Marktinformation & Preise

Agrarmärkte Hessen aktuell

Analyse KW 47: Kartoffeln, Getreide und Ölsaaten, Eiermarkt, Qualitätsferkel, Kälber, Düngemittel

Kartoffeln

Am Kartoffelmarkt setzt sich das saisonal gewohnte, ruhige Geschäft fort. Die stetige Nachfrage kann bequem gedeckt werden. Für mängelfreie Partien stabilisieren sich die Preise auf dem erreichten Niveau. Erneute Preisbefestigungen werden zunächst nicht erwartet. Zumal auch noch mindere Qualitäten mit teils deutlichen Preiszugeständnissen vermarktet werden. Erst mit dem Weihnachtsgeschäft wird mit einer spürbaren Belebung am Kartoffelmarkt gerechnet.

Getreide und Ölsaaten

Aktuell verläuft der Getreidemarkt in ruhigen Bahnen. Immerhin können sich die Preise zur Vorwoche wieder etwas befestigen. Dennoch sorgen eine hohe Nervosität, aufgrund der geopolitischen Entwicklungen, für einen schwankenden Kursverlauf an der Euronext. Am Kassamarkt wird die Preisfindung zunehmend schwieriger. Trotz einiger Nachfrage nach Futtergetreide bleibt die Abgabebereitschaft verhalten. Vorkontrakte für die Ernte 2025 werden auf dem Niveau der aktuellen Preise besprochen. Abschlüsse kommen hingegen selten zustande. Am Kassamarkt kann sich Raps auf einem Niveau leicht über der 500-Euro-Marke befestigen. Zwar wurden einige Partien in den letzten Tagen mobilisiert. Dennoch dürften sich nur noch geringe Mengen unverkaufter Ware in Erzeugerhand befinden. Der Großteil der Ernte ist längst abgerechnet. Vorkontrakte für Raps Ernte 2025 finden bei Preisen deutlich unter den aktuellen Notierungen kaum Interesse.

Eiermarkt

Der hessische Eiermarkt bleibt stabil. Eine echte saisonbedingte Nachfragebelebung lässt aber weiter auf sich warten. Der Bedarf der Industrie ist hoch und auch die Nachfrage auf der Ladenstufe entwickelt sich gut. Einige Bestände kommen gerade aus der Mauser und die z.T. gerade erst aufgestallten Junghennenbestände produzieren noch nicht in den vollen Umfang. Für die Zeit bis Weihnachten gehen die Marktbeteiligten von höheren Stückzahlen und einer sich belebenden Nachfrage aus.

Qualitätsferkel

Der Schweinemarkt ist geprägt von einer guten Versorgungssituation und schwachen Fleischnachfrage. In diesem Umfeld bleibt das Preispotenzial nach oben limitiert. Dies zeigt auch das Auktionsergebnis der Internetschweinebörse als Marktindikator. Dementsprechend fehlen auch dem Ferkelmarkt die belebenden Impulse. Marktteilnehmer berichten von großen Problemen bei den Betrieben, die in ASPGebieten liegen. Einige von diesen werden wohl dauerhaft aus dem Markt ausscheiden. In der laufenden Berichtswoche bleiben die Ferkelnotierungen in Hessen unverändert.

Kälber

Die Preise für Nutzkälber zogen nochmal an. Der Abverkauf in Richtung Kälbermast verläuft durchaus stetig. Die meisten Mäster sortieren beim Einstallen allerdings nach wie vor knallhart. Tiere minderer Qualitäten werden nicht gerne von den Mästern genommen, jeder Stallplatz kostet Geld und soll rentabel besetzt werden. Die Marktbeteiligten in Hessen gehen bei substanzvollen Tieren in der aktuellen Woche von festen Kursen aus.

Düngemittel

Am Düngermarkt bleiben die Preise zunächst weitgehend stabil. Nur vereinzelt kommt es zu leichten Preisbefestigungen. Insgesamt werden jedoch weiter steigende Preise erwartet aufgrund der sprunghaft anziehenden Gaspreise. Gleichzeitig tendieren die Preise am Weltmarkt für Harnstoff leicht rückläufig. Noch verhalten sich die Käufer größtenteils abwartend. Eine spürbare Belebung der Nachfrage dürfte kaum vor dem Frühjahr einsetzen. Aktuell werden lediglich kleinere Teilmengen in die Bücher genommen. Mit neuen Preislisten wird im Laufe der Woche gerechnet.

Quelle: LLH, Stand 20.11.2024