Freizeitgartenbau/Gartenakademie
Nachtfalter Blausieb – ein Schädling im Obst- und Hausgarten!?
In den letzten Jahren erreichen die Hessische Gartenakademie viele Anfragen zu den Nachtfaltern aus der Familie der Holzbohrer. Die Raupen des Blausiebs (Zeuzera pyrina) ernähren sich vom Holz von ca. 150 verschiedenen Laubbaumarten wie z.B. Kulturapfel, Esche, Buche, Rosskastanie, Birne, Apfel, Quitte, Eiche, Ulme, Erle und vielen mehr.
Durch Trockenheit gestresste Pflanzen werden besonders bevorzugt. Schlimme Schäden entstehen, wenn es die Stämme von jungen Obstbäumen und Baumschulpflanzen befällt, sodass die Jungpflanzen in der Folge eingehen.
Das Blausieb-Weibchen ist nachtaktiv und fliegt von Juni bis August. Es legt die Eier in Rindenrisse, Knospen und Wunden. Die Larven schlüpfen von August bis April und bohren sich in junge Stämme und Äste ein. Die Larve (5 bis 6 cm lang) schafft sich einen Gang von ca. 30 cm Länge und 1 cm Breite. An dessen Ende befindet sich die Puppenkammer, in der die Larve überwintert. Zum Schlüpfen kriecht die Puppe nach außen, wobei sie einen Pfropfen aus Spänen und Gespinstfäden durchstößt.
Kot und Holzteilchen sowie das spätere Absterben von Trieben und Ästen zeigen den Befall. Sofern nur einzelne Äste betroffen sind, können diese durch Schnitt entfernt werden. Das befallene Schnittgut sollte verbrannt oder im Restmüll entsorgt werden. Bei noch jungem Befall kann ein Abtöten der Larve durch das Einbohren eines Drahtes erfolgen.