Marktinformation & Preise
Plötzlicher Absturz der Rapspreise
Bei einer hohen Schwankungsbreite der Kurse arbeitete sich der Rapspreis seit März 2024 wieder nach oben. Rücksetzer waren auf die großen Sojaernten in den USA und Südamerika zurückzuführen. Unter den Markteinflussfaktoren dominieren aktuell aber die kleine EU-Ernte und schwache Rapsernte in der Ukraine mit nur 3,4 Mio. t.
Die Ukraine ist für die EU wichtigster Lieferant von Rapssaat. Die Versorgungsbilanz ist in der EU also durchaus angespannt, wenn man den hohen Importbedarf von ca. 6 Mio. t berücksichtigt. Hinzu kommt, dass der schwache Euro Importe aus dem Ausland verteuert. Schließlich führten Sorgen um die Canola-Ernte in Australien, steigende Rohölnotierungen und Pflanzenölpreise seit September 2024 zu einem weiteren Preisauftrieb beim Raps. In der vergangenen Berichtswoche hatte der Rapspreis frei Landlager in Hessen sogar wieder die 500 Euro-Marke erreicht und konnte damit seit Jahresbeginn einen Notizgewinn von ca. 120 EUR/t verbuchen.
Seit einer Woche kennen die Kurse nun aber nur noch eine Richtung und die zeigt nach unten. Die Kursverluste summieren sich inzwischen auf 50 EUR/t. Das bekommt auch der Rapspreis in Hessen zu spüren. Nach einem mittleren Preis von 503 EUR/t in der vergangenen Woche ergab die gestrige Preisabfrage innerhalb eines Panels von Landhändlern nur noch einen Rapspreis von 480 EUR/t. Zu den Gründen zählen die großen Sojaernten und geplanten Strafzölle von Donald Trump nach der Amtsübernahme gegenüber Kanada in Höhe von 25 %. Dies setze zunächst den Canola-Preis in Kanada massiv unter Druck und schließlich auch die Kurse an der Euronext in Paris. Wir rechnen aber spätestens nach dem Jahreswechsel mit einem festen Kursverlauf, wenn die Importmengen aus der Ukraine rückläufig sind.