Bewässerungsmengen überprüfen

Maximilian Sandmann, Beratungsteam Gartenbau

Bewässerung ist teuer, arbeitsaufwändig und nutzt die immer knapper werdende Ressource Wasser. Daher ist es wichtig, die bestehenden Routinen und Systeme im Betrieb regelmäßig zu kontrollieren und zu hinterfragen.

Kommt die eingestellte Menge Wasser auf die Fläche?

Die eingestellte Wassermenge lässt sich einfach überprüfen. Ein Blick auf die Wasseruhr vor und nach dem Bewässern zeigt, ob die kalkulierte Menge stimmt.

Kommt die Bewässerungsgabe im Bestand an?

Wenn der Wasserverbrauch im erwarteten Bereich liegt, sollte man stichprobenartig während der Bewässerungsmaßnahme die Mengen in der Fläche messen.

Feldberegnung

Regenmesser in regelmäßigen Abständen auf einem unbestellten Acker
Regenmesser geben einen guten Eindruck, ob die Zielmenge ausgebracht wurde

Bei allen Beregnungssystemen kann mit einfachen Regenmessern gearbeitet werden. Diese sollten auf Höhe des Bestandes angebracht sein. Hier gilt: Je mehr Regenmesser desto genauer lässt sich die Leistung der Regner beurteilen. Mindestens fünf sollten verwendet werden, idealerweise in unterschiedlichen Abständen zu den Regnern. Die gesammelte Menge jedes Regenmessers wird zu einem Durchschnittswert verrechnet. Wichtig ist, der zeitliche Bezug zur aufgefangenen Menge, da ein Regenmesser den Niederschlag pro Quadratmeter misst.

Beispiel: 10 mm aufgefangene Menge Wasser in 30 min = 20 mm pro m2 und Stunde

Um die Verteilgenauigkeit eines Regners oder eines Regnerverbands zu bestimmen, muss man detaillierter vorgehen. Eine genaue Anleitung bietet die ALB Bayern e.V.

Tropfbewässerung

Ein Messbecher unter einem Tropfrohr einer Tropfbewässerung mit sichtbaren Tropfen
Unter der Tropfstelle wird der Messbecher aufstellt oder eingegraben

Bei der Tropfbewässerung werden während eines Bewässerungsgangs Messbecher unter den Tropfern platziert oder eingegraben. Die gesammelte Wassermenge im Verhältnis zur Bewässerungszeit ergibt die Tropferleistung (z.B.: l/h). Die Werte sollte bei allen Messstellen ähnlich sein. Besonders bei langen Tropfsystemen sollten am Anfang und am Ende eines Tropfstranges die Werte genau betrachtet werden. Sollten hier Unregelmäßigkeiten festgestellt werden, kann dies auf eine falsch ausgelegte Tropfbewässerung hinweisen.

Hängen mehrere Stränge an einer Versorgungsleitung, sollten auch diese miteinander verglichen werden. Dabei ist wichtig zu wissen, ob das System druckkompensierend ist oder nicht. Bei nicht-druckkompensierten Tropfsystemen können Abweichungen der Tropferleistung zwischen Anfang und Ende von ≤ 10 % toleriert werden.

Kleiner Aufwand, große Wirkung

Diese einfachen Maßnahmen zeigen rasch, ob etwas nicht passt. In der Regel können die Ursachen schnell gefunden und behoben werden. Nicht angepasste Druckbereiche, zu lange Tropfrohre oder -schläuche, falsche Abstände im Regnerverband oder falsche Regnergrößen können Auswirkungen auf das Bewässerungsergebnis haben.

Kontakt: Maximilian Sandmann

Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen
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