Marktinformation & Preise
Rapspreise mit Drive nach oben
Der Rapsmarkt steht bei der Preisbildung stets unter dem Einfluss der Sojabohnen-, Palmöl- und Rohölnotierungen. Mit dem letzten Oktober-Report des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) sind die Sojakurse aufgrund weltweit großer Ernten in den USA und Brasilien unter Druck geraten.
Für die USA werden inzwischen gigantische 121,8 Mio. t erwartet (Vj. 113 Mio.), für Brasilien sogar 169 Mio. t (Vj. 153 Mio.). Im Gesamtmarkt der Ölsaaten stehen in 2024/25 über alle Kulturen hinweg voraussichtlich über 687 Mio. t zur Verfügung und somit 30 Mio. t mehr als im Vorjahr. Allerdings ist die Versorgungssituation im Teilmarkt für Raps nicht ganz so komfortabel. Aufgrund einer schwachen EU-Ernte von 17 Mio. t und der Ukraine von nur. 3,4 Mio. t stehen weltweit nur noch 87,4 Mio. t zur Verfügung (Vj. 89,3). Alleine in der EU müssen ca. 6 Mio. t Raps vom Weltmarkt importiert werden, um die Versorgungsbilanz ausgleichen zu können.
Doch woher soll diese Menge in Anbetracht der kleinen ukrainischen Rapsernte kommen? Zwar stehen als weitere Lieferanten Australien und Kanada zur Verfügung. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen jedoch um Canola, der aufgrund seines gentechnisch veränderten Status nicht für Fütterungs- und Nahrungsmittelzwecke zugelassen ist. In der EU ist für 2024/25 also mit einem knappen Angebot am Rapsmarkt zu rechnen. Die Ölmühlen zeigen daher schon jetzt ein gestiegenes Kaufinteresse. Indessen bewegen sich die Palmölnotierungen auf den höchsten Stand seit Juli 2022 und ziehen die Rapskurse mit nach oben. Nach einigen Rücksetzern ist es dem Rapskurs am vergangenen Freitag fast gelungen, die 500 Euro-Marke zu knacken. Das Chartbild zeigt inzwischen einen klar erkennbaren Aufwärtstrend. Am Kassamarkt in Hessen werden derweil frei Lager zwischen 445 und 458 EUR/t gezahlt. Vornehmlich werden Kontrakte abgewickelt, da die Erzeuger auf bessere Preise auf den hinteren Terminen warten.
