Freizeitgartenbau/Gartenakademie
Essbare Blüten schon im Februar
Wenn die Tage wieder länger werden, steigt die Vorfreude aufs Gärtnern und frisches Grün aus dem Garten. Die ersten Blüten werden sehnsüchtig erwartet. Nicht nur, weil sie endlich wieder Farbe in den Garten bringen, sondern möglicherweise auch in den Salat. Denn Essbares finden wir in unseren Gärten nicht nur in Form von Obst, Gemüse und Kräutern vor – auch Rosen und verschiedene Stauden und Einjährige bieten essbare Pflanzenteile in Form ihrer Blüten.
Solche Blüten sind nicht nur Zierde, sondern weisen auch geschmackliche und gesundheitliche Qualitäten auf. Farbe, Geruch, Geschmack resultieren aus den sogenannten sekundären Pflanzenstoffe. Diese können gleichzeitig auch unterschiedlichste Auswirkungen auf den menschlichen Körper mit sich bringen und je nach Pflanzenart beruhigend, belebend, oder sogar das Immunsystem stärkend wirken.
Allerdings ist an dieser Stelle auch Vorsicht geboten: Es sollten tatsächlich auch nur Blüten von Pflanzen verwendet werden, die sicher identifiziert werden können! Denn andere, teilweise ähnlich aussehende Gartenblumen können durchaus giftig bis stark giftig sein. Pflanzenführer und Pflanzen-Apps sind durchaus zur Bestimmung geeignet – aber bieten dennoch Raum für Verwechslungsmöglichkeiten. Von daher macht es Sinn, essbare Blütenpflanzen in Form von Pflanzen und Saatgut zu erwerben und ihren Standort zu markieren bzw. sie fernab von Giftpflanzen anzuziehen.
Essbare Frühblüher
Im Rasen blühen fast das ganze Jahr über Gänseblümchen, und auch die ersten Primeln beginnen zu blühen. Die tapferen Hornveilchen treiben bei milderen Temperaturen bereits vom November an neue Blüten.
In milden Wintern haben sich schon einige der hellblauen Rosmarinblüten geöffnet, mühsam zu pflücken, aber besonders aromatisch. Vielleicht hat auch eine Ringelblume überwintert?
Fensterbrett, Balkon, Terrasse
Für Farbtupfer vor dem Fenster reicht eine Schale mit Hornveilchen in den Lieblingsfarben, rote und rosa Maßliebchen/Bellis. Gärtner, Supermärkte und Gartencenter bieten sie schon früh zusammen mit bunten Primeln oder Vergissmeinnicht zum Verkauf an, ebenso wie einige essbare Gartenstauden (z. B. Teppichphlox, Gänsekresse oder Nelken). Wenn die Pflanzen allerdings nicht aus einer Biogärtnerei stammen, sollte mit dem Verzehr gewartet und erst die neu aufblühenden Blüten verwendet werden.
Wildsammlung
Wildblumen lassen nach der Kälte noch etwas auf sich warten. Huflattich, Ehrenpreis oder die ersten Mandelblüten hoffen noch auf ein paar Sonnenstrahlen und die süßen Taubnesseln locken bald die Hummeln an.
Beim Sammeln ist allerdings darauf zu achten, die Blüten nicht auf gedüngten Wiesen, am Straßenrand oder auf der Hunderunde zu ernten.
Bunt, lecker und gesund
Ihren großen Auftritt haben die Blüten auf Brot mit Hummus, Frischkäse oder Butter, über Salat oder Nachspeisen gestreut. Bellis-Blüten zerfallen wie Konfetti in viele einzelne Blüten. Auf die möglichen gesundheitlichen Wirkungen wurde bereits verwiesen. Diese sind abhängig von der Pflanzenart
Wenn dann der Frühling kommt
Dann ist es Zeit, die bis dahin vorgezogenen Pflänzchen auszupflanzen, also schon jetzt planen und Saatgut besorgen.
Ringelblumen, Borretsch, Kapuzinerkresse und Geranien sind für jedermann gut identifizierbar und daher für den Einstieg gut geeignet. Sie sind auf alle Fälle stets weit weg von möglichen Giftpflanzen zu pflanzen bzw. auszusäen.