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Herausforderungen mit Wissen begegnen
Fachschule Griesheim verabschiedet 24 Absolventinnen und Absolventen
Strahlende Gesichter nach zwei arbeitsreichen Jahren: Mitte Juli wurden im feierlichen Rahmen die 24 Absolventinnen und Absolventen der Fachschule für Agrarwirtschaft Griesheim des Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) ins Berufsleben verabschiedet. Die Zeugnisübergabe fand in Anwesenheit des Lehrerkollegiums sowie zahlreicher Ehrengäste und Eltern statt und markierte den Höhepunkt der zweijährigen Fachschulzeit. Die „ehemaligen Studierenden“ des Jahrgangs 2022 – 2024 dürfen sich nun „Staatlich geprüfte Betriebswirte bzw. Betriebswirtinnen der Fachrichtung Agrarwirtschaft“ nennen.
Landwirtschaft weiter nach vorne bringen
Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Friedlind Schäfer begann die Feier mit einem Grußwort von Hans Trumpfheller, Vorsitzender des Regionalbauernverbands Starkenburg e. V., der neben seiner Funktion als Ehrengast in einer weiteren vor Ort war: als Vater eines Absolventen. Trumpfheller gratulierte dem 64. Jahrgang der Friedrich-Aereboe-Schule ausdrücklich, während der Studienzeit so wertvolle Grundlagen für das künftige Berufsleben erworben zu haben. Er richtete das Wort an diejenigen, die sich nach dem Abschluss auf die Arbeit im elterlichen Betrieb fokussieren und betonte: „Es gehört viel Mut dazu, in der heutigen Zeit einen landwirtschaftlichen Betrieb zu leiten, aber auch viel Verständnis für die Gesellschaft. Das Wichtigste, was wir erreichen wollen, ist, dass die Menschen stolz auf ihre Landwirtschaft sind und erkennen, wie unverzichtbar diese für uns alle und die Region ist.“ An die Absolventinnen und Absolventen, die beruflich einen anderen Weg einschlagen möchten, appellierte Hans Trumpfheller, die Landwirtschaft als solche nach vorne zu bringen und sich dabei stets an die eigenen landwirtschaftlichen Wurzeln zu erinnern.
Gemeinsam was bewegen: Fachschulzeit schafft Freundschaften
Diesem Appell schloss sich Jürgen Dexheimer, Vorsitzender des Verbands landwirtschaftlicher Fachbildung e.V. (vlf), an und bedankte sich beim Lehrerkollegium für die herausragende Wissensvermittlung. Von dieser konnte sich Jürgen Dexheimer selbst einst als Schüler der Friedrich-Aereboe-Schule überzeugen und war zur Abschlussfeier ebenfalls nicht nur als Ehrengast zugegen. Dementsprechend betonte er gegenüber den Absolventinnen und Absolventen: Durch meine Tochter, die gemeinsam mit euch ihren Abschluss erlangt hat, habe ich mitbekommen, wie oft ihr euch über das gemeinsame Lernen hinaus getroffen habt – hier entstehen Freundschaften fürs Leben und davon lebt auch die Landwirtschaft.“ Dexheimer wies darauf hin, dass es im Berufsstand junge und engagierte Landwirtinnen und Landwirte brauche und riet den Absolventinnen und Absolventen, sich darüber hinaus in Vereinen, Verbänden und in der Kommunalpolitik einzubringen.
Wert des erworbenen Wissens nicht messbar
Martin Grenzebach, Fachgebietsleiter der Landwirtschaftlichen Fachschulen im LLH und zudem Schulleiter der Fachschule in Petersberg, übermittelte dem Abschlussjahrgang die Glückwünsche des LLH-Direktors Andreas Sandhäger. Martin Grenzebach zitierte aus dem Liedtext zu „Auf uns“ von Andreas Bourani und lobte die erbrachten Leistungen der Absolventinnen und Absolventen. Mit Bezug auf die Fragestellung „Was bringt der Fachschulabschluss nun und wie lässt sich das Erreichte messen?“ zählte er die vielen absolvierten Pflichtinhalte auf – von Unternehmensführung über Tierhaltung, Pflanzenbau und Verfahrenstechnik bis hin zum Praxisunterricht auf dem Feld und im Stall, stets mit Blick auf Ökologie, Tierwohl, Klimaschutz, Biodiversität und Nachhaltigkeit. Durch akribisches Nachrechnen könne man den Wert des Fachschulbesuchs aber nicht ermitteln, dieser sei unermesslich. „Durch das erworbene Wissen und die Fähigkeiten haben Sie ein Rüstzeug an der Hand, das Ihnen dabei helfen wird, auch schwierigen Herausforderungen zu begegnen und ihren weiteren Weg erfolgreich und zielstrebig zu gestalten.“
Lernwillig, wissbegierig und der Wahrheit auf der Spur bleiben
Schulleiterin Friedlind Schäfer rückte die Freude der Abschlussklasse, zwei Jahre „Vollzeitschule“ erfolgreich absolviert zu haben, in den Fokus. Viele der Junglandwirtinnen und Junglandwirte seien auch von einer gewissen Spannung hinsichtlich der beruflichen Zukunft erfüllt und fragen sich, ob sie dem gewachsen sind, was von ihnen verlangt werden wird. Die Schulleiterin sprach die Veränderungen in der Schweinehaltung, der Fleischerzeugung sowie den Verzehrgewohnheiten der Bevölkerung an und bekräftigte: „All das macht deutlich, dass sie im Berufsfeld Landwirtschaft auch künftig stets vor neue Herausforderungen gestellt werden.“ Diese könnten aber auch Ansporn für eine Weiterentwicklung im eigenen Betrieb oder auch im Angestelltenverhältnis sein. „Sie sind jedenfalls bestens ausgebildet und haben Freude an der Landwirtschaft. Bleiben Sie auch in Zukunft lernwillig, wissbegierig und der Wahrheit auf der Spur. Bleiben sie offen für Veränderungen“, gab Friedlind Schäfer den Absolventinnen und Absolventen mit auf den Weg.
Die Absolventinnen und Absolventen 2024
Klassenlehrer Fritz Hartmann überreichte die Zeugnisse an: Johannes Arras (Fürth-Linnenbach), Lukas Bär (Michelstadt-Würzberg), Larissa Bausch (Beselich-Schupbach), Aron Braunwarth (Lützelbach-Haingrund), Julian Deiler (Groß-Umstadt), Meike Dexheimer (Hünfelden-Neesbach), Max Eisenhauer (Reinheim), Luisa Eitenmüller (Mossautal), Leon Farr (Büdingen), Tim Gutsmüthl (Bischhofsheim), Lukas Hock (Radheim), Johannes Jäckel (Hungen-Obbornhofen), Moritz Kautz (Nidderau), Xaver Klein (Oberursel), Tim Messerschmidt (Altenstadt), Johannes Ries (Münster), Julian Rompel (Limburg an der Lahn), Marc-Leon Rumrich (Bad Homburg Ober-Erlenbach), Jan Sauerwein (Reinheim), Markus Schmidt (Ronneburg-Neuwiedermuß), Jonas Schneider (Reichelsheim Ober-Kainsbach), Mika Sommer (Bornich), Hendrik Strauch (Reichelsheim/Wetterau) und Lennard Trumpfheller (Bad König Momart).
Neben ihrem Abschluss haben die folgenden fünf Studierenden auch die Fachhochschulreife erworben: Larissa Bausch (Beselich-Schupbach), Aron Braunwarth (Lützelbach-Haingrund), Meike Dexheimer (Hünfelden Neesbach), Leon Farr (Büdingen) und Julian Rompel (Limburg an der Lahn).
Jahrgangsbeste geehrt
Bevor die Jahrgangsbesten geehrt wurden, erzählte Betriebswirtschaftslehrer Dr. Bernd Kuhlmann eine humorvolle, selbst geschriebene Geschichte, in der er die Namen aller Absolventinnen und Absolventen und Lehrkräfte eingeflochten hatte. Aron Braunwarth, Mika Sommer und Johannes Ries wurden als Jahrgangsbeste besonders geehrt.
Abschließend kamen die Absolventinnen und Absolventen selbst zu Wort und übergaben einige Präsente an die Lehrkräfte. Mit der Präsentation von Bildern, die während des Ausflugs ins EU-Parlament in Straßburg, bei Praxisübungen in der Fachschule Griesheim und auf Betrieben sowie auf der gemeinsamen Abschlussfahrt nach Prag entstanden waren, endete die gemeinsame Abschlussfeier.