Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Ökologischer Pflanzenbau

Ökologischer Pflanzenbau: Beikrautregulierung im Wintergetreide

Das Wintergetreide hat die Minusgrade im Februar durch die schützende Schneedecke in der Regel gut überstanden. Dort, wo die Schneedecke sehr dünn oder gar nicht vorhanden war, sind aber z.T. Frostschäden zu verzeichnen.

Weizen mit starker Verunkrautung durch Quecke

Früh gesätes Wintergetreide ist in der Bestockungsphase und hat z.T. schon zwei bis drei Nebentriebe ausgebildet, spät gesäter Winterweizen hat z.T. aber auch erst drei Blätter entwickelt.

Sobald die Flächen abgetrocknet sind und in den folgenden ein bis zwei Nächten keine Nachtfröste vorhergesagt sind, kann mit dem Striegeln begonnen werden. Allerdings trocknen die gut entwickelten Bestände nur langsam ab, während z.B. spät gesäter Winterweizen im 3-Blattstadium den Boden deutlich besser Ablüften lässt. Wintergetreide ist relativ robust und eignet sich daher gut zum Striegeln. Aber auch hier gibt es Unterschiede. Roggen wurzelt relativ flach und kann daher mit den Zinken eher verletzt werden. In der Regel kann auf ein Striegeln des Roggens komplett verzichtet werden, da dieser auf Grund seiner Pflanzenlänge und Bodenbedeckung das Unkraut meist selbst in Schach hält. Auch Wintergerste sollte bei Bedarf eher vorsichtig gestriegelt werden. Triticale und Dinkel besitzen eine mittlere Verträglichkeit. Besonders der Winterweizen verfügt über ein sehr gutes Regenerationsvermögen.

Grundsätzlich muss schlagbezogen entschieden werden, ob ein Striegeleinsatz notwendig und erfolgsversprechend ist. Dazu zählt auch vorm Striegeln sich die Bestände anzuschauen und den Unkrautbesatz zu bestimmen. Leichter Befall mit Ehrenpreisarten kann eher toleriert werden als ein Besatz mit Ackerfuchsschwanz oder Windhalm.

Auf tonigen oder schluffigen Böden kommt der Striegel an seine Grenzen, wenn der Boden zu stark verkrustet ist. Hier kann ein Arbeitsgang vorweg mit der Rollhacke oder anderen krustenbrechenden Geräten (Walze) Abhilfe schaffen. Überprüfen Sie ihre Arbeit auch immer mit einem kleinen Striegelfenster. Nur so bekommen Sie eine Rückmeldung über Erfolg oder Misserfolg der Maßnahme.

– Dieser Beitrag stammt aus dem Ökofax. –

 


Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag