Ökologischer Pflanzenbau

Ergebnisse der LSV Öko-Winterweizen 2024 & Empfehlungen

Die Witterung hatte großen Einfluss auf den Krankheitsdruck und damit auf Ertrag und Qualität des Öko-Weizens

Im Öko-Winterweizenanbau herrscht große Vielfalt bei der Sortenwahl

Die Ergebnisse der diesjährigen Landessortenversuche Öko-Winterweizen spiegeln die unterschiedlichen Ergebnisse aus der Praxis wider. Schwierige Aussaatbedingungen haben z.T. zu deutlich verspäteten Aussaatterminen geführt. Im weiteren Vegetationsverlauf gab es regional sehr große Unterschiede in den Niederschlagsmengen und damit auch deutliche Unterschiede im Krankheitsdruck. Welche Sorten mit den diesjährigen Bedingungen gut bzw. weniger gut zurechtgekommen sind, berichtet Reinhard Schmidt vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH)

Der Sommer und Herbst des vergangenen Jahres haben sich vielerorts als sehr regnerisch erwiesen. Wer erinnert sich nicht an die Auswuchsprobleme des Getreides vor der letztjährigen Ernte. Aber auch die geplante Herbstbestellung musste wegen zu feuchter Bodenbedingungen nicht selten mehrmals verschoben werden, so dass Saattermine im November nicht selten waren. Daraus resultierte eine nur geringe Vorwinterentwicklung mit geringem Blatt- aber auch geringem Wurzelwachstum. Die Bestände sind tendenziell schwach entwickelt aus dem Winter gekommen. Auch das Frühjahr war mit viel Regen und eher kühlen Temperaturen nicht sonderlich wachstumsförderlich. Einige Bestände standen regelrecht im Wasser, schlimmstenfalls mussten sie sogar umgebrochen werden. Durch die nasskalten Bedingungen ist auch die Stickstoffmineralisation, für den Ökolandbau die wichtigste Stickstoffquelle, nur sehr zögerlich in Gang gekommen. Dünne Bestände waren häufig die Folge. Da auch eine termingerechte Beikrautbekämpfung nicht immer möglich war, war der Beikrautdruck in vielen Beständen höher als in den Vorjahren.

Die eher feuchten Witterungsbedingungen im Frühjahr verursachten auch einen verstärkten Krankheitsdruck in den Kulturen. Neben Blattseptoria haben auch Gelb- und Braunrost bei anfälligen Sorten zu früh abreifenden Beständen geführt.