Marktinformation & Preise

Getreidepreise für neue Ernte

Erste Druschergebnisse bei der Gerste sind häufig enttäuschend hinsichtlich der hl-Gewichte (< 60) und Erträge. Die Ernte wird häufig durch Niederschläge unterbrochen. Ernteprognosen werden insgesamt nach unten korrigiert und dürften etwa im Rahmen des Vorjahres liegen. Einschränkungen werden insbesondere bei den Qualitäten erwartet aufgrund des schwierigen Witterungsverlaufs.

Auch am Weltmarkt werden die Erntemengen für Europa, die Ukraine und Russland geringer eingeschätzt, was die Versorgung insgesamt etwas einschränken könnte. Aufgrund des guten Erntefortschritts in den USA wird die Versorgungslage aber ungefähr auf Vorjahresniveau gesehen. Der Internationale Getreiderat geht in seiner Prognose für den globalen Weizenmarkt aktuell von einer Produktion in Höhe von 794,5 Mio. t aus. Der Gesamtverbrauch wird auf ca. 800 Mio. t beziffert. Es entsteht also eine Versorgungslücke von ca. 5 Mio. t, womit der Lagerbestand auf knapp 260 Mio. t abschmelzt. Das wäre der niedrigste Weizenvorrat seit 5 Jahren. Die Exporte aus den USA laufen bei einer guten Ernte in dieser Saison aber besser als in den Jahren zuvor. Es wird damit gerechnet, dass Russland den Exportmarkt bald wieder dominieren wird. Argumente für eine deutliche Kursbewegung nach oben sind aktuell daher nicht zu finden.

Mit Beginn des neuen Wirtschaftsjahres tendieren die Weizenpreise etwas freundlicher. Brotweizen der neuen Ernte wird frei Landlager im Schnitt mit ca. 183 EUR/t bewertet. Qualitätsweizen erzielt demgegenüber eine Prämie von 8 EUR/t und geht aktuell mit 201 EUR/t in die Bücher. Die Gerstenpreise für neue Ernte liegen bei 143 EUR/t. Alterntige Ware wird in Hessen inzwischen nicht mehr notiert. Die Preisnennungen für neue Ernte sind noch sehr lückenhaft. Unterdessen haben sich Käufer von Brot- und Futtergetreide erstmal weitgehend vom Markt zurückgezogen.

Stand 03.07.2024