Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Bewässerung

Bewässerung: Brunnenwasser vor Einsatz untersuchen

In den zurückliegenden Sommern waren in vielen Betrieben die Regenwassersammelbecken leer oder die Wasserentnahme aus Oberflächengewässern wurde seitens der Wasserbehörden ab einem gewissen Pegelstand untersagt. Als Ausweichmöglichkeiten bieten sich Leitungswasser oder Brunnenwasser an. Deren Wasserqualität kann sich deutlich von der des Regen-/Oberflächenwassers unterscheiden. Deshalb ist es ratsam das Gießwasser in einem Labor auf dessen gärtnerische Eignung hin untersuchen zu lassen. Probleme können entstehen durch z.B.

  • zu hohe Karbonathärte, dadurch unerwünschter Anstieg des pH-Wertes im Substrat und Bildung von Kalkflecken auf Blättern, Blüten und Ernteprodukten bei Überkopfbewässerung,
  • zu hoher Salzgehalt, dadurch Anstieg des Salzgehalts im Substrat,
  • zu hohe Gehalte an Natrium und Chlorid im Substrat; viele Zierpflanzen tolerieren nur sehr niedrige Werte,
  • hohe Nitrat-Gehalte, die bei der Flüssigdüngung berücksichtigt werden sollten,
  • zu hohe Gehalte an Eisen und Mangan, dadurch Verstopfungsgefahr von Tropfschläuchen, Düsen und Magnetventilen und Bildung brauner Flecken auf Blättern, Blüten und Früchten bei Überkopfbewässerung.

Für eine Laboruntersuchung wird 1 Liter Wasser benötigt. Die Kosten einer Gießwasseranalyse sind abhängig vom Umfang der gewünschten chemischen Untersuchungsparameter und liegen zwischen 50 und 100 €. Soll das Wasser für die Überkopfbewässerung von Kräutern, Gemüse- und Obstkulturen verwendet werden, sind zusätzliche Untersuchungen auf Keimbelastung und Pflanzenschutzwirkstoffe notwendig. Anschriften von Labors und Richtwerte zur Beurteilung der Wasserqualität können bei Ihrer Beratungskraft nachgefragt werden.


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