Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Marktinformation & Preise

Agrarmärkte Hessen aktuell

Analyse KW 49: Kartoffeln, Getreide und Ölsaaten, Eiermarkt, Qualitätsferkel, Kälber, Düngemittel

Kartoffeln

Nach wie vor verläuft der Kartoffelmarkt in ruhigen Bahnen. Mit einer Belebung wird erst vor den Feiertagen gerechnet. Derzeit laufen die Vorbereitungen in den Packbetrieben auf Hochtouren. Verkaufsaktionen sind geplant, insbesondere für Verpackungseinheiten in gefragten Kalibern (RacletteKartoffeln, Drillinge). Zwar sind die Qualitäten überwiegend gut und können den Bedarf bequem decken, dennoch nehmen die Absortierungen für einzelne Partien deutlich zu und liegen teils erheblich über 20 % Abgang. Das bisherige Preisgefüge bleibt weiterhin stabil. Mit spürbaren Preisänderungen wird im laufenden Monat kaum gerechnet.

Kartoffelpreise, Marktregion Hessen, in EUR/dt netto, frei Erfasser

Waschfähig, vor Abzug Sortierkosten
Min.Max.Ø
Erzeugerpreis, festkochende Sorte283029,25
Erzeugerpreis, vorwiegend festkochende Sorte262827,25
Erzeugerpreis, mehligkochende Sorte282928,50

 

Getreide und Ölsaaten

Weiterhin ruhige Geschäfte mit Brot- und Futtergetreide. Im hiesigen Getreidehandel werden lediglich überschaubare Mengen nachgefragt. Unverkaufte Ware dürfte noch umfangreich eingelagert sein. Mit einer Belebung wird jedoch erst nach dem Jahreswechsel gerechnet. An den Börsen nimmt die Nervosität tendenziell zu. In der Folge setzt sich an der Euronext der schwankende Kursverlauf fort, mit zuletzt wieder steigenden Tendenzen. Am Kassamarkt kommen diese Entwicklungen nur verzögert an. Immerhin können sich die Erzeugerpreise zur Vorwoche gut behaupten. Rapspreise wurden allerdings um ca. 5 EUR/t nach unten angepasst. Jedoch konnten sich die Kurse seit Mitte letzter Woche wieder erholen. Die hohe Schwankungsbreite der Preise bleibt bestehen. Mit rückläufigen Importen aus der Ukraine könnten die Rapspreise nach dem Jahreswechsel wieder festere Tendenzen aufweisen.

Getreide- und Rapspreise, Hessen, in EUR/t

Frei LandlagerAb Hof
Min.Max.ØMin.Max.Ø
Qualitätsweizen203215209215225220
Brotweizen180198186192205197
Qualitätshafer173185179
Futterweizen170190179185200192
Futtergerste157170161168180173

 

Eiermarkt

Am Eiermarkt setzt sich die positive Entwicklung bei den Mengen in der Berichtswoche fort. Die Preise bleiben unverändert. Industrielle Großverbraucher haben einen erhöhten Bedarf und auch im LEH macht sich eine lebhafte Nachfrage bemerkbar. In den privaten Haushalten wird wieder stärker für die Weihnachtszeit gebacken, was höhere Umsatzzahlen bewirkt. Daher wird auch im Endkundengeschäft von einer regen Nachfrage berichtet. Für die Zeit bis Weihnachten gehen die Marktbeteiligten von einem lebhaften Geschäft aus.

Preise für Eier in Cent/Stück

Gewichtsklasse MErzeugerpackstelleDirektvermarktung
Min.Max.ØMin.Max.Ø
Bodenhaltung15,0026,221,1516,2035,0025,62
Freilandhaltung21,5034,0026,9128,0037,0033,00
Bioware23,5037,0030,7131,0040,0037,00

 

Qualitätsferkel

Am Schweinemarkt werden die Marktverhältnisse weiterhin als ausgeglichen bezeichnet. Die bevorstehenden Feiertage lassen zum Jahreswechsel jedoch eine steigende Fleischnachfrage erwarten. Dementsprechend dürfte auch die Einstallbereitschaft der Mäster größer ausfallen. In der laufenden Woche wird mit einem Notierungsanstieg von 50 Cent/Ferkel gerechnet.

Preise für Ferkel in EUR/Tier

Anzahl6.394
Preisbasis28 kg
Min.Max.Ø
Preisspanne64,5079,7573,70
Zuschlag 28 – 30 kg1,001,50
Zuschlag > 30 kg0,501,00

 

Kälber

Das Angebot an Nutzkälbern und die Nachfrage nach ihnen halten sich in Hessen überwiegend die Waage. Gefragt bleiben weiterhin schwere Kälber mit guten Masteigenschaften. Leichte Tiere werden teilweise ohne Bezahlung mitgegeben. Die Folgen der Blauzungenkrankheit machen sich auch durch frühe Aborte und dadurch fehlende Stückzahlen bemerkbar. In der aktuellen Woche gehen die Marktbeteiligten bei substanzvollen Kälbern von stabilen Preisen aus.

Preise für Kälber in EUR/Tier

BullenkälberKuhkälber
Über 28 Tage ab 65 kgMin.Max.ØMin.Max.Ø
Holstein80220149
Mastkreuzungen220405282180220196
Über 28 Tage ab 85 – 120 kgMin.Max.ØMin.Max.Ø
Fleckvieh250350302

 

Düngemittel

In den letzten Tagen zogen die Preise für N-Dünger weiter an. Zumal sich die Energiepreise (Gas) seit Anfang November von Woche zu Woche befestigen. Zudem sorgt der schwache Euro-Kurs für steigende Düngerpreise, da Importe teurer werden. Teilweise haben die Hersteller ihre Produktionskapazitäten gedrosselt. Weitere Einschränkungen werden nicht mehr ausgeschlossen. Dennoch war eine leichte Nachfragebelebung in den letzten Tagen zu beobachten und einige Mengen wurden in die Bücher genommen. Mit längeren Lieferzeiten teilweise bis ins Frühjahr hinein wird gerechnet. Die Bevorratung beim Landhandel – aber auch bei den Herstellern – ist erheblich geringer, wie in den Vorjahren. Um eine termingerechte Versorgung zu gewährleisten, sollten gefragte Dünger – insbesondere schwefelhaltige Dünger – zeitnah gekauft werden.

Düngerpreise, Marktregion Hessen, in EUR/t ab Handelslager

ab Landlagerfrei Hof
Min.Max.ØMin.Max.Ø
KAS332350339320335326
Harnstoff465529490465487475
AHL300335315285300294
DAP680697691670685675
40er Kornkali315360334295330311

Quelle: LLH, Stand 05.12.2024


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