Tropanalkaloid-haltige Unkräuter rechtzeitig identifizieren und bekämpfen
Julian Ingenbleek, Fachinformation Ökologischer Landbau

Die Ausbreitung tropanalkaloid-haltiger Unkräuter nach Nord-Westeuropa schreitet im Zuge des Klimawandels weiter voran. Gerade in südhessischen Betrieben mit Mais und Soja-Anbau ist aktuell vor allem der Stechapfel zu finden Die weiter nördlich gelegenen Betriebe sollten die Unkrautpflanzen, gerade auch einzelne, unbedingt ausreißen, um einer „Invasion“ vorzubeugen.
Zu den aktuell relevanten tropanalkaloid-haltigen Unkräutern zählen die Schwarze Tollkirsche, das Schwarze Bilsenkraut und der Weiße Stechapfel. Tropanalkaloide (TA) führen bei Aufnahme oder Kontakt mit der Pflanze, des Pflanzensafts, der Samen zu teils schweren Vergiftungserscheinungen. Besondere Vorsicht ist beim Stechapfel geboten, bei dem alle Pflanzenteile sehr giftig sind.


In den letzten Jahren sind diese Giftpflanzen vermehrt in Sommerkulturen wie Soja, Mais, Hirse und Sonnenblumen aufgetreten. Die spätkeimenden, wärmeliebenden Unkräuter breiten sich z.B. durch Verunreinigungen im Saatgut, Grünschnittkomposte, Erden oder Zwischenfruchtmischungen aus. Werden Einzelpflanzen im Bestand, in langjährigen Blühstreifen oder Brache nicht rechtzeitig erkannt und entfernt, können sich diese ungehindert ausbreiten.
Da die Pflanzen ein enormes Samenpotenzial haben und deren unreife Samen im Boden nachreifen, ist eine frühzeitige Kontrolle anzuraten. Im Bedarfsfall sind junge Einzelpflanzen mit der Handhacke zu bekämpfen. Ältere Pflanzen mit ausgebildeten Samenkapseln sind händisch (mit Handschuhen und Bedeckung ungeschützter Körperstellen) aus dem Bestand zu entnehmen und ordnungsgerecht zu entsorgen.
Was Sie mit Striegel und Hacke dagegen ausrichten können, viele weitere Infos, sowie Fotos des Stechapfels finden Sie unter