Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Freizeitgartenbau/Gartenakademie

Die Fatsie (Fatsia japonica) – ein ausgefallener Strauch für den Garten

Die Fatsie (Fatsia japonica) aus der Familie der Araliengewächse (Araliaceae) ist eine interessante, bisher aber noch unbekannte Pflanze. Manchen ist sie als üppig wuchernde Topfpflanze fürs Fensterbrett unter dem Namen Zimmeraralie bekannt, allenfalls als Kübelpflanze für Balkon oder Terrasse, die im Herbst ins Haus gestellt werden muss.

Obwohl in der Literatur fast immer der Hinweis zu finden ist, dass Fatsia japonica nicht winterhart ist, handelt es sich bei diesem fernöstlichen Strauch um eine ausgesprochen robuste Pflanze, die sich in milderen Klimabereichen wie z.B. in Weinanbaugebieten gut zum Auspflanzen im Garten eignet und diesem ein exotisches Flair verleiht. Aber auch in Gärten, die klimatisch weniger begünstigt sind, gelingt ein Auspflanzen fast immer, wenn man sie an einen geschützten Standort, z.B. in Hausnähe, pflanzt. Dabei sollte man berücksichtigen, dass in ihrer Heimat im Winter Temperaturen von bis zu – 5°C herrschen und sie somit dort herrschende leichte Fröste gut übersteht. Wird es bei uns kälter, so schützen wir sie durch Jutesäcke, Vlies oder Luftpolsterfolie.

Ihre Heimat sind tropische Wälder Japans und Südkoreas, daher liebt sie einen halbschattigen und windgeschützten Standort; wird sie an zu hellen oder gar sonnigen Stellen im Garten ausgepflanzt, kommt es leicht zu Sonnenbrandschäden an den Blättern, erkennbar als braune Blattpartien.

Die Fatsie kann 2 bis 3 m hoch werden. Ihre Blätter sind sieben- bis neunfach gelappt, glänzend grün mit weißen oder gelben Streifen und werden bis 40 cm breit. Das Besondere daran ist, dass diese Blätter immergrün sind, sodass die Fatsie auch im Winter ein richtiger Hingucker ist. Wenn die Fatsie einen guten Standort im Freien hat, dann bildet sie nach etwa 4 bis 5 Jahren im Spätherbst, manchmal aber auch im Frühjahr, weiße doldenförmige attraktive Blüten, aus denen manchmal kleine dunkelviolette bis schwarze Steinfrüchte hervorgehen, die den Beeren des Efeus ähneln.

Die Fatsie ist für eine hohe Luftfeuchtigkeit dankbar, deshalb fühlt sie sich besonders wohl, wenn sie im Garten an Stellen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie z. B. am Teichrand gepflanzt wird. Ist die Luftfeuchtigkeit im Garten zu gering, kann es manchmal zu Blattfall kommen.

Von Fatsia japonica gibt es verschiedene Sorten, die sich vor allem in der Ballfarbe unterscheiden. Die im fernen Osten natürlich vorkommenden Pflanzen haben tiefgrüne Blätter, die Sorte `Variegata` hat grüne Blätter mit weiß- oder gelbgefleckten Blatträndern und bleibt zudem etwas niedriger im Wuchs (1 m bis 1,5 m). Die Sorte `Albomarginata` dagegen hat weiße Blattränder. Interessant ist auch die Sorte `Spiderweb` mit weiß-grün gesprenkelten Blättern. Die Sorte `Annemie` ist ebenfalls eine bunte Sorte mit cremeweißen bis gelblichweißen Flecken auf den Blättern; dabei sind die Blattränder dunkelgrün.

Wird die Fatsia zu hoch oder für den Fall, dass sie von unten her verkahlt, kann sie gut zurückgeschnitten werden. Ein großzügiger Rückschnitt auf bis zu 50 bis 60 cm Höhe, idealerweise im ausgehenden Winter durchgeführt, wird von der Pflanze gut vertragen und lässt sie kompakt weiterwachsen, sodass sie bald wieder hübsch aussieht.

Die Vermehrung der Fatsie ist relativ einfach über Kopfstecklinge durchzuführen, die man bei gespannter Luft in ein Substratgemisch aus Kompost/Sand im Verhältnis 1:1 steckt.

An Schädlingen treten gelegentlich Blattläuse, Spinnmilben und Thripse vor allem bei Zimmerkultur auf. Im Garten sind sie aber in den meisten Fällen eher ein optisches Problem und müssen nicht bekämpft werden.

Abschließend sei noch bemerkt, dass Fatsia japonica leider für Menschen wie Tiere giftig sein kann; dies bezieht sich nicht nur auf das Verschlucken von Pflanzenteilen, sondern auch auf den Pflanzensaft, der zu Hautreizungen führen kann. Empfindliche Personen sollten daher bei Pflegearbeiten Handschuhe tragen.


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