Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Landwirtschaftliche Fachschulen

Fachschule Alsfeld: Neues Schuljahr eingeläutet – Schulleiter Helmut Dersch verabschiedet

An der landwirtschaftlichen Fachschule Alsfeld des Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) wurde am 21. Oktober feierlich das neue Schuljahr eröffnet. 22 Studierende wurden in die Unterklasse aufgenommen, die an der einjährigen Fachschule mit Winterschulbetrieb nun den nächsten Schritt ihrer landwirtschaftlichen Ausbildung angeht.

Gleichzeitig startete die Oberklasse mit neun Studierenden in den zweiten Ausbildungsabschnitt. Im Rahmen der Schuleröffnungsfeier wurde zudem der langjährige Schulleiter Helmut Dersch in den Ruhestand verabschiedet.

„Neues wagen heißt, sich neuen Herausforderungen zu stellen“

Gruppenfoto mit Studierenden und Lehrkräften vor dem Eingangsbereich der Fachschule Alsfeld
Die Studierenden der Unter- und Oberklasse der Fachschule Alsfeld mit den Lehrkräften sowie (re.) Martin Grenzebach, Fachgebietsleitung für die landwirtschaftlichen Fachschulen im LLH

Das Einzugsgebiet der Alsfelder Fachschule ist traditionell groß und reicht über den Vogelsbergkreis hinaus. Die Studierenden kommen aus unterschiedlichsten Teilen Hessens, um sich in Landwirtschaft, Betriebswirtschaft und Produktionstechnik weiterzubilden. Im Beisein aller Lehrkräfte hieß der kommissarische Schulleiter Sebastian Götz die Studierenden willkommen und betonte, dass das neue Schuljahr nicht nur den Beginn einer weiteren Lernphase markiere, sondern auch das Wagnis, sich neuen Herausforderungen zu stellen. „Aufgabe unserer Schule ist es, ihnen das nötige Handwerkszeug zu vermitteln, damit Sie die Herausforderungen im Berufsleben abschätzen und diesen mit geeigneten Lösungsansätzen und Strategien begegnen können“, erklärte Sebastian Götz. Es bewusst zu wagen, in der Landwirtschaft zu bleiben und sich nicht in Richtung anderer Berufsfelder zu orientieren, zeige, dass die Studierenden bereit sind, sich den neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen.

Von Produktionstechnik bis Betriebswirtschaft

Der Unterricht an der landwirtschaftlichen Fachschule umfasst ein breites Themenspektrum. Neben produktionstechnischem Wissen in den Bereichen Pflanzenbau und Tierhaltung zählen Energie und Technik zu den Lernfeldern. Die Fachschule fokussiert sich aber auch auf die Betriebswirtschaft. „Sie werden lernen abzuschätzen, welche Betriebszweige lohnenswert sind, ausgebaut zu werden und welche weniger. Wir kommen zu Ihnen auf die Betriebe, analysieren deren Stärken und Schwächen und versuchen dem Unterricht eine hohe Aktualität zu geben“, erläuterte Götz. Denn die Fachschule legt großen Wert auf praxisnahen Unterricht, da die meisten Studierenden von landwirtschaftlichen Betrieben kommen und somit praktische Beispiele in den Unterricht einfließen lassen können.

Als künftige Betriebsleitung beispielsweise stünde jedoch nicht nur die fachliche, sondern auch die soziale Kompetenz im Vordergrund. Dementsprechend werden die Studierenden der Oberklasse in diesem Schuljahr in Berufsausbildung und Mitarbeitendenführung unterrichtet, um auch strategisch auf den zukünftigen Berufsalltag vorbereitet zu sein.

Schulbesuch erhöht eigenen Marktwert

Berufsschüler sitzen in einem großen Raum; vorne ist ein Referent an einem Rednerpult zu sehen
Neues Schuljahr eröffnet: Sebastian Götz, kommissarischer Schulleiter der landwirtschaftlichen Fachschule in Alsfeld, hieß im Beisein der Lehrkräfte die Studierenden willkommen

Martin Grenzebach, Fachgebietsleitung für die landwirtschaftlichen Fachschulen im LLH, beglückwünschte die neuen Studierenden zu der Entscheidung, nach ihrer beruflichen Erstausbildung den nächsten Schritt zu gehen: „Der Haupteinflussfaktor auf betrieblichen Erfolg ist nach wie vor die Betriebsleitung und deswegen ist eine Investition in Bildung immer eine gute Wahl. Das kann Ihnen nur helfen, später die richtigen Entscheidungen zu treffen, sich weiterzuentwickeln und als Unternehmerin oder Unternehmer besser handeln zu können – und dabei wird der Schulbesuch in Alsfeld sie maßgeblich unterstützen.“
So stünden an der landwirtschaftlichen Fachschule den Studierenden sehr kompetente, motivierte Lehrkräfte zur Seite, die sie auf ihrem Weg begleiten und an welche sie sich auch über den Unterricht hinaus mit ihren Fragen wenden können. Abschließend ermutigte Martin Grenzebach die Studierenden dazu, beruflich weiter in die Zukunft zu blicken. „Überlegen Sie sich am Ende ihrer Schulzeit, ob sie einen nächsten Schritt gehen möchten: Sie haben hier am Standort auch die Möglichkeit, die Meisterausbildung zu absolvieren oder können an eine zweijährige Fachschule wechseln.“

Schulleiter wechselt in den Ruhestand

2 männliche Personen reichen sich die Hände; die rechte Person hält eine Urkunde in der Hand
Martin Grenzebach, Fachgebietsleitung für die landwirtschaftlichen Fachschulen im LLH, überreichte dem scheidenden Schulleiter Helmut Dersch (re.) im Rahmen der feierlichen Verabschiedung die offizielle Entlassungsurkunde

Einen besonderen Abschluss erhielt die Veranstaltung durch die Verabschiedung von Schulleitung Helmut Dersch, der zum 30. November in den Ruhestand geht. Die Schuleröffnung im Kreise derer, für die Helmut Dersch viele Jahre seines Lebens gearbeitet hat, bilde genau den passenden Rahmen, um ihn offiziell zu verabschieden, hob Martin Grenzebach hervor. „Sein Engagement und seine Leidenschaft für die landwirtschaftliche Bildung haben Generationen von Landwirtinnen und Landwirten in Hessen geprägt“, würdigte er die Verdienste des scheidenden Schulleiters. Dersch hat selbst nahezu alle landwirtschaftlichen Bildungsmöglichkeiten durchlaufen – von der Ausbildung zum Landwirt über die Fachschule und das Studium der Agrarwirtschaft bis hin zur zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an beruflichen Schulen. Nach Stationen in der hessischen Agrarverwaltung kam er 1992 nach Alsfeld und war dort maßgeblich als Fachlehrer für Betriebswirtschaft tätig. 2018 übernahm er schließlich die Schulleitung.

Aufgrund seiner IT-Leidenschaft trieb Helmut Dersch die technische Ausstattung und Vernetzung in den landwirtschaftlichen Fachschulen voran. „So war es auch ein Glücksfall, ihn während der Corona-Pandemie als Schulleitung zu haben. Seine hohe Affinität zur Technik und seine unkonventionellen Lösungen ermöglichten es, schnell zu reagieren, z.B. durch Videoübertragungen des Unterrichts oder Wechselunterricht“, sagte Grenzebach.

Bei allem habe Helmut Dersch immer das Wohl der Studierenden im Blick gehabt und stets ein gutes Verhältnis zu diesen gepflegt. Neben seiner Lehrtätigkeit und Schulleitung war Dersch auch in der Meisterausbildung tätig und wird den LLH in diesem Bereich aus dem Ruhestand heraus noch unterstützen.


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