Innovativer Fachschulunterricht: Die Welt durch die Augen einer Kuh sehen

Stabsstelle Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Tisch in einem Kuhstall, auf dem verschiedene Halfter liegen. Im Hintergrund berührt ein Mann eine Kuh am Kopf.
Steffen Möller (SVLFG) demonstrierte verschiedene Halfter

Praxisnah, abwechslungsreich und innovativ – so lässt sich der Alltag an den landwirtschaftlichen Fachschulen des Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) beschreiben. Eine besondere Unterrichtseinheit an der Fachschule Petersberg bei Fulda hatte dies eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Der Einsatz der sogenannten „Kuh-Brille“, einer VR-Technologie, die die Welt aus der Perspektive eines Rindes zeigt.

In Kooperation mit der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) wurde die Unterrichtseinheit in zwei Etappen aufgeteilt. Den Auftakt bildete ein Vortrag, in dem der sichere und stressarme Umgang mit Rindern thematisiert wurde. Dabei lernten die Studierenden nicht nur theoretische Grundlagen, sondern bekamen auch praktische Tipps, wie beispielsweise beruhigende Berührungspunkte bei Rindern eingesetzt werden können.

Anschließend ging es auf den Betrieb eines Schülers, wo verschiedene Halfter und Hilfsmittel vorgeführt und direkt am Tier erklärt wurden. Doch das Highlight des Tages war zweifelsohne der Einsatz der „Kuh-Brille“, einer VR-Brille.

Mit dieser speziellen Technologie konnten die Studierenden wortwörtlich die Perspektive eines Rindes einnehmen.
Die Brille simuliert die Wahrnehmung eines Rindes und zeigt:

Person mit VR-Brille in einem Melkstand
Die Wege im Melkstand wurden aus Sicht einer Kuh wahrgenommen
  • eine 330°-Rundumsicht, wobei nur der vordere Bereich scharf gesehen wird,
  • eine eingeschränkte Farbwahrnehmung mit Rot-Grün-Schwäche
  • eine verlängerte Anpassungszeit (Adaption) bei wechselnden Lichtverhältnissen.

Der Einsatz war nicht nur faszinierend, sondern auch lehrreich: In der Simulation durchliefen die Studierenden Stallbereiche, wie etwa den Melkstand und erfuhren, wie Rinder ihre Umgebung wahrnehmen. Lichtverhältnisse, Treibwege und die Position der Menschen wurden so in einem neuen Licht betrachtet. Diese Erkenntnisse regten intensive Diskussionen über mögliche Anpassungen im Betrieb an – sei es die Optimierung der Haltungsumwelt oder ein noch respektvollerer Umgang mit den Tieren.

Die Rückmeldungen der Studierenden waren durchweg positiv. Besonders die Erkenntnis, dass Rinder zwar ein weites Sichtfeld haben, aber nur einen kleinen Bereich scharf wahrnehmen, war für viele überraschend. Gleichzeitig unterstreicht der innovative Einsatz der „Kuh-Brille“ eines: „Der Unterricht an unseren Fachschulen verbindet Theorie und Praxis auf abwechslungsreiche und zukunftsorientierte Weise. Er fördert neue Ansätze und bereitet unsere Studierenden optimal auf den Berufsalltag vor“, so Tim Ebert, Fachschullehrer für Tierhaltung in Petersberg bei Fulda.

Danke an die SVLFG für die Unterstützung und die Möglichkeit, diese innovative Technik im Unterricht einzusetzen.

Hinweis: Die Fachschuleinheit fand Ende August 2024 statt.

Gruppenfoto im Stall
Fachschulklasse im Stall mit Fachschullehrer Tim Ebert sowie Marina Wessels, Thomas Künzl und Steffen Möller von der SVLFG. Die Rückmeldungen der Studierenden waren durchweg positiv.
Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen
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