Öko-Ackerbohnen: Bekämpfung der Schwarzen Bohnenlaus
Reinhard Schmidt, Beratungsteam Ökologischer Landbau

Derzeit ist besonders in Mittel- und Südhessen ein starkes Auftreten der schwarzen Bohnenlaus festzustellen. Bei massivem Befall ist mit erheblichen Ertragsverlusten der sowieso schon durch Trockenheit gestressten Pflanzen zu rechnen. Durch die Saugtätigkeit entstehen Wuchsstauchungen im oberen Teil der Pflanze. Befallene Blüten kümmern oder fallen ab. Bestände, die bisher nur leichten Befall zeigen, sollten weiter sehr genau beobachtet werden. Wenn sich die Population weiter aufbaut, kann als direkte Maßnahme Neudosan neu eingesetzt werden. Dieses Pflanzenschutzmittel auf Basis von Kalium-Schmierseife hat aktuell eine Zulassung zur Bekämpfung von Blattläusen in Ackerbohnen mit einer Aufwandmenge von 18 L/ha. Da Neudosan neu nur über den Kontakt wirkt, muss mit einer hohen Wasseraufwandmenge (mind. 800 L Wasser/ha) gearbeitet werden. Es hat sich dabei bewährt, die Reihen mit 2 x 400 L Spritzbrühe gegenzufahren, damit die Pflanzen von beiden Seiten benetzt werden. Maximal zwei Behandlungen im Abstand von 5 bis 7 Tagen sind zugelassen. Um einen möglichst langanhaltenden Kontakt zwischen Spritzbrühe und Schädling herzustellen, sollte spätabends oder frühmorgens behandelt werden. Dies verhindert ein schnelles Abtrocknen der Spritzflüssigkeit. Je weiter die Bohnen entwickelt sind, desto mehr Blattmasse haben sie ausgebildet und desto schwieriger wird es, die Läuse mit der Spritzbrühe direkt zu benetzen. Neudosan neu ist nicht bienengefährlich. Die Mittelkosten liegen bei ca. 150 €/ha bei einer einmaligen Anwendung.
Andere im Ökolandbau zugelassene Pflanzenschutzmittel gegen saugende Insekten haben keine Indikation in Ackerbohnen und dürfen daher nicht in dieser Kultur eingesetzt werden.
Kontakt: Reinhard Schmidt