Einfluss von US-Handelspolitik und Wetter auf die Märkte

Dr. Nikos Förster, Fachinformation Ökonomie und Markt

Die Erzeugerpreise für Getreide stehen weiterhin latent unter Druck. Zur Vorwoche können sich die Preise für prompte Ware nur knapp behaupten bzw. wurden teilweise etwas nach unten korrigiert. Die schwachen Vorgaben vom Terminmarkt verhindern eine Aufwärtsbewegung. Inzwischen ist der Kurs für den September-Termin beim Weizen an der Euronext auf den tiefsten Stand seit 2 ½ Jahren gefallen. Bei Betrachtung der Ursachen ist dies nicht nur eine Folge der US-Handelspolitik, sondern aktuell den Niederschlägen in wichtigen Anbauregionen geschuldet. So zeigen die meteorologischen Modelle eine höhere Niederschlagshäufigkeit in den US-Plains und eine höhere Bodenfeuchte in der Schwarzmeerregion. Auch in West- und Mitteleuropa scheinen Niederschläge die Bestandsentwicklung positiv zu beeinflussen. Insgesamt werden damit größere Ernten und Lagerbestände erwartet. Allerdings ist dies ein klassischer Wettermarkt, denn niemand weiß zum jetzigen Zeitpunkt, ob die Prognosen tatsächlich eintreffen.

Für die Landwirtschaft setzt sich die schwierige Marktlage mit einigen Verunsicherungen fort. Aus der alten Ernte stehen lediglich überschaubare Mengen Raps zur Vermarktung. Am Sojamarkt zeigen sich zunehmend freundliche Tendenzen, nachdem Donald Trump nach eigener Aussage konstruktiv in die Verhandlungen mit China gehen möchte. Dies weckt Kursphantasien am Sojamarkt und könnte auch den Rapskursen an den Börsen ein wenig Rückenwind geben. Am Kassamarkt standen die Erzeugerpreise aber immer noch unter Druck und gaben zur Vorwoche um 2 EUR/t nach. An der Börse verlor der Mai-Kontrakt beim Raps seit Mitte April ca. 30 Euro. Als nächster Fronttermin wird der Monat August den Mai-Kontrakt bald ablösen. Dieser weist aktuell eine Differenz von ca. 45 EUR/t auf und bildet bereits die neue Ernte ab. Im gleichen Umfang erzielen auch Vorkontrakte am Kassamarkt geringere Gebote.

Getreide- und Rapspreise, Hessen, in EUR/t

Frei LandlagerAb Hof
Min.Max.ØMin.Max.Ø
Qualitätsweizen205215211220228224
Brotweizen188198192200210203
Qualitätshafer180184181
Futterweizen180190185190200195
Futtergerste175190181185193189
Raps485500489495510500

Quelle: LLH, Stand 24.04.2025

Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen
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