Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Futterbau

Schwefeldüngung von Klee/Luzerne-Gras und die Wirkung auf die Nachfrucht

Schwefel ist ein elementarer Nährstoff im Prozess der N-Fixierung durch Leguminosen.

Insbesondere kleinkörnige Leguminosen können mit deutlichen Ertragssteigerungen nach der Düngung mit Schwefel reagieren, vorausgesetzt dieser ist zuvor in nicht ausreichender Menge in der Bodenlösung in Form von Sulfat vorhanden.

Viehhaltende Betriebe sind auf gute Klee- oder Luzernegrasbestände mit guten Qualitäten angewiesen, allerdings darf die Wirkung eines gut geführten Bestandes auf die Nachfolgekultur, wie beispielsweise Winterweizen nicht außer Acht gelassen werden und ist somit auch für Marktfruchtbetriebe relevant.

Die gesteigerten Erntemengen und höheren Anteile an Leguminosen im Bestand durch eine S-Düngung scheinen einen positiven Einfluss auf den Ertrag der Nachfolgekultur zu haben. Dies zeigten Versuche am Gladbacher Hof durch die Uni Gießen schon vor 15 Jahren.

Auch vom LfL Bayern (Urbatzka, et.al. 2019) wurden in den vergangenen Jahren Versuche zu dieser Thematik durchgeführt, durch die dieser Effekt belegt wurde.

Die Form des S-Düngers entscheidet über die Pflanzenverfügbarkeit. Demnach ist elementarer Schwefel (Schwefellinsen) erst nach der Umsetzung zu Sulfat pflanzenverfügbar und sollte besser als Herbstgabe vorgesehen werden. Zur Frühjahrsdüngung eignen sich Sulfat-Dünger, wie Kieserit (MgSO4), Gips (CaSO4) oder diverse Kalisulfatdünger wie Patentkali, Magnesia-Kainit, die eine schnelle Versorgung gewährleisten und für den Öko-Landbau zugelassen sind.

Mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit liegt das Optimum der Schwefeldüngung bei ca. 40 bis 50 kg S pro Hektar und Hauptnutzungsjahr in Leguminosen-Gras-Gemengen.

Eine Schwefel-Gabe zum Getreide selbst hat keinen positiven Einfluss auf den Ertrag oder die Qualität desselbigen.

Es ist empfehlenswert, Düngefenster bzw. -streifen anzulegen, um den Erfolg der Maßnahme selbst zu überprüfen.


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