Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Bildungsseminar Rauischholzhausen

Wegbegleiter im „Förderdschungel“

Einblicke in die Arbeit der Regionalbeauftragten

Die gute Idee steht, die Mitwirkenden sind motiviert, aber die finanziellen Mittel fehlen – Die Regionalbeauftragten der hessischen Landesregierung helfen Interessierten, sich im „Förderdschungel“ zurechtzufinden.

Zwei Vereinsmitglieder nehmen an einem Workshop teil, der im Rahmen des Programmes stattfand. Dabei sitzen die beiden Frauen vor zahlreichen beschriebenen Pinnwänden in einem Raum und halten einzelne Blätter zum Inhalt der Veranstaltungsreihe (Thema Nachhaltigkeit) hoch. Foto: Ulrike Lukasczyk
Das vielfältige Programm beinhaltete auch einen Workshop, an dem zwei Vereinsmitglieder teilnahmen. @ Ulrike Lukasczyk

Annelie Emminger und Rainer Schauermann sind als Regionalbeauftragte in den ländlichen Räumen Hessens unterwegs und Ansprechpersonen für Akteurinnen und Akteure in den 334 ländlichen hessischen Kommunen. Sie helfen insbesondere kleineren Städten und Gemeinden, Vereinen und Privatpersonen dabei, einen Überblick über die unterschiedlichen Förderprogramme des in 2023 fortgeschriebenen Aktionsplans „Starkes Land – gutes Leben“ zu gewinnen. In diesem hat die Landesregierung Maßnahmen zur Entwicklung ländlicher Räume gebündelt.

Die Regionalbeauftragten geben Ratsuchenden Impulse, vermitteln an Verantwortliche und begleiten Vorhaben individuell vor Ort. Dabei nehmen sie sich Zeit für die an sie herangetragenen Anliegen – wie die Vorhaben aus den vergangenen Monaten beispielhaft zeigen.

250.000 Euro Fördermittel für eine kleinere Gemeinde

Förderanträge zu erstellen, kann mit teils hohem Aufwand verbunden sein. Die Regionalbeauftragten haben aus Gesprächen mit Ratsuchenden die Erfahrung gemacht, dass den Antragstellenden oft die geforderten Projektbeschreibungen schwerfallen. So auch im Fall einer kleineren Gemeinde: Diese zögerte aufgrund des damit verbundenen Aufwands zunächst, ein Projekt beim Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ einzureichen. Das Programm fördert Vorhaben, die Innen- und Außenräume in Ortszentren kreativ gestalten wollen und nutzbar machen. Nachdem die Gemeinde auf den Regionalbeauftragten Rainer Schauermann zukam, hat dieser mit ihr zusammen eine Projektbeschreibung entworfen. Im konkreten Fall wurde so nicht nur die Antragstellung gemeistert, die Kommune konnte sich auch über eine Förderung in Höhe von 250.000 Euro freuen.

Zur erfolgreichen Bewerbung verholfen

Klassische Fragen, mit denen sich die Regionalbeauftragten bei Gesprächen auseinandersetzen, sind etwa: „Was ist bei einer Antragstellung allgemein zu beachten?“, „Wo finden sich passende Fördermöglichkeiten für das eigene Vorhaben?“ und „Welche Fristen sind bei Förderprojekten einzuhalten?“ Mit diesen und vielen weiteren Fragen kam auch der Verein „nachhaltig-zusammen-leben.jetzt e. V.“ aus dem südhessischen Roßdorf auf Annelie Emminger zu. Die Mitglieder des Vereins beschäftigen sich mit Themen wie Natur- und Klimaschutz, Nachhaltigkeit, aber auch Toleranz ­– und fördern mit verschiedenen Projekten den öffentlichen Diskurs darüber. Nachdem die Regionalbeauftragte beim ersten Treffen mit den Vereinsmitgliedern über verschiedene Fördermöglichkeiten sprach, erschien der „Förderdschungel“ gar nicht mehr so dicht. Der Verein entschied sich schließlich, für ein geplantes Vorhaben am Wettbewerb „Ab in die Mitte – Meine Stadt, mein Spielfeld 2023“ teilzunehmen. In mehreren Online-Meetings betrieb Annelie Emminger gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern Feinschliff an der Bewerbung – und am Ende stand ein Erfolg: Mithilfe der Fördermittel konnten vom 7. bis 22. Juli 2023 über 50 Veranstaltungen rund um das Thema Nachhaltigkeit in den Ortskernen von Roßdorf und Gundernhausen stattfinden.

Im ländlichen Raum liegen gute Ideen – manchmal braucht es nur einen kleinen Impuls, um sie ins Rollen zu bringen.

Die Regionalbeauftragten sind Teil der Akademie für den ländlichen Raum Hessen, die beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen angesiedelt ist. Sie stehen für persönliche Beratungen vor Ort jederzeit zur Verfügung. Allgemeine Informationen zu den Förderprogrammen des Aktionsplans liefern sie in ihren Online-Fördermittelsprechstunden.


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