Agrarmärkte Hessen aktuell 11/2025
Dr. Nikos Förster, Fachinformation Ökonomie und Markt
Kartoffeln
Am Kartoffelmarkt besteht weiterhin eine ruhige bis normale Nachfrage. Gleichzeitig kann das Angebot den Bedarf bequem decken. In der Folge bleiben die Preise im bisherigen Rahmen unverändert – bei teils erheblichen Qualitätsunterschieden. Höhere Preisforderungen lassen sich derzeit nicht durchsetzen. Für den laufenden Monat werden keine Preisänderungen erwartet. Durch Verkaufsaktionen werden regelmäßig Impulse für schnellere Umsätze gesetzt. Das zunehmende Angebot an Importware findet nur verhaltenes Kaufinteresse. Auspflanzungen konnten zuletzt zügig fortgesetzt werden.
Kartoffelpreise, Marktregion Hessen, in EUR/dt netto, frei Erfasser
Waschfähig, vor Abzug Sortierkosten | |||
Min. | Max. | Ø | |
Erzeugerpreis, festkochende Sorte | 30 | 34 | 31,00 |
Erzeugerpreis, vorwiegend festkochende Sorte | 28 | 32 | 29,50 |
Erzeugerpreis, mehligkochende Sorte | 30 | 30 | 30,00 |
Getreide und Ölsaaten
Am Getreidemarkt hält der Preisdruck weiter an. Zur Vorwoche geben die Erzeugerpreise für Weizen abermals nach. Für A-Weizen werden derzeit frei Erfasser Kurse zwischen 205 und 220 EUR/t genannt. Der Durchschnitt liegt hier bei 214 EUR/t. B-Weizen geht mit 185 bis 205 EUR/t und im Durchschnitt mit 193 EUR/t in die Bücher. Futterweizen wird in Hessen mit 185 EUR/t bewertet. Unterdessen besteht aktuell durchaus einiges Kaufinteresse an Futtergetreide. Widersprüchliche Meldungen vom Weltmarkt sorgen für Verunsicherung bei den Marktbeteiligten. Zwar konnten sich die Kurse wieder etwas stabilisieren. Die Nervosität an den Börsen bleibt allerdings bestehen. Neugeschäfte werden nach hinten geschoben. Preisnennungen haben am Kassamarkt eine kurze Gültigkeit. Der Rapspreis ist regelrecht eingebrochen und notiert inzwischen deutlich unter der 500-Euro Marke. Trotz Bedarfs wird kaum mit einer Trendwende gerechnet.
Getreide- und Rapspreise, Hessen, in EUR/t
Frei Landlager | Ab Hof | |||||
Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø | |
Qualitätsweizen | 213 | 230 | 221 | 230 | 240 | 234 |
Brotweizen | 193 | 205 | 199 | 205 | 215 | 210 |
Qualitätshafer | 176 | 185 | 180 | – | – | – |
Futterweizen | 186 | 195 | 191 | 200 | 205 | 202 |
Futtergerste | 173 | 190 | 180 | 183 | 200 | 192 |
Raps | 480 | 495 | 487 | 490 | 505 | 497 |
Eiermarkt
Die rege Nachfrage der Vorwochen setzt sich auch in der Berichtswoche fort. Der Markt wird durch das bevorstehende Osterfest belebt. Die neu aufgestallten Legehennen nähern sich ihrer vollen Legeleistung. Trotzdem ist das Angebot kleiner als die Nachfrage. Daher lassen sich Eier gut absetzen. Die Nachfrage der Färbebetriebe nach weißen, färbefähigen Eiern ist ungebrochen groß. Auch der Lebensmitteleinzelhandel und die Produktenindustrie nehmen kontinuierlich Ware aus dem Markt. Freie Ware zieht im Preis an. Bei der Direktvermarktung blieben die Preise konstant. Für die kommenden Wochen wird mit einer Fortsetzung der guten Absatzmöglichkeiten gerechnet.
Preise für Eier in Cent/Stück
Gewichtsklasse M | Erzeugerpackstelle | Direktvermarktung | ||||
Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø | |
Bodenhaltung | 17,00 | 27,40 | 21,83 | 16,20 | 35,00 | 26,02 |
Freilandhaltung | 21,50 | 34,00 | 27,23 | 28,00 | 37,00 | 33,14 |
Bioware | 23,50 | 37,00 | 30,71 | 30,00 | 40,00 | 35,75 |
Qualitätsferkel
Auch am vergangenen Freitag wurden bei der Internet Schweinebörse keine Tiere verkauft, da der geforderte Mindestpreis nicht erreicht wurde. Dies spiegelt die Situation am Schlachtschweinemarkt. Noch immer ist das Angebot größer als die Nachfrage. Mittlerweile werden rückläufige Schlachtgewichte gemeldet – das bringt etwas Entspannung in den Markt. Am Ferkelmarkt ist die Stimmung eine andere. Die Nachfrage ist lebhaft, das Angebot begrenzt. Die Preise für Ferkel werden auch in der aktuellen Kalenderwoche um 2 Euro pro Ferkel angehoben.
Preise für Ferkel in EUR/Tier
Anzahl | 6.394 | ||
Preisbasis | 28 kg | ||
Min. | Max. | Ø | |
Preisspanne | 58,80 | 76,00 | 66,78 |
Zuschlag 28 – 30 kg | 1,00 | 1,50 | |
Zuschlag > 30 kg | 0,50 | 1,00 |
Kälber
Schwarzbunte Bullenkälber guter Qualitäten bleiben weiter knapp im Angebot bei einer flotten Nachfrage. Dementsprechend werden substanzvolle Tiere zu befestigten Preisen gehandelt. Nutzkälber mit Qualitätsmängeln können dagegen nur mit Abschlägen verkauft werden. Die Spannen zwischen hochwertigen Kälbern und welchen niedriger Qualität sind recht groß. Marktbeteiligte erwarten auch in der laufenden Berichtswoche eine festere Preistendenz.
Preise für Kälber in EUR/Tier
Bullenkälber | Kuhkälber | |||||
Über 28 Tage ab 65 kg | Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø |
Holstein | 110 | 340 | 195 | – | – | – |
Mastkreuzungen | 220 | 450 | 346 | 230 | 340 | 260 |
Über 28 Tage ab 85 – 120 kg | Min. | Max. | Ø | Min. | Max. | Ø |
Fleckvieh | 310 | 520 | 408 | – | – | – |
Quelle: LLH, Stand 12.03.2025.