Rinder
Weideparasiten im ersten Weidejahr
Im ersten Weidejahr entwickeln Rinder erst mit moderaten Kontakt zu Magen-Darm-Würmern (MDW) eine Immunabwehr gegenüber diesen Endoparasiten.
Es ist nicht zielführend, eine Pour-On-Behandlung gegen MWD bereits im Stall, kurz vor Auftrieb, durchzuführen. Dies erhöht die Gefahr der Resistenzbildung von einzelnen Wurmpopulationen gegenüber dem Wirkstoff. Sinnvoller ist zu schauen, welches Weidesystem im Betrieb durchgeführt wird und anhand dessen über eine Behandlung zu entscheiden.
Bei folgenden Flächen ist mit einer hohen Wurmlast im Frühjahr zu rechnen:
- Standweiden, die im Vorjahr mit Jungvieh beweidet wurden.
- Mähweiden, deren letzter Aufwuchs im Vorjahr mit Jungvieh beweidet wurde.
Flächen mit einer geringen Ausgangspopulation an MDW sind:
- Schnittflächen
- Ackerfutter
- letzte Aufwüchse wurden im Vorjahr geschnitten
- erster Aufwuchs wird in diesem Jahr geschnitten
- extensive Umtriebsweide
Auch das Weidemanagement und die Witterung der zukünftigen Monate haben einen Einfluss auf die Entwicklung der Wurmpopulation. Um die Resistenzbildung gegenüber Entwurmungsmitteln zu verringern und den Betrieben eine klare Handlungsmöglichkeit an die Hand zu geben, wurde ein Entscheidungsbaum für Praktiker entwickelt. Der LLH hat gemeinsam mit hessischen Betrieben (Milch-, Mutterkühe, Schafe, Ziegen) an der Entwicklung mitgewirkt. Sie finden diesen auf der Seite Weide-Parasiten.
Zugleich sei auf den Fachartikel Einsparpotentiale bei Wurmbehandlungen von Dr. Ole Lamp verwiesen. Der Tierarzt Dr. Lamp (Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp) erläutert anschaulich wann, wie und warum behandelt werden muss.