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Nutzungsvertrag für neues Öko-Versuchsfeld in Südhessen unterzeichnet
Am Mittwoch, 21.10.2015, wurde der Nutzungsvertrag über ein neues Versuchsfeld für den ökologischen Landbau unterzeichnet.
Der Vertrag wurde in Anwesenheit der hessischen Ministerin Priska Hinz (Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) zwischen dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), vertreten durch Direktor Andreas Sandhäger und dem Domänenpächter Christoph Förster geschlossen. Die Flächen befinden sich in Südhessen, in der Staatsdomäne Marienborn in Ober-Erlenbach.
Wichtiger Baustein des hessischen Ökoaktionsplanes
Andreas Sandhäger machte in seinem Grußwort deutlich, dass der neue Versuchsstandort ein weiterer wichtiger Schritt zur Umsetzung des Ökoaktionsplanes in Hessen sei. Um produktionstechnische Fragestellungen gezielt und regionsspezifisch bearbeiten zu können, sei es sinnvoll das bestehende Öko-Versuchswesen auch in Südhessen, in einem weiteren Boden-Klima-Raum, auszubauen. Er wünscht sich, dass „der Standort künftig dem unmittelbaren Wissenstransfer in die landwirtschaftliche Praxis dient und Fragestellungen zu optimalen Anbausystemen versuchstechnisch bearbeitet und beantwortet werden.“
Spitzenposition im Ökolandbau weiter ausbauen
„Hessen steht beim Ökolandbau bundesweit an der Spitze. Diese Spitzenposition wollen wir natürlich halten und weiter ausbauen. Dafür haben wir den Ökoaktionsplan ins Leben gerufen“, so Staatsministerin Priska Hinz in Obererlenbach. „Trotz der guten Ausgangslage wollen wir auch in Hessen weitere Flächen für den Ökolandbau gewinnen. Dies gilt besonders für die sogenannten Gunstlagen, z.B. in der Wetterau. Das jetzt angelegte Versuchsfeld ist hierfür eine wichtige Voraussetzung“.
Für den Domänenpächter Christoph Förster, der schon länger einen Ökobetrieb bewirtschaftet, war es eine Selbstverständlichkeit die Versuchsflächen zur Verfügung zu stellen. Er erhofft sich einen regen Gedankenaustausch innerhalb der landwirtschaftlichen Praxis und aussagefähige Versuchsergebnisse.
Vielseitiges und erweitertes Versuchskonzept
Dr. Thorsten Haase (LLH Kassel) stellte die Versuchsanlage vor. Die Flächen in Ober-Erlenbach verstehen sich nicht als eine Kopie der vorhandenen Ökoversuchsstandorte, sondern als ein komplett neues Konzept: Denn die Versuchsfläche gehört zum Boden-Klima-Raum 121 (Rheinebene und Nebentäler) und ist pedoklimatisch begünstigt. Es ergänzt somit die bereits bestehenden Landessortenversuche an den Standorten in Alsfeld-Liederbach (Boden-Klima-Raum 132) und auf der Domäne Frankenhausen (Universität Kassel, Boden-Klima-Raum 133).
Neben den Landessortenversuchen soll in Ober-Erlenbach ein Anbausystemversuch mit Ackerkulturen und speziell mit Feldgemüsearten durchgeführt werden. Die ausgewählten Kulturen sind an einen viehlosen und flächenstarken Ackerbaubetrieb angepasst.
Auf zukünftigen Feldtagen sollen Landwirte und die interessierte Öffentlichkeit über den Anbau von deckungsbeitragsstarken Kulturen informiert werden.
Das neue Versuchsfeld ist inzwischen eingerichtet: Die Flächen sind ausgemessen und die ersten Kulturen ausgesät.