LLH informierte im Hessischen Rundfunk über Hülsenfrüchte
Katharina Rusch, Fachinformation Ökologischer Landbau und Isabell-Carolyn Schulz, Stabsstelle Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Kürzlich war Katharina Rusch, Gesamtkoordination des Leguminosen-Netzwerks vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), Gesprächsgast im Hessischen Rundfunk. In der Sendung „Alle Wetter“ wurden Hülsenfrüchte unter dem Aspekt des Klimawandels diskutiert.
Hülsenfrüchte im Visier
Hülsenfrüchte sind wertvolle Eiweißlieferanten für unsere Nutztiere und natürlich uns Menschen. Zusätzlich tragen sie zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Landwirtschaft bei. Heimische Hülsenfrüchte sind gentechnikfrei und bieten durch Anbau und Vermarktung in Deutschland kurze Lieferwege. Sie fördern die Bodenfruchtbarkeit und die Biodiversität, da sie blütenliebende Insekten anlocken. In einem Punkt sind sie allen anderen Kulturen überlegen: Sie können für sich und die nachfolgende Kultur Stickstoff zur Verfügung stellen. Dieser Nährstoff ist bedeutend für das Pflanzenwachstum. Durch die Stickstofffixierung der Hülsenfrüchte wird mineralischer Stickstoffdünger eingespart, welcher energieaufwendig produziert wird. Außerdem sind Hülsenfrüchte für eine mechanische Unkrautregulierung sehr gut geeignet, sodass an dieser Stelle Pflanzenschutzmittel eingespart werden können. Hülsenfrüchte bieten also viele Vorteile und können zudem den Sojaimport reduzieren.



Hülsenfrüchte zu Zeiten des Klimawandels
Der Klimawandel stellt die Landwirte vor sich ändernden Anbaubedingungen. In der Sendung wurden exemplarisch drei Hülsenfrüchte angesprochen:
Die Ackerbohne ist die meist angebaute Hülsenfrucht in unserem Bundesland. „Die Ackerbohne mag eher moderate Temperaturen und benötigt die gesamte Vegetationsperiode über Wasser“, so Rusch. Angesichts steigender Temperaturen könnte der Anbau von Ackerbohnen schwieriger werden.
Die wärmeliebende Sojabohne hat in den letzten Jahren an Anbauumfang dazugewonnen, nicht zuletzt aufgrund von Züchtungsfortschritten. Mittlerweile kann diese auch in Norddeutschland angebaut werden. Allerdings ist die Sojabohne im Hochsommer auf eine gute Wasserversorgung angewiesen.
Die Kichererbse hingegen mag trockene Bedingungen und ist in entsprechenden Regionen zukünftig interessant. Mit Blick auf den Klimawandel ist in resilienten, nachhaltigen Anbausystemen zu denken.
Wachsende Nachfrage
Letztes Jahr betrug die Anbaufläche mit Hülsenfrüchten in Hessen 2,8 % der Ackerfläche. Im Vergleich zu 2013 mit einem Anteil von 0,6 % der hessischen Ackerfläche ist ein kontinuierlicher Anstieg des Hülsenfruchtanbaus zu verzeichnen. Der LLH startete 2013 mit der hessischen Eiweißinitiative ein vielfältiges Aktionsprogramm zur Förderung des Anbaus und des Einsatzes heimischer Eiweißfuttermittel.
Es stellt sich die Frage: „Ist die Herausforderung nicht nur der Anbau, sondern einen Absatzmarkt zu finden?“ Genau an diesem Aspekt arbeitet das Leguminosen-Netzwerk, indem es den Aufbau von legumen Wertschöpfungsketten unterstützt. Die Landwirtinnen und Landwirte bauen nur Kulturen an, die sie auch vermarkten können. Für Verbraucherinnen und Verbraucher bieten Hülsenfrüchte eine hochwertige Eiweißquelle, sie sind ballaststoffreich und enthalten wichtige Nährstoffe. Auch wenn die Nachfrage nach pflanzlichen Eiweißquellen steigt, ist noch Potenzial nach oben. Ein steigender Konsum heimischer Hülsenfrüchte wirkt sich positiv auf die Umwelt und unsere Ernährung aus.
Alle Wetter des Hessischen Rundfunks
Der Hessische Rundfunk (hr) ist die öffentlich-rechtliche Landesrundfunkanstalt in und für Hessen. Die Sendung „Alle Wetter“ des hr präsentiert werktags von 19:15 bis 19:30 Uhr die Wettervorhersagen. Ergänzt wird die Sendung durch eine Videoaufzeichnung und einem Gesprächsgast vor Ort, welche zu aktuellen Themen bezüglich Wetter und Klima berichten.
Das Interview kann unter folgendem Link angeschaut werden:
Das Gespräch findet in den Minuten 07:23 bis 12:36 statt.
Kontakt:
Katharina Rusch
+49 561 7299 307
+49 171 1976580
katharina.rusch@llh.hessen.de