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Beratungskuratorium geht in 5. Wahlperiode

Zum Auftakt seiner 5. Wahlperiode (2021-2026) hat sich das Kuratorium für das landwirtschaftliche und gartenbauliche Beratungswesen in Hessen am 11. März 2021 in einer Online-Tagung zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengeschaltet. Mit der Gründung im Jahr 2001 blickt das Kuratorium auf eine insgesamt zwanzigjährige Arbeitszeit in vier Wahlperioden zurück.


Im Vorfeld der konstituierenden Sitzung hatten alle im Kuratorium und in den Fachausschüssen vertretenen Verbände, Organisationen und Institutionen ihre Vertreter für die 5. Wahlperiode benannt. Einstimmig wurde im Rahmen der konstituierenden Sitzung Karsten Schmal, Präsident des Hessischen Bauernverbandes und bisheriger Kuratoriumsvorsitzender der abgelaufenen 4. Wahlperiode, als Kuratoriumsvorsitzender für die 5. Wahlperiode wiedergewählt. Herr Schmal dankte den Mitgliedern für das Vertrauen und betonte, dass er sich gerne weiter den Aufgaben und Themen zur landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Beratung widmen werde.

Ebenfalls einstimmig wählten die Kuratoriumsmitglieder Jürgen Mertz, Präsident des Gartenbauverbands Baden-Württemberg-Hessen, zum stellvertretenden Vorsitzenden. Herr Mertz hat dieses Amt seit der Gründung des Kuratoriums inne.
Hans-Georg Paulus übernimmt nach einstimmiger Wahl das Amt des ehrenamtlichen Geschäftsführers. Er folgt damit auf den ausscheidenden Geschäftsführer Peter Voss-Fels.

Beratungskuratorium als Alleinstellungsmerkmal

Die Kuratoriumssitzung wurde von Staatssekretär Oliver Conz, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV), und LLH-Direktor Andreas Sandhäger begleitetet. Beide würdigten in ihren Ansprachen das Engagement der Kuratoriumsmitglieder und gingen auf die erfolgreiche Kuratoriumsarbeit der letzten 20 Jahre ein.
Mit der Gründung des Kuratoriums im Jahr 2001 beschritt Hessen einen völlig neuen Weg in der Beratungsorganisation – und auch heute noch ist das Beratungskuratorium bundesweit eine einmalige praxisnahe Konstellation zur Beteiligung des Berufsstandes der Landwirtschaft und des Gartenbaus bei der Konzeption und Umsetzung der Beratung.
Gemeinsam über alle Verbände und Organisationen hinweg werden konstruktiv und in hoher fachlicher Intensität Ziele für eine kompetente und praxisnahe Beratung festgelegt, abgestimmt und umgesetzt. Vorsitzender Schmal hob die wertschätzende und respektvolle Diskussionskultur sowie die unterschiedlichen Perspektiven aus den verschiedenen Verbänden hervor, die zum Erfolg der Arbeit beitrugen.

Herausforderungen der Zeit gemeinsam angehen

Gemeinsam richtete man den Blick auf die aktuellen Themen und Herausforderungen in der Praxis – und damit auch auf die vielfältigen, zukunftsorientierten Aufgaben der landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Beratung.
Landwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebe sind hoch komplex hinsichtlich Produktionstechnik und Management, dabei einzelbetrieblich betrachtet sehr unterschiedlich und in stetiger Anpassung und Veränderung. Dementsprechend benötigt jeder Betrieb eine gezielte, individuelle Ansprache zur Entscheidungshilfe. Dies fordert eine unabhängige und praxisorientierte Beratung.

Staatssekretär Conz unterstrich in seiner Ansprache ebenfalls die Relevanz der Beratung in einem Berufsumfeld, das sich rasant entwickelt: Mit einem Zehntel der Beschäftigten werde ein vierfaches der Produktion geleistet. Gleichzeitig stünden die gesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft immer mehr im Betrachtungsfokus. Unter all diesen Herausforderungen sei es wichtig, auch das Betriebseinkommen im Blick zu behalten. Auch hier fänden die Betriebe Unterstützung durch die Beratung.
In der inhaltlichen Diskussion wurden weiterhin aktuelle Themen adressiert wie rechtliche Regelungen zur Düngung, zur Tierhaltung oder zum Insektenschutz, förderrechtliche Tatbestände sowie Entwicklungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), Herausforderungen der landwirtschaftlichen Märkte, neue technische Entwicklungen und Trends sowie Nachhaltigkeits- und Ressourcenschutzanforderungen wie Anpassungen für Klimaschutz.

In diesem Zuge erläuterte Staatssekretär Conz die Aktivitäten des HMUKLV zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel und ging auf die Klimaberatung des LLH ein.
Auch die Digitalisierung landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Betriebe stehe im Fokus der Förderung durch das Ministerium. Bis Ende 2024 seien Landesmittel in Höhe von 5 Mio. Euro aus der Digitalen Strategie Hessen für die Betriebsförderung vorgesehen. Im LLH wird es zur Unterstützung bei der Digitalisierungsberatung eine neue Projektstelle „DigiNetz“ geben.

Staatssekretär Conz würdigte die besondere Art der Zusammenarbeit im Kuratorium, bedankte sich bei den zahlreichen Akteuren und bot seine weitere Zusammenarbeit an.

Er dankte auch den Kuratoriumsmitgliedern, die nach der 4. Wahlperiode aus dem Kuratorium ausgeschieden sind und honorierte in der Online-Sitzung stellvertretend für alle ausscheidenden Kuratoriumsmitglieder den ausscheidenden, ehrenamtlichen Geschäftsführer des Kuratoriums, Peter Voss-Fels. Von den Gründungsmitgliedern des Kuratoriums arbeiten heute noch Horst Kaisinger, Jürgen Mertz und Hans-Georg Paulus im Kreise der ehrenamtlichen Verbandsvertreter.

Alle ausscheidenden Mitglieder wurden mit einer Dankesurkunde von Staatsministerin Priska Hinz geehrt.
Zum Abschluss der Sitzung verwies Vorsitzender Schmal auf die erste Kuratoriumssitzung in der 5. Wahlperiode im Juli, die dann hoffentlich wieder in Präsenz stattfinden kann.

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