Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Freizeitgartenbau/Gartenakademie

Notfallmaßnahmen gegen Hitzestress im Garten

Im Beratungsgarten des Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) sind die Auswirkungen der langandauernden Trocken- und Hitzeperiode an den Pflanzen deutlich abzulesen.

Ein passender Notfallplan hilft dabei, Ihre Pflanzen auch mit geringen Wasserangebot gut durch den Sommer zu bringen
Der fehlende Niederschlag ist mittlerweile nicht nur im leeren Regenmesser abzulesen
Es ist anzunehmen, dass derartige Wetterereignisse im Zuge des Klimawandels künftig zunehmen werden.  Vor diesem Hintergrund zielen derzeit viele Beratungsgespräche auf das Themenfeld „Wasser sparen“ und „Richtig wässern“ ab.

Trockenheit in der Planung berücksichtigt

Für die mehrmonatige Veranstaltung in Bad Schwalbach, bei der mit Trockenperioden gerechnet wurden musste, wurde vorbeugend in der Bauphase ein Bewässerungssystem installiert. So befinden sich in vielen Bereichen automatische ober- und unterirdische Tropfbewässerungsschleifen sowie zahlreiche Schlauch- und Regneranschlüsse. Die Bewässerung der vielen Kübelpflanzen erfolgt teilweise auch mit nicht automatisch betriebenen Kapillarbewässerungssystemen, die ohne größeren technischen Aufwand von jedermann installiert werden können.

Wie den Pflanzen nun geholfen wird

Beim Bewässern Ihrer Gartenpflanzen sollten Sie u.a. auf den Zeitpunkt achten, damit Sie den gewünschten Effekt erreichen Wasser sparen
Damit Ihre Pflanzen die Periode mit geringen Wasserangebot überstehen, geben die Berater des LLH folgende Notfalltipps an die Hand:
  • Zeitpunkt: Bewässern Sie vorzugsweise vormittags. Der noch nicht aufgeheizte Boden kann zu dieser Zeit das meiste Wasser aufnehmen, ohne dass es zuvor verdunstet. Die Bewässerungsgänge sollten durchdringend sein und nicht nur oberflächlich.
  • Verdunstungsschutz: Mulchen Sie Pflanzflächen. Eine Mulchdecke reduziert den Wasserverlust des Bodens. Beachten Sie allerdings, dass nicht alle Pflanzen organische Mulchstoffe vertragen.
  • Bodenbearbeitung: Oberflächliches Lockern nicht gemulchter Flächen unterbricht die Bodenkapillaren und verhindert somit ebenfalls Wasserverluste. Gleichzeitig lassen sich damit mittels Bodenbearbeitung während der Trockenheit auf mechanischem Wege ideal eventuell vorhandene Unkräuter beseitigen, die dann, mit Ausnahme von Wurzelunkräutern, auf der Fläche verbleiben können.
  • Blattabwurf: Manche Bäume und Sträucher werfen bei Wassermangel von selbst Blätter und Früchte ab, um den Wasserverbrauch zu reduzieren. Manche Stauden welken und ziehen ein. Dies bedeutet nicht, dass die Pflanzen abgestorben sind.
  • Entlaubung: Andere Bäume, Sträucher oder Stauden welken, ohne dass sie es schaffen, Blätter, Blüten und Früchte vorsorglich abzuwerfen. Hier können eine Teilentlaubung sowie das Entfernen von Blüten und Früchten als unterstützende Maßnahme hilfreich sein.
  • Bedarfsgerecht: Mit Hilfe kapillar wirksamer Tonkegel, die über einen Glas- oder PET-Flaschenaufsatz verfügen, lässt sich insbesondere bei Kübelplanzen auf einfache Art eine gleichmäßige Wasserversorgung über mehrere Tage gewährleisten.
  • Tränkestellen: Vergessen Sie bitte nicht, dass auch Vögel, Insekten und Kleintiere unter der Trockenheit leiden. Täglich neu befüllte Vogeltränken oder flache Wasserschalen schaffen Abhilfe.

Besucher der Landessgartenschau in Bad Schwalbach haben noch bis zum 7. Oktober die Gelegenheit sich beraten zu lassen, u. a. wie Sie mit der aktuellen Trockenheit umgehen, bzw. wie Sie in den kommenden Jahren vorbeugen können.

 


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