Erste Buchführungs-Trendauswertung hessischer Haupterwerbsbetriebe WJ 2023/24

Das Spitzenergebnis des vorherigen Wirtschaftsjahres 2022/23 mit einer Gewinnsteigerung der Haupterwerbsbetriebe von fast 80 % kann erwartungsgemäß im vergangenen Wirtschaftsjahr 2023/24 nicht mehr gehalten werden. Über alle Betriebsformen zeichnet sich ein Gewinnrückgang von rund 36 % ab. Im Vergleich zum 5-jährigen Gewinndurchschnitt der Wirtschaftsjahre 18/19 bis 22/23 in Höhe von 79.130 € fällt der Gewinn im WJ 23/24 immerhin noch 5,7 % höher aus.

Die Veredlungsbetriebe können das Spitzenniveau des Vorjahres mit 150.068 € Unternehmensgewinn nahezu halten, während die im Wirtschaftsjahr 2022/23 noch an der Spitze liegenden Futterbaubetriebe einen Gewinnrückgang um annähernd 50 % hinnehmen müssen.

Die Veredlungsbetriebe haben zum einen die Bestände ausgebaut. Die Kombination aus 17 % besseren Verkaufserlösen für Ferkel und Läufer in Verbindung mit weiteren Preissteigerungen für Mastschweine auf 228 €/St. tragen zu dem erneut sehr guten Betriebsergebnis bei. Auch die Geflügelbetriebe können ihre Umsatzerlöse im letzten WJ erheblich steigern.

Die Futterbaubetriebe (überwiegend Milchviehbetriebe) können zwar die Milchleistung je Kuh nochmals um 5,7 % auf 9.267 kg/ Kuh und Jahr steigern. Dem steht aber ein erheblicher Preisrückgang bei der Milch von 22 % von 56,3 auf nur noch 43,9 ct/kg gegenüber. Auch der Milchkuhbestand ist leicht um ca. 3 % auf nur noch 72,3 Kühe/ Betrieb gesunken.

Die Ackerbaubetriebe müssen aufgrund von 27 % niedrigeren Verkaufserlösen bei Getreide und Raps einen Gewinnrückgang von rund 14 % verkraften. Im Vergleich der Betriebsformen bilden sie das Schlusslicht. Positiv entwickeln sich die Umsatzerlöse für Kartoffeln und insbesondere bei Zuckerrüben sowohl aufgrund von höheren Erträgen als auch deutlich besseren Verkaufspreisen. Beim Materialaufwand kommen den Ackerbaubetrieben hauptsächlich 36 % geringere Düngemittelpreise und 9 % günstigere Treib- und Schmierstoffkosten zugute.

Die Verbundbetriebe erwirtschaften mit 72.803 € einen annähernd gleichen Unternehmensgewinn wie die Ackerbaubetriebe, müssen aber gegenüber dem sehr guten Vorjahr auch einen erheblichen Gewinnrückgang von fast 42 % hinnehmen.

Die nachstehende Tabelle zeigt ausgewählte Ertrags- und Preisparameter der Haupterwerbsbetriebe im Vergleich WJ 2023/24 zu den beiden Vorjahren. In die im Dezember folgende Endauswertung werden die Ergebnisse von ca. 200 weiteren Haupterwerbsbetrieben eingehen. Diese können die Resultate noch erheblich beeinflussen.