Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Eiweißinitiative

Bioporen erfüllen Schlüsselfunktionen in Ackerböden

Bioporen sind vertikal verlaufende Porenkanäle in Ackerböden. Sie unterstützen Pflanzen dabei, in Dürrezeiten besser Wasser- und Nährstoffressourcen zu erschließen. Gleichzeitig ermöglichen sie bei Starkregenfällen die Aufnahme großer Wassermengen in den Boden. Auf Dauer bilden Bioporen eine stabile Struktur des Unterbodens und erhöhen dessen Wasserspeicherkapazität. Sie verbessern zudem die Luftdurchlässigkeit und erleichtern Pflanzen die Durchwurzelung tieferer Bodenschichten.

Ziel ist es daher, eine hohe Bioporendichte im Ackerboden zu erreichen. Das gelingt zum einen durch den Anbau von Pfahlwurzelpflanzen wie Luzerne und zum anderen durch Regenwürmer. Bodenruhe, die u. a. durch einen mehrjährigen Luzerneanbau besteht, ist beispielsweise förderlich für Regenwürmer.

Etwa 40 cm tiefe Bodengrube zur Demonstration von Bioporen auf einer Luzernefläche der hessischen Staatsdomäne Frankenhausen 2023
Die Entstehung von Bioporen ist ein dynamischer Prozess. Er beginnt z. B. damit, dass die Pfahlwurzeln der Luzerne im Verlauf ihrer Vegetationsperiode bis tief in den Unterboden hineinwachsen. Wenn die Pfahlwurzeln am Ende der Vegetationsperiode absterben, beginnt sich ihr Wurzelgewebe langsam zu zersetzen. Anstelle der Pfahlwurzeln entstehen jetzt tiefe, röhrenförmige Kanäle, die den Oberboden mit dem Unterboden verbinden und nach einiger Zeit vollkommen luftdurchlässig werden.

Gleichzeitig schaffen Regenwürmer beim Durcharbeiten des Bodens eine Vielzahl von Bioporen. Mit ihren Ausscheidungen reichern sie u. a. die Bioporenwände mit wertvollen Nährstoffen an, z. B. mit Stickstoff und Kohlenstoff.

Wurzeln von Folgefrüchten nutzen Bioporen als Nährstoffquelle und als Weg in den Unterboden. Dort stehen ihnen die enthaltenen Nährstoff- und Wasserressourcen zur Verfügung. Eine hohe Bioporendichte kann somit Folgefrüchten Vorteile verschaffen.


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