Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Bieneninstitut Kirchhain

Herausforderungen in der Imkerei gemeinsam meistern

Der Regierungspräsident von Gießen, Dr. Christoph Ullrich besuchte Anfang August das Bieneninstitut in Kirchhain, um sich über die Schwerpunkte des Instituts zu informieren.

Dr. Ralph Büchler (2.v.l.), Leiter des Bieneninstituts, zeigte Regierungspräsident Dr. Ullrich in welchen Bereichen das Bieneninstitut Untersuchungen durchführt
Imkerberater Christian Dreher (2.v.l.) gab Regierungspräsident Dr. Ullrich (r.) Einblicke in die Betreuung von Bienenvölkern.
Das Bieneninstitut gehört zum Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), einer nachgelagerten Behörde des Hessischen Umweltministeriums. Anna Mawick, Leiterin der Abteilung Fachinformation, betonte die Besonderheit des Standort Kirchhain, da dort alle drei fachlichen Schwerpunkte des LLH mit Beratung, Bildung und Fachinformationen wiederzufinden sind.

Bedeutung des Bieneninstituts für Hessen

Den Wert der Kirchhainer Einrichtung für Hessen verdeutlichte Dr. Ralph Büchler, Leiter des Bieneninstituts, anhand der ökologischen und ökonomischen Leistung der Bienen.

Ein Drittel der Nahrungspflanzen ist auf die Bestäubungsleistung der Bienen angewiesen, deren ökonomischer Wert sich auf etwa 9,5 % der gesamten pflanzenbaulichen Produktion beläuft.
In den vergangenen acht Jahren ging der leichte Anstieg bei der Anzahl an Bienenvölker in Hessen mit einem starken Anstieg an Bienenhaltern einher. Etwa 60 Betriebe betreiben Ihr Handwerk professionell und leben von der Imkerei. Die erfreulichen Zahlen dürfen nach Büchler aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in manchen ländlichen Regionen gar keine Bienenstöcke stehen, zum Leidwesen nicht nur der Streuobstwiesen.

Bienensterben hat vielfältige Ursachen

Im Bieneninstitut Kirchhain wird u.a. die Erblichkeit des Recapping Verhaltens als Resistenzmechanismus gegen Varroa untersucht. Dabei öffnen Bienen befallene Brutzellen und beeinträchtigen dadurch die Vermehrung der Milben.
Der Fokus der gesellschaftlichen Diskussion liegt häufig nicht auf den wesentlich gefährdeteren Wildbienen. Diese hochspezialisierten Tiere finden oftmals nicht ihr gewünschtes Nahrungsangebot, was aufgrund Ihrer geringen Aktionsradien ein großes Problem darstellt. Die Folge ist, dass viele Wildbienenarten mittlerweile auf der roten Liste stehen. Das Engagement der Landwirte in Sachen Blühstreifen zeigt indes Wirkung. „Es ist deutlich an den Bienen festzustellen, wenn im Sommer das Nahrungsangebot noch gegeben ist“ so Büchler. Ein verständnisvolles Miteinander ist der Schlüssel zum Erfolg, was mit der Initiative Landwirte und Imker in Partnerschaft unterstrichen wird. Im Bereich der Forschung muss mehr Wissen über die subletalen und chronischen Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln gewonnen werden. Akute Vergiftungen treten demgegenüber nur selten auf.

Im Mittel der Jahre sterben etwa 15 % aller Bienenvölker im Laufe des Winters was teils auf Fehler in der Betreuung zurückzuführen ist. Imker erhalten mit der Bienen-Beratung von Christian Dreher, sowie durch Lehrgänge die Möglichkeit Ihre Sachkunde in den Bereichen Krankheiten, Zucht und Versorgung zu vertiefen.

 


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