Biodiversität – Eine produktive Landwirtschaft und Biologische Vielfalt zusammen gedacht
Unser Beratungsangebot für individuelle Maßnahmen auf Ihrem Betrieb
Sie haben Interesse, Biodiversität (= biologische Vielfalt) in Ihrem Betrieb zu fördern, wissen jedoch nicht genau, wie Sie dies optimal mit Ihrer Produktion in Einklang bringen können?
Sie haben Fragen zur konkreten Umsetzung von Maßnahmen oder interessieren sich für Förderprogramme zum Erhalt der biologischen Vielfalt?
Der LLH bietet Ihnen eine praxisnahe und effektive Beratung zur Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität in der Landwirtschaft.
Unser Fokus liegt darauf, Maßnahmen praktikabel und kostenbewusst in den Betrieb zu integrieren. Gleichzeitig haben wir eine optimale naturschutzfachliche Wirksamkeit im Blick.
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Unser Beratungskonzept
„Was umfasst die aktuelle Öko-Regelung zur Stilllegung und wie gehe ich mit meinen Bracheflächen um?“
„Ich möchte meine Blühfläche so anlegen, dass diese Nützlinge und andere Lebewesen optimal fördert. Wie funktioniert das und wie kann ich meine Kosten kompensieren?“
„Wie kann ich Gewässerränder, die ohnehin durch gesetzliche Auflagen eingeschränkt sind, so gestalten, dass sie die Artenvielfalt fördern?“
Sind Ihnen diese oder ähnliche Fragen schon einmal durch den Kopf gegangen? Zögern Sie nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen.
Mit uns können Sie…
- Maßnahmen im Rahmen von Konditionalität, Öko-Regelungen und Agrarumweltprogramm sinnvoll planen und praxistauglich umsetzen,
- Ackerflächen, Grünland, Landschaftselemente und Hofstelle als Lebensräume entwickeln und stärken.
Wir unterstützen Sie…
- in einer öffentlichkeitswirksamen Darstellung Ihrer Naturschutzleistungen,
- bei der Entwicklung eigener Ideen und der Lösung von betriebsindividuellen Problemstellungen.
Außerdem vermitteln wir…
- Kontakte zu relevanten Akteuren,
- Hilfestellungen in Verwaltungsfragen,
- Informationen und Konzepte zu biodiversitätsfördernden Maßnahmen (Broschüren, Internetartikel etc.).
Mit den Beratungskräften für landwirtschaftliche Biodiversität in Ihrer Region können Sie individuelle Fragen, z.B. zu einzelnen Maßnahmen oder Arten, klären. Bei Bedarf ermöglicht unsere Beratung auch eine umfassende Betrachtung des gesamten Betriebs.
Zusätzlich stehen wir Ihnen für praktische Fragen während der gesamten Umsetzungsphase mit Rat und Tat zur Verfügung.
Die Biodiversitätsberatung ist für landwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebe kostenfrei, unverbindlich und vertraulich.
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Warum kann Biodiversität die Landwirtschaft nachhaltig stärken?
Landwirte und Landwirtinnen arbeiten seit jeher mit und in der Natur. Diese enge Verbindung ergibt eine Wechselbeziehung: viele Arten sind in ihrer Lebensweise auf die traditionelle Landbewirtschaftung angewiesen, während gleichzeitig die landwirtschaftliche Produktion von zahlreichen Leistungen der Natur profitiert. Aus dieser Interaktion resultiert unsere Kulturlandschaft, die das Bild unserer Heimat bis heute prägt. Biodiversität hat also einen enormen Nutzen für die Landwirtschaft. Begründet wird dieser Nutzen durch sogenannte Ökosystemleistungen.
Wie tragen diese Ökosystemleistungen zur Sicherung landwirtschaftlicher Erträge und zum Betriebseinkommen bei?
Oder anders gefragt: Was gewinnen Landwirte und Landwirtinnen durch Maßnahmen für die Biodiversität?
Bestäubung und Ertragssicherung: Biodiversität ist entscheidend für die Bestäubung vieler Nutzpflanzen. Eine vielfältige Umgebung unterstützt eine breite Palette von Bestäubern. Die landwirtschaftliche Produktion hängt stark von diesen intakten ökologischen Beziehungen ab. Schätzt man den wirtschaftlichen Wert dieser Bestäuber, so beträgt er etwa 153 Milliarden Euro (Gallai et al. 2009).
Schädlingskontrolle: Durch die Förderung der Vielfalt von Pflanzen, Insekten und Vögel werden auch die Feinde von Schädlingen, sogenannte Nützlinge, gefördert. Diese tragen zur natürlichen Regulierung von Schädlingen an Nutzpflanzen bei.
Boden und Wasser: Biodiversität trägt dazu bei, die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhalten oder sogar zu verbessern. Durch den Anbau verschiedener Kulturen und die Förderung der Bodenlebewesen kann ein fruchtbarer Boden generiert werden. Auch andere Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität haben gleichzeitig einen positiven Effekt auf die Qualität von Wasser und Boden. Beispiele dafür sind Erosionsschutzstreifen und blühende Zwischenfrüchte.
Widerstandsfähigkeit: Eine vielfältige Agrarlandschaft ist oft widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und extremen Wetterbedingungen. Dies kann dazu beitragen, die Auswirkungen von Krankheiten, Starkregen oder Dürren auf die Ernte zu mildern.
Zukunftsweisende Nachhaltigkeit: Landwirte und Landwirtinnen, die auf Biodiversität setzen, tragen zu dem Erhalt der Leistungen bei, die die Natur unserer Produktion scheinbar „kostenlos“ zur Verfügung stellt. Damit sichern sie nicht nur die Artenvielfalt von heute, sondern auch die Produktion künftiger Generationen.
Schönheit der Landschaft: Die Schönheit einer Landschaft als auch die Lebensqualität und der Erholungswert einer Gegend beruhen in großem Maße auf der biologischen Vielfalt. Artenreiche Feldsäume und Hecken gestalten ein Landschaftsbild, das die Identität heimischer Agrarlandschaften prägt. Auch hier kann sich ein positives Image der Landwirtschaft begründen und ein Wettbewerbsvorteil z.B. in der Direktvermarktung und für den Tourismus entstehen.
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Wildlebende Arten in der Agrarlandschaft fördern
Wie lassen sich einheimische Tiere und Pflanzen auf und rund um unsere/n Wirtschaftsflächen fördern?
Es gibt eine Vielzahl an Maßnahmen, um Arten auf Äckern, Grünland, Hofstellen und in Landschaftselementen zu unterstützen. Zum Erhalt einer vielfältigen Gesellschaft von z.B. Insekten und Vögeln sind drei Faktoren wesentlich:
- die Verfügbarkeit von Nahrung
- das Vorhandensein von Deckung (geschützte Bereiche z.B. für Brut und Überwinterung)
- eine Schonung bei Bewirtschaftungsmaßnahmen.
Geeignete Lebensräume und Nahrung müssen zur richtigen Zeit und in erreichbarer Nähe zur Verfügung stehen. Jede Art hat unterschiedliche Bedürfnisse. Zum Beispiel:
Feldlerche: Bevorzugt offene Landschaften ohne Bäume und Hecken.
Turteltaube: Benötigt breite Feldgehölze und Waldränder in der Nähe von niedrig bewachsenen Flächen für die Nahrungssuche Besonders zur Zeit der Kükenaufzucht müssen Wasserstellen in einem Umkreis von 300 Metern erreichbar sein, da die Turteltaube täglich trinkt.
Wildbienen: einen noch kleineren Aktionsradius haben verschiedene spezialisierte Wildbienenarten. In einem Radius von 150 Metern brauchen sie sowohl offene, warme Bodenstellen zur Eiablage als auch je nach Art ganz bestimmte Wildpflanzenarten als Nahrungsgrundlage. In Kombination mit einer kurzen Lebensspanne und geringen Flugweite sind beispielsweise unversiegelte Feldwege mit einem vielfältigen Krautsaum ein idealer Lebensraum.
Für eine bestmögliche Wirksamkeit Ihres Engagements sollten Maßnahmen daher immer auf den Betrieb sowie auf die umgebende Landschaft mit den dort vorkommenden Arten und Strukturen ausgerichtet sein.
Unser Beratungsteam Biodiversität steht Ihnen zur Seite, um geeignete Lebensräume für wildlebende Arten zu stärken oder zu entwickeln – stets mit Blick auf die Praktikabilität der Maßnahmen und die Wirtschaftlichkeit Ihres Betriebes.
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Biodiversität – mehr als nur Artenvielfalt!
Hinter dem Wort Biodiversität (= Biologische Vielfalt) versteckt sich noch mehr. Häufig wird das Wort als Synonym zu Artenvielfalt verwendet.
Biodiversität umfasst jedoch neben der Artenvielfalt auch die genetische Vielfalt, die z.B. für die Züchtung neuer Sorten und Rassen entscheidend ist. Die Vielfalt von Lebensräumen und Ökosystemen fällt ebenso unter den Begriff Biodiversität. In Ökosystemen sind zahlreiche Arten, Prozesse und Abläufe miteinander verknüpft. Alle Ökosysteme auf der Erde beeinflussen sich gegenseitig und prägen dabei die Lebensbedingungen des Menschen.
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Unsere Basis: Die Kooperationsvereinbarung von Landwirtschaft und Naturschutz
Die Landwirtschaft erkennt an, dass sie einen großen Teil der hessischen Landesfläche bewirtschaftet und deswegen ihre Mitwirkung beim Schutz von Biodiversität, Gewässergüte und Klima entscheidend für den Erfolg ist. Der Naturschutz erkennt an, dass die als notwendig erkannten Maßnahmen nicht auf Kosten des Einkommens und der Entwicklungschancen landwirtschaftlicher Familienbetriebe gehen dürfen. Die Zukunftsfähigkeit der hessischen Landwirtschaftsbetriebe und der Erhalt vielfältiger Lebensräume sind somit gleichrangige Ziele.
Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung beschlossene Maßnahmen umfassen beispielsweise
- Artenhilfsprogramme und die Verbesserung geschützter Lebensraumtypen
- die Optimierung von Gewässerstrukturen und Güte
- lebensraumvernetzende Landschaftselemente und Refugialflächen
- einen aktiven Insektenschutz.
Die Hessische Landesregierung hat zusätzliche Mittel breitgestellt, um eine verstärkte Zusammenarbeit der hessischen Akteure aus Landwirtschaft und Naturschutz zu ermöglichen. Zudem kann nun in den hessischen Landkreisen eine individuelle Beratung der Landwirtschaftsbetriebe durch spezialisierte Biodiversitätsberatungskräfte des LLH erfolgen.
Kooperationsvereinbarung