Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Biodiversität

Dank FFH, Ministerium und Feldflurprojekt: Grundschüler erkunden Rebhuhn-Land

Kooperationen sind etwas Tolles: Sie führen Menschen zusammen, die ohne diese Verbindung möglicherweise niemals zusammengefunden hätten. So auch bei der Medienkooperation zwischen Hit Radio FFH und dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) und dem Feldflurprojekt zum Rebhuhnschutz im Schwalm-Eder-Kreis.

Ziel der Medienkooperation war es über die Kampagne „Feldliebe“ in der Bevölkerung auf die Probleme der heute stark gefährdeten Offenland-Arten wie Rebhuhn und Feldhamster aufmerksam zu machen. So wurde in Zusammenarbeit mit den hessischen Feldflurprojekten im Programm von Hit Radio FFH über die entsprechenden Arten informiert und dazu aufgerufen, sich für die Verlosung von drei Familien-Aktivitäten in den Projektgebieten zu bewerben.

Zu gewinnen gab es einen Besuch in der Feldhamsteraufzuchtstation mit Teilnahme an einer Feldhamster-Auswilderung in der Wetterau, eine Vogelstimmenwanderung im hessischen Ried sowie einen Klassenausflug ins Feldflurprojekt zum Rebhuhnschutz nach Nordhessen.

30 Kinder erkunden den Lebensraum der Rebhühner

Besonderes Glück hatten die 30 Kinder der Jahrgangsstufen 1 bis 4 der Knüllköpfchenschule Schwarzenborn. Aus der Vielzahl der eingegangenen Bewerbungen fiel die Wahl auf diese Grundschule, da die Kinder dieser Schule aus besonders vielen verschiedenen Heimatländern stammen und es so für einen Großteil von ihnen ganz besonders spannend ist, unsere heimische Tierwelt kennenzulernen. Bei der Knüllköpfchenschule handelt es sich zudem um eine sehr kleine Grundschule, die aus nur zwei jahrgangübergreifenden Regelklassen besteht. Daher konnte der Gewinn spontan auf die gesamte Schule ausgeweitet werden und alle Kinder konnten am Erlebnistag dabei sein.

Auch die Lehrerinnen und Lehrer hatten großen Spaß am Aktionstag an der Singliser Mühle und konnten Ideen für den weiteren Unterricht mitnehmen.

Anders als beim Feldhamster handelte es sich beim Besuch bei den Rebhühnern im nordhessischen Borken nicht um eine Aufzuchtstation, ein Wildgehege oder eine Auswilderung, sondern um den Besuch in einem besonderen Gebiet in welchem den wild lebenden, heimischen Rebhühnern durch die Verbesserung ihres Lebensraumes gezielt geholfen wird. Somit war bereits schon vorab klar, dass man ziemlich sicher keine wildlebenden Rebhühner antreffen wird. Das Ziel des Ausfluges war jedoch auch ein ganz anderes: Die Kinder sollten den Lebensraum, das Leben und die Gefahren der Rebhühner spielerisch kennen lernen und die Natur mit den Augen eines Rebhuhnes empfinden.

Damit dieses Ziel erlebnisreich und spannend erreicht werden konnte, fand der Ausflug auf dem Erlebnishof Singliser Mühle nahe Borken statt. Hier lebt Franziska Holzhauer mit einer Vielzahl an Tieren und bietet Naturpädagogische Aktionen verschiedenster Themen für Kinder an.

Nachdem es zuvor wochenlang trocken und warm gewesen war, zeigte sich das Wetter ausgerechnet am Ausflugstag durchwachsen und mit Regenschauern. Doch die Kinder waren hiervon nicht beeindruckt und hatten sichtlich Spaß an der Bewegung und den ihnen gestellten Aufgaben. Spielerisch wurden verschiedene Situationen aus dem gefährlichen Leben der Rebhühner nachempfunden. Besonders um Tarnung, sich gut verstecken und Nahrungssuche ging es auf der großen Wiese hinter der Singliser Mühle. Auch verschiedenste Tierstimmen sollten erkannt werden und die Kinder sollten einschätzen, ob es sich dabei um ein Tier handeln könnte, welches den Rebhühnern gefährlich werden könnte.

Die Kinder gehen wie Rebhühner auf Nahrungssuche.

Zum Abschluss dieses spannenden Tages durften die Schülerinnen und Schüler echte Haushuhn-Hühnerküken und die beiden großen Esel „Elodin“ und „Smilla“ streicheln und ausgiebig bekuscheln.

Auch wenn es keine echten, freilebenden Rebhühner an diesem Tag zu sehen gab, so haben doch alle Beteiligten viele spannende Erlebnisse mit nach Hause genommen. Die Lehrer waren sich einig: Sie möchten das Thema auf jeden Fall in der Schule nachträglich noch weiterbearbeiten und vertiefen.

Silke Le Carpentier, die Klassenlehrerin der Klassen 1 und 2: „Keine Rebhühner zu sehen liegt eben nicht nur an unserer Lautstärke als Gruppe, sondern auch daran, dass es nur noch ganz wenige von ihnen gibt. Die Kinder hatten dennoch ihre Freude daran, den Lebensraum spielerisch aus einer anderen Perspektive zu erkunden.“

Und auch die wild lebenden Rebhühner in den Feldern und Wiesen hinter der Singliser Mühle haben sicherlich gestaunt, dass sich an diesem Tag alles so turbulent um sie drehte. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten der Medienkooperation der Feldliebe-Kampagne, dass dieser erlebnisreiche Tag für die gesamte Knüllköpfchenschule möglich wurde.


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