Landessortenversuche
Ergebnisse der LSV Wintergerste 2021/22 & Empfehlungen
Frühzeitig und zügig konnte diesjährig die Wintergerstenernte mit überaus erfreulichen Ergebnissen abgeschlossen werden. Trotz anhaltender Trockenheit, überzeugte die Gerste im Gegensatz zum Vorjahr mit hohen Erträgen, z.T. weit über 10 t.
Auch die sehr hohen Hektolitergewichte und Kornqualitäten, sowohl in Praxis als auch in den Landessortenversuchen, überraschten positiv. Inwiefern die einzelnen Sorten unter den hiesigen Bedingungen sich diesjährig im Detail präsentierten, beschreiben die Ergebnisse der Landessortenversuche in Hessen.
LSV Wintergerste 2021/22 11.08.2022
Die hessischen Landessortenversuche haben zum Ziel, die landwirtschaftliche Praxis bei der jährlich anstehenden Sortenwahl zu unterstützen. Auf Basis der erfassten Daten ist es beispielsweise möglich nicht nur die qualitativen und quantitativen Erträge der einzelnen Jahre zu betrachten, sondern auch Faktoren wie Ertragsstabilität durch z.B. Krankheitsresistenzen oder Halmstabilitäten mit in die Entscheidung mit einzubeziehen.
Für die Ernte 2022 wurden laut statistischem Bundesamt (Destatis 2022) im vergangenen Herbst auf rund 1,2 Mio ha Wintergerste in Deutschland ausgesät. Im vergangenen Jahr 2021 lag die Anbaufläche von Wintergerste in Hessen bei knapp 63 000 ha (Abb. 1). Damit liegt die Anbaufläche ungefähr auf dem Niveau Mitte der 70er Jahre (Abb. 1). Insgesamt zeigt die Betrachtung der langjährigen Gerstenanbaufläche in Hessen aktuell einen leichten rückläufigen Trend (Abb. 1), sowohl bei Sommer- als auch bei Wintergerste. Trotzdem wird die Gerste vorerst das zweitwichtigste Getreide in Hessen bleiben.
Die stärkeren Witterungsschwankungen der letzten Jahre zeigten, welchen Einfluss eine anpasste Sortenwahl auf die qualitativen und quantitativen Erträge, aber vor allem auch auf die Ertragsstabilität haben kann. Maßgeblich werden die Ergebnisse durch die Krankheits- oder Lageranfälligkeit einer Sorte beeinflusst. Umso wichtiger ist es auf Sorten zu setzen, welche sich gerade unter den verschiedensten Bedingungen der Anbaujahre bewähren. Als Hilfestellung und Orientierung können die Ergebnisse der jährlich durchgeführten hessischen Landessortenversuche (LSV) dienen.
Sowohl zwei- als auch mehrzeilige Gerste an jeweils fünf hessischen Standorten
Damit die regional unterschiedlichen Anbaubedingungen in Hessen über die Landessortenversuche abgedeckt werden, werden sowohl Sorten mehr- als auch zweizeiliger Wintergersten an jeweils fünf und insgesamt sechs über das Bundesland verteilten Versuchsstandorten beurteilt. Der Unterschied zwischen den beiden Gerstenformen liegt hauptsächlich in der der Ertragsstruktur. Hierbei zeichnen sich die mehrzeiligen Gersten i.d.R. mit höheren Erträgen durch eine höhere Kornzahl je Ähre aus, wiederrum zeigen zweizeilige Gersten bessere Korn- und Strohstabilitäten. Je nach Region und Betriebsstruktur können folglich mehr- oder zweizeilige Kandidaten Vorteile mit sich bringen.
Aufgrund der regional unterschiedlichen Bedeutung, erfolgt die Prüfung der mehr- und zweizeiligen Sorten in Hessen in zwei getrennten Sortimenten. Im Versuchsjahr 2021/22 wurden im LSV 18 mehrzeilige Wintergerstensorten vollständig geprüft. Das zweizeilige Sortiment fällt mir 14 Sorten etwas kleiner aus. Um einen Vergleich zwischen zwei- und mehrzeiligen Wintergersten zu ermöglichen, wurde die zweizeilige Sorte Bordeaux im mehrzeiligen Sortiment und die mehrzeilige Sorte KWS Orbit im zweizeiligen Sortiment mitgeführt. An den Standorten Korbach, Fritzlar, Bad Hersfeld, Marburg und Friedberg wird das mehrzeilige Sortiment geprüft, das zweizeilige wird in Fritzlar, Bad Hersfeld, Marburg, Friedberg und Griesheim geprüft.
Die Landessortenversuche haben zum Ziel, die Leistungen neuer Sorten anhand der Leistung bewährter, ertragstreuer Sorten zu messen. Die Prüfungen erfolgen nach wissenschaftlichen Standards, die Ergebnisse werden neutral und unabhängig bewertet. Alle Sorten werden dabei unter einheitlichen Bedingungen, z.B. hinsichtlich der Nährstoffversorgung geprüft. Zur Bewertung der Standfestigkeit und Krankheitsanfälligkeit wird jede Sorte in jeweils zwei unterschiedlichen Intensitätsstufen behandelt. In der reduzierten Behandlungsvariante wird komplett auf den Einsatz von Fungiziden verzichtet und es wird nur eine reduzierte Wachstumsreglermenge appliziert. Die in dieser extensiven Variante auftretenden Pflanzenkrankheiten oder Standfestigkeitsprobleme können so unmittelbar den Sorteneigenschaften in Verbindung mit dem Standort zugerechnet werden. Das tatsächliche Leistungspotential einer Sorte lässt sich in der optimierten Behandlungsvariante abbilden, die standortüblich mit Fungiziden und Wachstumsreglern behandelt wird.
Während der Vegetationsphase werden die Bestände regelmäßig bonitiert, um ihr Wachstum, ihre Entwicklung und gegebenenfalls auftretende Pflanzenkrankheiten zu erfassen. Die Analyse der Qualitätsparameter wie Eiweißgehalt oder Hektolitergewicht erfolgt objektiv durch den Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) und die abschließende Auswertung der Bonitur-, Ertrags- und Qualitätsergebnisse durch die Fachinformation Pflanzenbau des Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen.
Gute Bestandesentwicklung bei geringen Krankheitsdruck führten zu guten Ergebnissen
Die Anbaubedingungen verliefen in 2022 für die Wintergerste insgesamt gut. Der Aussaattermin konnte bei ausreichend Feuchtigkeit bedingt durch das niederschlagsreiche Jahr 2021 termingerecht erfolgen, sodass die Versuche zwischen Ende September und Mitte Oktober ausgesät wurden. Vor Winter entwickelten sich die Bestände entsprechend gut. Der Winter verlief insgesamt mild und ohne Auswinterungsschäden. Im Frühjahr begann die Entwicklung zeitgerecht mit angepasster Bestockung, wenn auch bereits ab April die Niederschläge fehlten. Insgesamt präsentierte sich die Wintergerste unter den diesjährigen Bedingungen recht gesund. Regional traten Rhynchosporium-Blattflecken, Zwergrost, Netzflecken und Ramularia auf, aber nicht in der Form wie in 2021 festzustellen war. Zur Ende der Anbausaison wurde diesjährig eine sortenspezifische Ausprägung von Halm- und Ährenknicken auffällig, was z.T. sehr deutlich auftrat. Die anhaltende Trockenheit in Kombination mit hohen Temperaturen führte zu einer sehr raschen Abreife. Dadurch wurden die ersten Bestände bereits Ende Juni gedroschen werden. Die Erntezeitpunkte der Landessortenversuche reichte von Ende Juni im hessischen Ried bis zu Mitte Juli in den Höhenlagen, sodass sich die Ernte insgesamt um ca. 2 Wochen nach vorne verschob. Aufgrund eines Aussaatfehlers fiel das zweizeilige Sortiment in Friedberg diesjährig aus der Auswertung heraus. Für Korbach sind in 2022 nur einstufige Ergebnisse der reduzierten Behandlungsintensität vorhanden.
Wintergerste konnte Trockenheit trotzen: Erträge überraschen positiv
Auch wenn zu Beginn des Sommers das deutliche Wasserdefizit Sorgen bereiteteten, überraschten die gedroschenen Wintergerstenerträge dann doch deutlich positiv. Im Mittel über die Standorte wurden ohne Fungizide knapp 97 dt/ha mehrzeilige Wintergerste (Tab. 1) gedroschen – damit liegt das Ertragsniveau z.T. sogar über dem Niveau, was in den vergangenen Jahren bei optimaler Bestandesführung erreicht wurde (Tab. 3). In der optimierten Variante wurden an fast allen Standorten im Mittel über 100 dt/ha gedroschen (Tab. 1). Die höchsten Erträge wurden in der Wetterau am Standort Friedberg gedroschen, dort konnten fast alle Sorten in beiden Varianten teilweise deutlich über 100 dt/ha erzielen. Auffällig bei der Betrachtung der Ergebnisse aus 2022 ist die Sorte Esprit. Sie zeigte in beiden Varianten und an allen Standorten Relativergebnisse über 100%, sodass diese Sorte sich auch in verschiedenen Umwelten in 2022 stabil bewährte. Dennoch lagen im Mittel über alle Standorte die zwei Neuzulassungen Julia und Avantasia mit dem höchsten mittleren Ertrag in der optimierten Variante an der Spitze, gefolgt von Esprit gleichauf mit KWS Morris, SY Dakoota und Neuzulassung SU Hetti (Tab. 1). Avantasia profitierte hierbei deutlich von der Behandlung (Vergleich reduziert/optimiert), ebenso wie die Sorten KWS Orbit, SY Baracooda, Julia und SU Hetti. Auffällig ist zudem, dass am Standort Fritzlar scheinbar Sorten, welche mit einer Resistenz gegen den Typ 2 Gelbmosaikvirus (BaYMV-2) ausgestattet sind, einen Ertragsvorteil aufweisen. Nachgewiesen wurde BaYMV-2 auf der Fläche jedoch nicht.
Auch das Sortiment der zweizeiligen Gersten erzielte deutlich höhere Erträge im Vergleich zum Vorjahr. Hier wurden in der reduzierten Variante 87,8 dt/ha und 98,1 dt/ha im Mittel der Standorte erzielt (Tab. 2). In beiden Varianten konnten in Marburg die höchsten Erträge festgestellt werden. Spitzenreiter in der optimierten Variante waren diesjährig die Sorten KWS Moselle und KWS Tardis, gefolgt von ebenfalls überdurchschnittlichen Ergebnisse der Sorten Almut, Bordeaux, Arthene und SU Xandora. Auch wenn der mittlere Ertrag des zweizeiligen Sortiments unterhalb des mehrzeiligen liegt, zeigt der Vergleich der Erträge der zweizeiligen Sorte mit dem Ergebnis der mitgeprüften mehrzeiligen Sorte, dass an einigen Standorten durchaus die zweizeiligen Gersten den mehrzeiligen überlegen sind. Über mehrere Standorte hinweg mit überdurchschnittlichen Erträgen präsentierten sich die Sorten Bordeaux, KWS Moselle, Almut, Arthene und KWS Tardis (Tab. 2).
Mehrjährige Betrachtung entscheidend für sichere Sorteneinschätzungen
Entscheidend für die Sortenwahl ist nicht nur die Ertragsstabilität über mehrere Umwelten hinweg, besonders auch über die verschiedenen Jahresbedingungen. Mittlerweile können die Anbaubedingungen in keinem Jahr mehr als „normal“ angenommen werden. Umso wichtiger ist es auf Sorten zu setzen, welche sich über die verschiedenen Jahre hinweg als stabil erweisen. Um das Leistungspotenzial einer Sorte fundiert beurteilen zu können, ist daher ein mehrjähriger Prüfanbau von Nöten. In jedem Prüfjahr müssen wichtige Eigenschaften inabhängig von Witterungs- und Standortbedingungen sowie vom regionalen Krankheitsdruck beurteilt werden, um zu einem nachvollziehbaren Ergebnis zu kommen. Daher erfolgt eine Sortenempfehlung auch erst nach dreijähriger Prüfung, um diesen Umstand gerecht zu werden.
Aus Versuchssicht stellen die vergangenen drei Jahre sehr gute Prüfbedingungen dar, da sich die Witterungen in jedem Jahr stark unterschied und die Sorten unter extrem differenzierten Bedingungen ihr Leistungspotential unter Beweis stellen mussten. Das von Niederschlägen geprägte Jahr 2021 resultierte beispielsweise in einem erhöhten Krankheitsdruck und brachte hohe Anforderungen an die Halmstabilität mit sich, während in den Jahren 2020 und 2022 andere Herausforderungen im Zuge von Trockenheit und Hitzeereignisse im Vordergrund standen. Daher sollte bei der Sortenwahl auch immer das Merkmal Ertragssicherheit berücksichtigt werden. Zwar ist es nie auszuschließen, dass extremere Witterungsereignisse oder ein massives Krankheitsauftreten zu einem stärkeren Ertragsausfall führen, dennoch ist es möglich durch die Wahl ertragsstabiler Sorten das Risiko zumindest zu reduzieren.
Über die drei vergangenen Jahre, Standorte und Behandlungsintensitäten hinweg zeigte sich weiterhin die mehrzeilige Hybride SY Galileoo durchweg stabil mit überdurchschnittlichen Erträgen. Mit Ausnahme des Jahres 2020 in der reduzierten Behandlungsintensität zeigte dies auch Esprit als eine ertragsstabile Sorte mit durchschnittlichen bis überdurchschnittlichen Erträgen. Insgesamt im Mittel überdurchschnittlich in der reduzierten Variante präsentierten sich zudem mehrjährig die Sorten Journey, Melia und Teuto. In der optimiert geführten Variante kann zusätzlich zu SY Galileoo und Esprit die Hybride SY Baracooda genannt werden. Die ersten beiden Prüfjahren lassen auch von KWS Morris und SU Midnight ein vielversprechendes Ergebnis in Hinblick auf die Ertragsstabilität vermuten (Tab. 3).
Im zweizeiligen Sortiment zeichnet sich die Sorte Bordeaux im Sortiment ab, welche in beiden Varianten in allen drei vergangenen Jahren stabil überdurchschnittliche Erträge erzielte. Mit Ausnahme der optimierten geführten Variante des niederschlagsgeprägten Jahres 2021 gilt Gleiches für die Sorte KWS Moselle. Ertragsstabil zeigten sich bislang auch die beiden zweijährig geprüfte Sorten Almut und Arthene. (Tab. 4).
Qualität geprägt von hohen Hektolitergewichten und sehr guter Sortierung
Die Ergebnisse der Qualitätsparameter Rohproteingehalt, Hektolitergewicht, Tausendkornmasse sowie Siebsortierung (Tab 5. Und Tab. 6) zeigen, dass nicht nur die Ertragsergebnisse, sondern gerade auch die Qualitäten in diesem Erntejahr überaus erfreulich ausfielen.
Im mehrzeiligen Sortiment lag das mittlere Hektolitergewicht aller Sorten in beiden Intensitätsstufen unterhalb deutlich über dem vom Handel gewünschten 64,0 kg/hl (reduzierte Variante: 67,6 kg/hl; optimierte Variante: 69,2 kg/hl). Dies ist ein deutlicher Abstand zu dem letztjährig enttäuschenden Ergebnis von 63,9 kg/hl in der optimierten Variante. Die mittleren Hektolitergewichte an den Standorten in der optimierten Variante variierten von 66,7 kg/hl (Bad Hersfeld) bis 70,8 kg/hl (Friedberg), sodass insgesamt überaus zufriedenstellende Werte erzielt wurden. Diesjährig konnte KWS Memphis gefolgt von den beiden Hybriden SY Dakoota und SY Baracooda das beste Ergebnis über alle Standorte erzielen. Insgesamt konnte diesjährig jedoch auch keine Sorte ein unzufriedenstellendes Hektoliterergebnis vorweisen.
Ein noch besseres Ergebnis im Hektolitergewicht erreichte das zweizeilige Sortiment. Insgesamt lagen dort die Hektolitergewichte gemittelt über die Standorte nochmals mit 70,1 kg/l (optimierte Variante) oberhalb des Ergebnisses des mehrzeiligen Sortiments. Im Mittel variierten die Standorte zwischen 66,2 kg/l (Bad Hersfeld) bis 72,2 kg/l (Griesheim). Im Mittel über die Standorte lagen an der Spitze KWS Moselle, Bordeaux und KWS Tardis. Aber auch in dem zweizeiligen Segment lag das erreichte Hektolitergewicht aller Sorten auf einem insgesamt sehr hohen Niveau, sodass das gesamte Sortiment sehr gut abschnitt.
Wesentlich unterschiedlicher fielen die Tausendkornmasse (TKM) an den Standorten aus, wenngleich auch diese entsprechend der Hektolitergewichte deutlich höher als im Vorjahr lagen. Die Spannweite reichte von 37,3 g (reduzierte Variante in Bad Hersfeld) bis 55,6 g (optimierte Variante in Marburg) im mehrzeiligen Sortiment und von 41,2 g (reduzierte Variante in Bad Hersfeld) bis 61,8 g (optimierte Variante in Marburg) im zweizeiligen Sortiment. Im Mittel der Sorten über alle Standorte ist das TKM der optimierten Varianten von 48,2 g der mehrzeiligen Sorten sowie 54,3 g der zweizeiligen Sorten sehr hoch, was wiederrum aber auch in das Gesamtbild der Ernte passt.
Auch wenn es Unterschiede zwischen den Sorten und den Standorten gibt, insgesamt ergeben die Qualitätsergebnisse überaus hohe Marktwertanteile (Körner >2,2 mm) an allen Standorten und bei allen Sorten. Das mehrzeilige Sortiment erzielte eine Sortierung in der optimierten Variante über alle Standorte und Sorten von 99,1 %, die Sorten im zweizeiligen Sortiment ein Mittel von 98,1 %. In Kombination mit dem Ertrag ist es möglich den Marktwarenertrag zu errechnen. Im mehrzeiligen Sortiment konnten diesjährig alle Sorten in der optimierten Variante über alle Standorte deutlich über 100 dt/ha erzielen, im zweizeiligen Sortiment fiel dieser etwas geringer mit 96,6 dt/ha aus. Aufgrund der diesjährig durchweg sehr guten Qualitäten profitierten in diesem Jahr hier vor allem die ertragsstarken Sorten.
Überregionale Ergebnisse als Ergänzung zur Sorteneinschätzung
Da die Anbaubedingungen nicht an Landesgrenzen haltmachen, werden die Ergebnisse aus den hessischen Versuchen gemeinsam je nach Region mit Versuchen aus den Nachbarbundesländern ausgewertet. In einer bundesweiten Kooperation wurden Boden-Klima-Räume für Deutschland definiert, in denen sehr ähnliche Anbaubedingungen für Kulturpflanzen vorherrschen. Über das Geoportal des Julius-Kühn-Instituts (http://geoportal.julius-kuehn.de/) ist die Gliederung der Boden-Klima-Räume einsehbar. Hierdurch wird die Datengrundlage deutlich erweitert und die Ertragsergebnisse können mehrjährig abgesichert werden. Im Fall der mehrzeiligen und zweizeiligen Gerste erfolgt eine Auswertung der hessischen Standorte Korbach und Bad Hersfeld im Anbaugebiet 15 „Höhenlagen Mitte/West“ gemeinsam mit Standorten aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie Fritzlar, Friedberg, Marburg und Griesheim im Anbaugebiet 16 „Wärmelagen Südwest“ gemeinsam mit Standorten aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Die relativen Ertragsergebnisse für die Wärmelagen Südwest unter optimierter Bestandesführung für die zusammengefasste Anbauregion zeigen Abbildungen 2 und 3. Im mehrzeiligen Sortiment heben sich die beiden neuen Sorten Julia und Avantasia ertraglich auch überregional vom Prüfsortiment ab (Abb. 2). Im zweizeiligen Sortiment liegen die Relativerträge der Sorten enger beieinander; dennoch bestätigen die Sorten Bordeaux und KWS Tardis auch überregional ihre Spitzenplätze aus Hessen (Abb. 3).
Zahlreiche Neuzulassungen im ersten Prüfjahr
In 2022 wurden durch das Bundessortenamt (BSA) sechs mehrzeilige und acht zweizeilige Wintergersten zugelassen. In den hessischen LSV wurden davon fünf mehrzeilige und sechs zweizeilige erstmals geprüft. Daneben wurde eine neue Hybridsorte in 2022 mit in die Prüfung aufgenommen. Die geprüften Neuzulassungen werden hier kurz mit den relevanten Sorteneigenschaften dargestellt. Die aktuellen Einstufungen (Noten 1 bis 9) des Bundessortenamtes der geprüften Sorten sind den Tabellen 7 und 8 zu entnehmen. Dabei bedeutet die Note 1 eine sehr geringe Ausprägung eines Merkmals (z.B. sehr niedrig, sehr kurz, sehr früh) und Note 9 eine hohe Ausprägung (z.B. sehr hoch, sehr lang, sehr spät). Eine mittlere Merkmalsausprägung wird mit der Note 5 bewertet.
Neuzulassungen mehrzeilige Gerste:
Eine neue Hybridwintergerstensorte ist SY Dakoota (Syngenta, Zulassung 2020). Im ersten Prüfjahr konnte sie in Hessen deutlich überdurchschnittliche Erträge erzielen bei gleichzeitig hohen Hektolitergewicht und guter Kornqualität. Bei mittlerer Abreife und Pflanzenlänge, ist sie mit einer guten bis mittleren Strohstabiltät und Lagerneigung ausgestattet. Die Blattgesundheit liegt im guten mittleren Bereich. Aktuell befinden sich 148 ha in der Vermehrung.
Winnie (Limagrain, Zulassung 2022) wird in beiden Behandlungsintensitäten im Kornertrag, Marktwaren- und Vollgerstenanteil als hoch bis sehr hoch eingestuft. In Hessen konnte sie im ersten Jahr bislang unter reduzierten Behandlungsbedingungen leicht überdurchschnittlich, in der optimierten Variante leicht unterdurchschnittliche Erträge zeigen. Im Ährenschieben und in der Abreife zählt sie zu den etwas späteren Sorten. Trotz Ihrer höheren Pflanzenlänge, ist die Strohstabilität im guten mittleren Bereich eingestuft. Hervorzuheben ist ihre geringe Anfälligkeit gegenüber Zwergrost, ansonsten liegt die Blattgesundheit im mittleren Bereich. Die Sorte wurde in 2022 auf 111 ha vermehrt.
Avantasia (Hauptsaaten, Zulassung 2022) wird durch einen hohen bis sehr hohen Kornertrag unter reduzierter Behandlungsintensität und einem mit Bestnote bewerteten sehr hohen Kornertrag unter optimierter Behandlungsintensität beschrieben. Dies zeigte die Sorte auch in ihrem ersten Prüfjahr, wobei sie in der optimierten Variante mit den höchsten Erträgen des Sortiments aufwarten konnte. Auch überregional hebt sich die Sorte im Ertrag ab. Daneben werden auch Markt- und Vollgerstenanteil als hoch bis sehr hoch eingestuft. Ihre Abreife liegt im mittleren Bereich, gleiches gilt für Lager und Ährenknicken. Ein kleines Defizit zeigt die Sorte im Halmknicken sowie in der Zwergrostanfälligkeit. Zusätzlich ist die Sorte mit einer Resistenz gegenüber Typ 1 und dem neuen Typ 2 des Gerstengelbmosaikvirus ausgestattet. Im Jahr 2022 wurden 505 ha zur Vermehrung angemeldet.
Julia (DSV, Zulassung 2022) ist eine weitere sehr ertragsstarke Sorte aus dem aktuellen Zulassungsjahrgang. Unter beiden Behandlungsintensitäten wird der Kornertrag der Sorte mit Bestnote sehr hoch eingestuft. Diese Einstufung bestätigte sie mit deutlich überdurchschnittlichen Erträgen in ihrem ersten hessischen LSV-Jahr. Auch überregional hebt sich die Sorte im Ertrag ab. Daneben verfügt auch diese Sorte über eine gute Kornqualität. Ihre Abreife liegt im mittleren Bereich. Hervorzuheben ist die geringe Lageranfälligkeit. Die Blattgesundheit ist ausgeglichen auf gutem mittleren Niveau. Zudem ist die Sorte mit einer Resistenz gegenüber Typ 1 und dem neueren Typ 2 des Gerstengelbmosaikvirus ausgestattet. In 2022 standen 972 ha zu Vermehrung an.
KWS Exquis (KWS, Zulassung 2022) zeichnet sich durch ihre Resistenzausstattung aus: die Sorte verfügt neben einer Resistenz gegenüber Typ 1 des Gerstengelbmosaikvirus und das milde Gerstenmosaikvirus das Resistenzgen yd2 für die Resistenz gegen das Gerstengelbverzwergungsvirus. Dabei sind die Kornerträge und Qualitäten als hoch bis sehr hoch eingestuft. Im ersten Prüfjahr zeigte die Sorte leicht unterdurchschnittliche Ergebnisse in Hessen. Ihre Abreife liegt im mittleren Bereich, gleiches gilt für die Halmstabilität und die Blattgesundheit. Hervorzuheben ist die geringe Anfälligkeit gegenüber Zwergrost. In 2022 wurden 607 ha zur Vermehrung angemeldet.
SU Hetti (Saaten-Union, Zulassung 2022) wird mit einem hohen bis sehr hohen Kornertrag bei sehr hoher Qualität (Markt- und Vollgerstenanteil) eingestuft. Im ersten Prüfjahr konnte die Sorte leicht unterdurchschnittliche Erträge in der reduzierten Intensität und überdurchschnittliche Erträge in der optimierten Intensität bei überdurchschnittlichen Qualitäten zeigen. Die Sorte ist in der Abreife eher etwas später. Hervorzuheben ist ihre sehr geringe Anfälligkeit gegenüber Lager und Halmknicken. Die Blattgesundheit liegt insgesamt im mittleren Bereich. Zusätzlich besitzt SU Hetti eine Resistenz gegenüber Typ 1 und dem neueren Typ 2 des Gerstengelbmosaikvirus sowie dem milden Gerstenmosaikvirus. In 2022 wurden 96 ha zur Vermehrung angemeldet.
Neuzulassungen zweizeilige Wintergerste:
Heroic (Secobra, Zulassung 2022) wird mit hohen Kornerträgen sowie hoch bis sehr hoher Qualität eingestuft. Im ersten Prüfjahr konnte die Sorte in der optimierten Variante überdurchschnittliche Erträge zeigen. Die Sorte ist etwas später in Ährenschieben und Abreife. Hervorzuheben ist ihre sehr gute Strohstabilität: sie verfügt über eine sehr geringe Anfälligkeit gegenüber Halmknicken und geringe Anfälligkeit gegenüber Lager und Ährenknicken. Die Blattgesundheit liegt im mittleren Bereich. In 2022 wurden ha der Sorte zur Vermehrung angemeldet.
Royce (DSV, Zulassung 2022) ist eine Sorte mit sehr hoher Einstufung in der Qualität. Dies konnte sie im ersten Jahr in Hessen bei leicht unterdurchschnittlichen Kornerträgen bestätigen. Ährenschieben und Abreife der Sorte sind eher später. Die Blattgesundheit liegt im mittleren Bereich. Hervorzuheben ist die geringe Zwergrostanfälligkeit. Zur Vermehrung wurden in 2022 101 ha angemeldet.
SU Xandora (Saaten-Union, Zulassung 2022) ist eine weitere Sorte mit sehr hoher Einstufung in der Qualität. Im ersten Versuchsjahr fiel die Ertragsleistung in Hessen in beiden Intensitäten durchschnittlich aus, auch die Qualitäten lagen im durchschnittlichen Bereich. Das Ährenschieben ist etwas später bei mittlere Abreife. Die Sorte verfügt über eine geringe Anfälligkeit gegenüber Halm- und Ährenknicken. Bei der sonst guten Blattgesundheit sind die geringen Anfälligkeit gegenüber Rhynchosporium und Zwergrost hervorzuheben. Zur Vermehrung wurden in 2022 26 ha angemeldet.
LG Calvin (Limagrain, Zulassung 2022) wird im Kornertrag und in der Qualität als hoch eingestuft. Im ersten Versuchsjahr in Hessen erzielte die Sorte leicht unterdurchschnittliche Erträge bei leicht überdurchschnittlichen Qualitäten. Im Ährenschieben und in der Abreife ist die Sorte etwas später. Bei geringer Anfälligkeit gegenüber Halmknicken zeigt sie insgesamt eine gute Strohstabilität. Die Blattgesundheit ist gut mit geringer Anfälligkeit gegenüber Zwergrost. Zur Vermehrung wurden in 2022 13 ha angemeldet.
KWS Tardis (KWS Lochow, Zulassung 2022) ist eine Sorte die sowohl in Kornertrag als auch Qualität als hoch bis sehr hoch eingestuft wird. Im ersten hessischen LSV-Jahr zeigt sie durchschnittliche bis überdurchschnittliche Erträge an fast allen Standorten. Ährenschieben und Abreife liegen im mittleren Bereich. Hervorzuheben ist die geringe Anfälligkeit gegenüber Lager und Ährenknicken. Die Blattgesundheit liegt im mittleren Bereich mit Ausnahme der geringen Rhynchosporiumanfälligkeit. Zur Vermehrung wurden in 2022 80 ha angemeldet.
Vorläufige erste Empfehlung zu mehrzeiligen Sorten
Um eine fundierte Sortenempfehlungen der Winterungen geben zu können, werden zunächst unter Beteiligung eines Gremiums von Vertretern der landwirtschaftlichen Praxis, der Vermehrungsbetriebe, der Handelshäuser und der Fachinformation/Beratung des LLH die Ergebnisse der Landessortenversuche Ende August diskutiert. Anschließend wird basierend darauf die hessische Sortenempfehlung für die Herbstaussaat 2022 auf breiter Basis abgestimmt. Daher erfolgen die aktuellen Empfehlungen vorbehaltlich der Zustimmung des Gremiums. Auf Basis der mit den Sorten gemachten Erfahrungen werden für die Aussaat 2022 die mehrzeiligen Sorten SY Galileoo, Esprit, Teuto empfohlen. Sind Sorten erst zweijährig geprüft, zeigen sich aber bereits vielversprechend, können diese dem Probeanbau dienen. Als geeignete Sorten für einen ersten Probeanbau erzielen KWS Morris und SU Midnight entsprechende Ergebnisse.
SY Galileoo (Syngenta, Zulassung 2018) ist nach wie vor eine empfehlenswerte Sorte für die Wahl einer Hybridsorte. Die Sorte präsentiert sich bereits mehrjährig sehr ertragsstabil mit über dem Versuchsmittel liegenden Erträgen und kann auch überregional überzeugen. Gerade unter reduzierte Bedingungen zeigt die Sorte überdurchschnittliche Erträge. Ihre Abreife ist mittel bis spät. Die Neigung zu Lager und Halmknicken liegt im mittleren Bereich, die Neigung zu Ährenknicken ist jedoch hoch. Die Anfälligkeit für Mehltau und Zwergrost ist gering. Mit 1340 ha Vermehrungsfläche ist die Sorte aktuell eine der vermehrungsstärksten Sorten in Deutschland. Vor allem in Hinblick auf reduzierte Behandlungsintensitäten spricht gerade die Ertragskonstanz und die Blattgesundheit für den Anbau. Bei der Wahl von Hybridsaatgut sollte aber immer auch dessen Wirtschaftlichkeit beachtet werden. Aufgrund der höheren Kosten muss der Anbau einer ertragsreichen Hybridsorte nicht zwangsläufig ökonomisch sinnvoll sein.
Die Sorte Esprit (DSV, Zulassung 2020) präsentierte sich in 2022 auf allen hessischen Standorten sowie auch überregional mit überdurchschnittlichen Erträgen. Ihre gute Ertragsstabilität konnte sie in allen drei Prüfjahren (mit Ausnahme der reduzierten Variante 2020) durch insgesamt überdurchschnittliche Erträge unter Beweis stellen. Gleichzeitig liefert sie dabei gute Marktwarenanteile und Hektolitergewichte. In der Abreife ist sie mittel bis spät. Die Blattgesundheit der Sorte liegt im guten Mittelfeld, lediglich die höhere Zwergrostanfälligkeit sollte berücksichtigt werden. Die Lageranfälligkeit liegt im mittleren Bereich. Mit 1414 ha Vermehrungsfläche ist die Sorte aktuell eine der vermehrungsstärksten Sorten in Deutschland.
Teuto (Secobra, Zulassung 2020) zeigte ebenfalls nach drei Prüfjahren insgesamt gute durchschnittliche bis überdurchschnittliche Erträge, wobei lediglich das Jahr 2022 leicht unterdurchschnittlich an einigen Standorten ausfiel. Durch hohe Hektolitergewichte kann diese Sorte hohe Marktwarenerträge erzielen. Die Blattgesundheit ist insgesamt als gut zu bewerten mit einem Pluspunkt in Hinblick auf die geringe Anfälligkeit gegenüber Zwergrest. Die Standfestigkeit aufgrund einer erhöhten Lagerneigung sollte berücksichtigt werden. In 2022 standen 470 ha Vermehrungsfläche der Sorte in Deutschlang zur Verfügung.
Eine für den Probeanbau empfehlenswerte Sorte ist KWS Morris (KWS, Zulassung 2021). In den ersten beiden Prüfjahren erzielte sie überdurchschnittliche Erträge. Hervorstechend ist sie im aktuellen Prüfjahr in der reduziert behandelten Variante. Auch überregional gehört sie zum oberen Segment. Es handelt sich um eine blattgesunde Sorte mit guten Resistenzen gegenüber Blattkrankheiten, besonders gegenüber Mehltau. Pflanzenlänge und Halmstabilität liegen im Mittelfeld bei geringer Lageranfälligkeit. Im aktuellen Prüfjahr brachte die Sorte durchschnittliche Erträge. In 2022 sind 127 ha zur Vermehrung angemeldet.
Ebenfalls für den Probeanbau interessant ist die Sorte SU Midnight (Saaten-Union, Zulassung 2021). SU Midnight zeichnet sich als neue Sorte mit genetisch fixierter Resistenz gegen drei Gelbmosaikviren-Stämme aus bei gleichzeitig überdurchschnittlicher Ertragsleistung. Es handelt sich um eine eher langstrohige Sorte, die sich aber trotzdem durch eine geringe Lageranfälligkeit auszeichnet. Sie verfügt zudem über eine gute Resistenz gegenüber Mehltau. Aktuell befinden sich in Deutschland 1386 ha in der Vermehrung, womit sie zu den vermehrungsstärksten Sorten gehört.
Vorläufig empfohlene zweizeilige Sorten
Für die Aussaat zweizeiliger Wintergersten in 2022 werden die Sorten Bordeaux und KWS Moselle vorläufig empfohlen. Als geeignete Sorten für einen ersten Probeanbau versprechen Almut und Arthene entsprechende Ergebnisse.
KWS Moselle (KWS; Zulassung 2019) wurde bereits zur vergangenen Herbstaussaat empfohlen und konnte auch im diesjährigen Prüfjahr ihre überdurchschnittlichen Leistungen bei guten Hektolitergewichten bestätigen. Die Sorte zeigt eine geringe Anfälligkeit gegenüber Zwergrost, der aber eine erhöhte Anfälligkeit gegen Ramularia gegenübersteht. Ihre Standfestigkeit und Strohstabilität liegen im Mittelfeld. Zur Vermehrung sind aktuell in 2022 351 ha angemeldet.
Die Sorte Bordeaux (Ackermann SZ / Saaten-Union, Zulassung 2020) bewies sich in den ersten drei Prüfjahren überaus ertragsstabil und zeigte über die Standorte in beiden Intensitäten überdurchschnittliche Relativerträge. Dieses Ergebnis kann sie auch überregional bestätigen. Sie verfügt über eine geringe Neigung zum Lager und Ährenknicken in Kombination mit einer niedrigen Wuchshöhe. Bei den Blattkrankheiten sollte Ramularia im Auge behalten werden. Zudem ist sie mit einer Fläche von 1411 ha eine der vermehrungsstärksten Sorten aktuell in Deutschland.
Für den Probeanbau interessant ist die sehr frühe Sorte Almut (IG Pflanzenzucht, Zulassung 2021). Vorteile der Sorte liegen in Ihrer geringen Lageranfälligkeit und guter Halmstabilität. Sie ist mit einem guten Gesundheitsportfolio ausgestattet, verfügt über eine gute Resistenz gegenüber Mehltau. Lediglich Zwergrost sollte im Auge behalten werden. Die ersten beiden Prüfjahre waren von merklich überdurchschnittlichen Erträgen geprägt. Sie ist durch eine hohe TKM geprägt und erzielte bisher gute Qualitäten in den Landessortenversuchen. Zur Vermehrung sind aktuell 145 ha gemeldet.
Eine weitere für den Probeanbau in Frage kommende Sorte ist Arthene (IG Pflanzenzucht, Zulassung 2021). Diese Sorte weist eine geringe Lageranfälligkeit sowie eine hohe Halmstabilität und nur eine geringe Neigung zum Ährenknicken auf. Hinzu kommen eine gute Resistenz gegenüber Rhynchosporium und ein insgesamt gutes Gesundheitsprofil mit Ausnahme der Anfälligkeit gegenüber Mehltau. Je nach Befallslage sollte dies berücksichtigt werden. Auch sie konnte in ihren ersten beiden Jahren mit überdurchschnittlichen Erträgen und guten Qualitäten aufwarten. Bislang sind 79 ha zur Vermehrung in Deutschland angemeldet.