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Zukünftige Führungskräfte der Agrarverwaltung für VPQ-Agrar-Abschluss geehrt
Dillenburg. Der Fachkräftemangel stellt auch die hessische Agrarverwaltung vor Herausforderungen. Mit der verwaltungsübergreifenden Personalqualifizierung für Fach- und Führungskräfte im Agrarbereich, kurz „VPQ-Agrar“, wurde 2019 eine Lösung geschaffen, die nicht nur den Bedarf an qualifizierten Fachkräften deckt, sondern auch die Zusammenarbeit innerhalb der Behördenlandschaft stärkt.
Das Programm VPQ-Agrar wird vom Bildungsseminar Rauischholzhausen, das beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) angesiedelt ist, koordiniert und durchgeführt. Die Absolventinnen und Absolventen der letzten drei Jahrgänge erhielten im Rahmen einer feierlichen Abschlussveranstaltung im Landgestüt Dillenburg ihre Zertifikate und blicken auf eine Ausbildung zurück, die sowohl beruflich als auch persönlich geprägt hat.Eine Antwort auf den Fachkräftemangel
Die Agrarverwaltung steht vor einem Wandel: In den kommenden 5 bis 10 Jahren schreitet der Generationenwechsel weiter voran und einige Beschäftigte, die sich in den Ruhestand verabschieden, müssen nachbesetzt werden. Konnten die bisherigen Generationen dem vorausgegangenen Studium noch ein Agrarreferendariat anschließen, erfolgt der Berufseinstieg in die Agrarverwaltung seit über 15 Jahren ohne Referendariat – oder bei Quereinsteigenden oftmals ohne Verwaltungsausbildung. Hier setzt VPQ-Agrar an. Absolventinnen und Absolventen der Fortbildung erlangen tiefergehende methodische, fachliche und verwaltungsrechtliche Kenntnisse. Die Qualifizierung ist berufsbegleitend und bündelt die Kompetenzen, die für die Erledigung der vielschichtigen Aufgaben notwendig sind. „Mit VPQ-Agrar bieten wir eine fundierte Ausbildung, die Fachkompetenz, Methodik und Netzwerkbildung vereint. Damit stellen wir die Zukunftsfähigkeit unserer Agrarbehörden sicher“, erklärte Dr. Beate Formowitz, Fachgebietsleitung im Bildungsseminar Rauischholzhausen des LLH.
Fachkompetenz trifft Praxiserfahrung
Das Programm kombiniert praxisnahes Wissen mit verwaltungsübergreifendem Austausch. Die Inhalte reichen von Verwaltungs- und Methodenseminaren bis hin zu Fachthemen wie Pflanzenbau, Tierhaltung, Nachhaltigkeit und Förderprogramme. Besonders prägend sind die Hospitationen, die den Absolventinnen und Absolventen einen tiefen Einblick in die Arbeitsweise verschiedener Behörden geben. „Die Hospitationen haben mir geholfen, die Strukturen und Arbeitsprozesse anderer Behörden besser zu verstehen und gleichzeitig wertvolle Kontakte zu knüpfen“, beschreibt Teilnehmerin Lisa Fröhlich, LLH-Klimaschutzberatung, ihre Erfahrungen.
Kooperation als Schlüssel zum Erfolg
Das Konzept von VPQ-Agrar wurde gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern vom Hessischen Landwirtschaftsministerium, dem LLH, den Regierungspräsidien und den kommunalisierten Ämtern für den ländlichen Raum entwickelt. Die enge Zusammenarbeit spiegelt sich nicht nur in den Inhalten, sondern auch im Erfolg des Programms wider.Ein Schritt in eine nachhaltige Zukunft
Mit der Übergabe der Gesamtbescheinigungen feiern die Absolventinnen und Absolventen nicht nur ihren Abschluss, sondern auch den Beginn eines neuen Karriereabschnitts. Sie sind bestens gerüstet, um die Herausforderungen der Agrarverwaltung aktiv zu gestalten.
Die Veranstaltung schloss mit einem Ausblick auf die kommenden Jahre: VPQ-Agrar bleibt ein wichtiger Baustein, um Fachwissen zu sichern, Innovationen zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen den Behörden zu stärken. Die Absolventinnen und Absolventen sind der Beweis dafür, wie Weiterbildung nicht nur Karrieren, sondern auch Organisationen voranbringen kann.