Agrarmärkte Hessen aktuell 13/2025
Dr. Nikos Förster, Fachinformation Ökonomie und Markt
Kartoffeln
Die laufende Woche beginnt mit ruhigen Umsätzen am Kartoffelmarkt. Der bisherige Preisrahmen konnte sich konsolidieren. Spürbare Preisänderungen werden auch für die nächste Woche nicht erwartet. Immerhin wird mit einer Belebung durch die bevorstehenden Osterfeiertage gerechnet. Ungewöhnlich frühzeitig steht erster Spargel aus Südhessen bereits bei Direktvermarktern zur Verfügung. In der nächsten Woche beginnt offiziell die Spargelsaison und damit dürfte auch die Nachfrage nach Kartoffeln anziehen. Zudem werden in den nächsten Tagen Packbetriebe ägyptische Spargelkartoffeln ausliefern.
Kartoffelpreise, Marktregion Hessen, in EUR/dt netto, frei Erfasser
Waschfähig, vor Abzug Sortierkosten | |||
Min. | Max. | Ø | |
Erzeugerpreis, festkochende Sorte | 30 | 34 | 31,00 |
Erzeugerpreis, vorwiegend festkochende Sorte | 28 | 32 | 29,50 |
Erzeugerpreis, mehligkochende Sorte | 30 | 30 | 30,00 |
Getreide und Ölsaaten
Am hiesigen Getreidemarkt wird von einem ruhigen bis stetigen Geschäftsverlauf berichtet. Die gehandelten Mengen bleiben überschaubar bzw. lediglich Teilmengen werden angeboten. Unverändert stehen die Preise für Brot- und Futtergetreide latent unter Druck. Immerhin ergeben sich zur Vorwoche nur geringfügige Preiskorrekturen für prompte Ware. In den Feldbeständen bereiten fehlende Niederschläge zunehmende Sorgen. Rapspreise konnten sich deutlich erholen und tendieren erneut in Richtung 500 EUR/t-Marke. Aufgrund der teils widersprüchlichen US-Zollpolitik dürfte sich die schwankende Kursentwicklung fortsetzen.
Getreide- und Rapspreise, Hessen, in EUR/t
Frei Landlager | Ab Hof | |||||
Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø | |
Qualitätsweizen | 207 | 220 | 214 | 220 | 234 | 227 |
Brotweizen | 190 | 200 | 193 | 200 | 210 | 204 |
Qualitätshafer | 176 | 184 | 182 | – | – | – |
Futterweizen | 180 | 190 | 186 | 190 | 200 | 196 |
Futtergerste | 173 | 182 | 178 | 183 | 192 | 189 |
Raps | 455 | 470 | 463 | 465 | 480 | 473 |
Eiermarkt
Kurz vor dem bevorstehenden Osterfest verschärft sich die Knappheit am hessischen Eiermarkt. Durch Versorgungsengpässe in den USA wird um die knappe Ware am Weltmarkt konkurriert. Mit einem Selbstversorgungsgrad von 73% ist auch Deutschland auf Importe angewiesen. Infolgedessen steigen am Spotmarkt auch die Preise für freie Ware. Davon merken die Verbraucher bislang aber nicht so viel, denn ein Großteil der Preise mit bestimmter Laufzeit ist in Kontrakten fixiert. Eier aus Biohaltung und Freiland sind häufig nicht in ausreichender Menge vorhanden. Die Nachfrage von Eiern aus Kleingruppenhaltung verlagert sich in Richtung Bodenhaltung.
Preise für Eier in Cent/Stück
Gewichtsklasse M | Erzeugerpackstelle | Direktvermarktung | ||||
Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø | |
Bodenhaltung | 17,00 | 27,40 | 21,82 | 16,20 | 35,00 | 26,22 |
Freilandhaltung | 21,50 | 34,00 | 27,46 | 31,00 | 37,00 | 33,71 |
Bioware | 23,50 | 37,00 | 30,71 | 30,00 | 40,00 | 35,75 |
Qualitätsferkel
Die Überhänge am deutschen Schweinemarkt sind inzwischen fast vollständig abgebaut. Damit eröffnet sich neuer Preisspielraum nach oben. Am Auktionsergebnis der Internetschweinbörse lässt sich ablesen, dass die Nachfrage stetig anzieht. Längst überfällig ist daher auch eine Anhebung der Leitnotierung. Immerhin sollen die Ferkelnotierungen in dieser Woche um weitere 2 EUR/Tier steigen. Mit Beginn der Grillsaison dürfte zusätzlich Bewegung in den Markt kommen. Ferkel deutscher Herkunft sind wieder knapp und gesucht.
Preise für Ferkel in EUR/Tier
Anzahl | 6.682 | ||
Preisbasis | 28 kg | ||
Min. | Max. | Ø | |
Preisspanne | 61,10 | 78,60 | 71,05 |
Zuschlag 28 – 30 kg | 1,00 | 1,50 | |
Zuschlag > 30 kg | 0,50 | 1,00 |
Kälber
Schlachtrinder bleiben preisstabil, da das Angebot als knapp eingestuft wird. Am hessischen Kälbermarkt ist die Marktsituation unverändert, mastfähige Bullenkälber HF-Typ (milchbetont) konnten Aufgelder erzielen. Der Anteil an leichten Kälbern ist durch die Blauzungenkrankheit höher als in vorangegangen Jahren. Diese Nutzkälber werden mit starken Abschlägen vermarktet.
Preise für Kälber in EUR/Tier
Bullenkälber | Kuhkälber | |||||
Über 28 Tage ab 65 kg | Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø |
Holstein | 120 | 300 | 211 | – | – | – |
Mastkreuzungen | 240 | 558 | 365 | 316 | 380 | 348 |
Über 28 Tage ab 85 – 120 kg | Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø |
Fleckvieh | 261 | 420 | 370 | 158 | 176 | 167 |
Quelle: LLH, Stand 26.03.2025.