber längst durchgehandelt. In der Folge sind die Preise eher nominell zu verstehen. Vorkontrakte für die neue Ernte finden bei ca. 450 EUR/t nur wenig Interesse.

Getreide- und Rapspreise, Hessen, in EUR/t

Frei LandlagerAb Hof
Min.Max.ØMin.Max.Ø
Qualitätsweizen186210200210220214
Brotweizen175190182185200194
Qualitätshafer168175171
Futterweizen167185178177200190
Futtergerste170180175180190185
Raps437452444447456450

Eiermarkt

Der Eierabsatz hat sich auf Ladenstufe wieder auf einem normalen Niveau eingependelt. Überhänge, die hier nicht zu vermarkten sind, finden bei den Verarbeitern problemlos ihre Abnehmer. Der Markt bleibt weiterhin aufnahmefähig. Das Angebot ist allerdings limitiert. Lediglich Eier der Kategorie XL sind in größeren Mengen am Markt verfügbar. Große Preisänderungen werden von den Marktbeteiligten aktuell nicht erwartet.

Preise für Eier in Cent/Stück

Gewichtsklasse MErzeugerpackstelleDirektvermarktung
Min.Max.ØMin.Max.Ø
Bodenhaltung17,0028,0022,0316,2035,0026,82
Freilandhaltung22,0034,0027,5731,0037,0033,71
Bioware23,5037,0031,4130,0040,0035,75

Qualitätsferkel

Der Schweinemarkt wird von den Marktteilnehmern als aufnahmefähig beschrieben. Mit dem freundlichen Wetter haben sich die Absatzmöglichkeiten für Grillfleischartikel verbessert. An der Internetschweinebörse lag der Durchschnittspreis zuletzt bereits über der Leitnotierung. Ferkel deutscher Herkunft sind knapp verfügbar und gesucht. Zumal sich die Importe aus Dänemark und den Niederlanden rückläufig entwickeln. In der laufenden Berichtswoche wird mit einem Notierungsanstieg von 50 Cent gerechnet.

Preise für Ferkel in EUR/Tier

Anzahl5.966
Preisbasis28 kg
 Min.Max.Ø
Preisspanne74,0092,1083,63
Zuschlag 28 – 30 kg1,001,50 
Zuschlag > 30 kg0,501,00 

Kälber

Kälber können das hohe Preisniveau halten und gegenüber der Vorwoche teilweise sogar etwas zulegen. Hohe Rindfleischpreise und ein knapp versorgter Markt bieten Unterstützung. Nach Aussage einiger Meldebetriebe sind die Auswirkungen des Blauzungenvirus auf die Anzahl der Kalbungen immer noch spürbar. An der allgemeinen Marktsituation dürfte sich vorerst nicht viel ändern. Erst im Juni ist aufgrund der Saisonfigur in den Daten ein merklicher Preisrückgang zu erwarten.

Preise für Kälber in EUR/Tier

BullenkälberKuhkälber
Über 28 Tage ab 65 kgMin.Max.ØMin.Max.Ø
Holstein120395239100155130
Mastkreuzungen250767432260400342
Über 28 Tage ab 85 – 120 kgMin.Max.ØMin.Max.Ø
Fleckvieh300744445

Futtermittel

Die Futtermittelpreise tendieren überwiegend rückläufig. Einzig Milchaustauscher können das Niveau des Vormonats halten oder sogar noch leicht zulegen. Auch GVO-freie Ware tendiert stabil. Branchenkenner erklären dies mit Lieferengpässen bei einigen Ölmühlen. Eine bessere Versorgungssituation im Ölsaatenkomplex sowie die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China lassen die Kurse bei den konventionellen Produkten bröckeln. Beim Rapsschrot sorgen günstige Importe aus Kanada und Australien für eine Ausweitung des Mengenangebots. Die genannten Faktoren führten zuletzt zu Preisrücknahmen bei den Ölschroten. Auch für Mischfutterkomponenten müssen die Landwirte aktuell weniger anlegen.

ProduktMin.Max.Ø
Milchleistungsfutter MLF 18/3293320301
Rindermastfutter295327310
Ferkelaufzuchtfutter414445428
Mittelmastfutter für Schweine300331314
Alleinfutter für säugende Sauen365367366
Alleinfutter für Legehennen333379356
Sojaschrot RP 44358397372
Rapsschrot315368336

Quelle: LLH, Stand 15.05.2025


für die 19. Woche vom 05.05. – 11.05.2025

RINDER – Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen

Preise frei Schlachtstätte, in ct/kg Schlachtgewicht, ohne MwSt. (inkl. Tieren aus Bio-, Qualitäts- und Regionalprogrammen).
 Woche 19 (05.05. – 11.05.2025)Woche 20
Preistrend3
(Mo+Di)
Kat.HKl.StückØ-SG1
(kg/Tier)
Preis (ct/kg SG)
Spanne2Ø
Jung-
bullen
E2
U2
U3
U4
R1
R2
R3
O1
O2
O3
P2
E-P
*
631
304
*
*
618
129
*
100
42
*
1.958

436
455


385
409

327
379

410

668 – 711
680 – 711


647 – 712
673 – 707

501 – 621
616 – 626

*
688
688
*
*
683
682
*
608
621
*
679










BullenU2
R2
O2
E-P
*
28
24
140

378
334
385

587 – 647
548 – 601
*
620
577
591


OchsenE-P42313655
KüheU2
U3
U4
R1
R2
R3
R4
O1
O2
O3
O4
P1
P2
P3
E-P
*
67
62
26
145
218
80
181
252
306
103
252
97
36
1.867

443
462
334
354
381
398
286
312
346
395
243
274
293
336

619 – 638
625 – 637
592 – 649
604 – 669
602 – 669
603 – 626
544 – 622
577 – 649
591 – 608
598 – 620
486 – 521
507 – 583
511 – 553
*
627
628
604
617
619
612
576
593
602
609
508
526
534
592













FärsenU2
U3
U4
R2
R3
R4
O2
O3
O4
P1
P2
E-P
44
162
118
136
396
105
80
89
57
21
31
1.290
336
351
389
289
325
361
247
303
348
180
231
324
627 – 721
635 – 746
631 – 703
609 – 700
609 – 714
604 – 699
569 – 648
580 – 634
592 – 610
444 – 485
489 – 516
651
648
646
636
638
634
583
596
592
467
507
627










Großvieh5.297
KälberR2
E-P
*
41

136
*
804
* Datenschutz  1 Schlachtgewicht  2 Unten und oben je rund 2 % der Tiere gekappt. 3 Nur bei ausreichenden Stückzahlen.
© LEL Schwäbisch Gmünd, ADD Trier

SCHWEINE – Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen 

Preise frei Schlachtstätte, ohne MwSt. (inkl. Tieren aus Bio-, Qualitäts- und Regionalprogrammen und inkl. ITW-Boni)
 Woche 19 (05.05. – 11.05.2025)
HKl.StückØ-SG1
(kg/Tier)
Ø-MF2
(%)
Preis (ct/kg SG)
Spanne3Ø
S-V
S
E
U
R
S-P
M
82.141
30.843
35.655
5.454
503
72.500
594
100,8
98,4
99,2
99,9
100,0
98,9
180

61,8
57,9
53,4
48,3
59,1

204 – 308
200 – 301
184 – 296
164 – 285

125 – 145

210
209
202
199
209
139
1 Schlachtgewicht  2 Magerfleischanteil  3 Unten und oben je rund 1 % der Tiere gekappt.
© LEL Schwäbisch Gmünd, ADD Trier, RP Gießen

LÄMMER – Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen

Preise frei Schlachtstätte, in ct/kg, ohne MwSt. (inkl. Tieren aus Bio-, Qualitäts- und Regionalprogrammen)
 Woche 19 (05.05. – 11.05.2025)
Kat.StückØ-SG/LG1
(kg/Tier)
Preis ct/kg SG/LG
Spanne2Ø
geschlachtet pauschal abgerechnet
Lämmer36221,2950 – 12001010
1 Schlacht-/Lebendgewicht 2 Unten und oben je rund 1 % der Tiere gekappt.
© LEL Schwäbisch Gmünd,
ADD Trier, LAVE Recklinghausen, RP Gießen
Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen
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