Geflügel
Legehennen länger halten – wie ist der aktuelle Stand in der Praxis?
Ein Legehennenbetrieb hält die Tiere für gewöhnlich 12 bis 16 Monate. Die Ausstallung einer Herde ist immer dann geplant, wenn nicht mehr genügend vermarktungsfähige Eier gelegt werden. Doch viele Gründe sprechen für eine verlängerte Haltungsdauer von Legehennen. Wenn weniger Junghennen benötigt werden, braucht man auch weniger Bruteier. Zudem werden die Geschlechtsbestimmung im Ei und die Bruderhahnaufzucht reduziert. Bei dieser Ressourceneinsparung verbessert sich die Umweltbilanz und die Tierhaltung punktet mit Nachhaltigkeit. Der Betrieb hat weniger Leerstand und Arbeitsspitzen reduzieren sich. Doch dafür brauchen die Tiere zwingend eine gute Legepersistenz. Nur wenn die Tierverluste gering, der Gesundheitsstatus hoch und die Eischalen stabil sind, ist es sinnvoll, Legehennen länger zu halten.
Legehennen, die genetisch für eine hohe Legepersistenz stehen, sind Weißleger. Diese Tiere halten immer häufiger Einzug in deutsche Ställe, ökologisch- wie auch konventionell wirtschaftend. Ein weiterer Ansatz ist, die erste Legeperiode mit einer induzierten Legepause zu unterbrechen, um die Tiere dann im Anschluss mit einer verbesserten Eischalenstabilität in die zweite Legeperiode zu schicken.
Welcher Weg auch gewählt wird, eine verlängerte Haltungsdauer stellt immer große Herausforderungen an das Herdenmanagement.
Detaillierte Informationen und spannende Diskussionspunkte sind in dem Podcast „Mehr Eier, längeres Leben – Die Zukunft der Legehennenhaltung“ zusammengefasst. Die Expertenrunde besteht aus Robert Pottgüter, Fütterungsexperte, Thomas Rose, Legehennenhalter und Impulsbetrieb im Netzwerk Fokus Tierwohl aus Nordhessen, und Inga Garrelfs, Geflügelberaterin am Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH).Produziert wurde der Podcast im Rahmen des Projektes „Netzwerk Fokus Tierwohl“.