Pflanzenschutz
Integrierte Bekämpfung von Weißen Fliegen in Poinsettien
Im Anbau von Poinsettien hat sich der Nützlingseinsatz als erfolgreiche Bekämpfungsstrategie gegen die Gewächshaus-Weiße Fliege, Trialeurodes vaporariorum, bewährt. Immer mehr etabliert sich im Zierpflanzenbau und somit auch in Weihnachtssternen die Baumwoll-Weiße Fliege, Bemisia tabaci, welche mit Nützlingen schwerer kontrollierbar ist. Neben Weißen Fliegen können auch Trauermücken, Thripse und Spinnmilben als mögliche Schädlinge auftreten.
Im Folgenden wird die Bekämpfung der Weißen Fliegen betrachtet.
Vorbeugende Maßnahmen
Neben der Kontrolle von Jungpflanzen auf Schädlinge, ist die Hygiene im Gewächshaus zur Vorbeugung von Weißen Fliegen essentiell. Bevor die Jungpflanzen im Betrieb eintreffen, müssen die Gewächshäuser leer geräumt und gesäubert worden sein. Alle Möglichkeiten zur Massenvermehrung, wie Restbestände aus dem B&B-Sortiment, Mutterpflanzen- oder Zimmerpflanzenbestände, Pflanzenreste auf den Tischen und auf dem Boden, ebenso sowie Unkraut unter den Tischen müssen zur Prävention aus den Gewächshäusern, in denen Poinsettien produziert werden sollen, entfernt werden. Zudem ist eine strikte räumliche Trennung zu anfälligen Kulturen, wie Fruchtgemüse oder Sommertopfkulturen einzuhalten.
Biologische Bekämpfung der Weißen Fliege
Nach dem Topfen werden vorbeugend Encarsia formosa mit 1-3 Tieren/m² eingesetzt. Ab dem ersten Befall wird die Art der Weißen Fliegen bestimmt und, unabhängig von der Artbestimmung, der Einsatz von Encarsia auf 5 Tiere/m² erhöht. Wurde die Weiße Fliege als Bemisia tabaci identifiziert, wird die Bekämpfungsstrategie um Eretmocerus eremicus (eine weitere Schlupfwespenart) mit 5 Tieren/m² erweitert. Bei einem schon zu erwartenden Vorkommen von Bemisia tabaci werden zu Beginn der Kultur 5 Encarsia/m² zusammen mit 5 Eretmocerus/m² ausgebracht. Die Nützlinge werden alle 1-2 Wochen eingesetzt.
Zum Monitoring der Schädlinge werden Gelbtafeln aufgestellt. Das Installieren von Gelbbändern im Bestand bewirkt ein Abfangen von Weißen Fliegen und von möglicherweise vorkommenden Trauermücken. Bei stärkeren Befallsherden wird der Einsatz eines integrierbaren Pflanzenschutzmittels notwendig.
Ob biologisch oder konventionell, vor Bestandsschluss sollten Weiße Fliegen bekämpft worden sein. Zum einen fliegen die Schlupfwespen dann nicht mehr in den dichten Bestand und zum anderen ist die Benetzung der Blattunterseiten erfahrungsgemäß nicht mehr ausreichend für eine erfolgreiche Bekämpfung.