Grünland & Futterbau
Aktuelles vom Grünland & Vorweide
Nach den Angaben des Deutschen Wetterdienstes zeigte sich der Februar als wärmster seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Es gab kaum Frostnächte, so dass der Vegetationsbeginn 10 bis 14 Tage früher als üblich einsetzte.
Besonders südexponierte Hanglagen zeigen ein starkes Wachstum, was zu Schwierigkeiten bei der Gülleausbringung bzgl. Futterverschmutzung führen kann. Gleichzeitig gab es im Februar überdurchschnittlich hohe Niederschläge, die eine Tragfähigkeit der Grünlandnarbe vielerorts weiter verhindern.
Das Grünland hat die „Vorweide-Reife“ bereits überschritten. Die verlängerte Wachstumsphase im Spätherbst und der vorzeitige Vegetationsbeginn im Februar führten dazu, dass die frühen Gräser, wie Wiesenfuchsschwanz, Wolliges Honiggras und Knaulgras in einigen Teilen Südhessens bereits eine Größe von 15 cm erreicht haben. Deshalb haben einige Vollweidebetriebe die Kühe schon Mitte Februar stundenweise aufgetrieben. Da viele Grünlandflächen sehr nass sind, kann die Beweidung Trittschäden fördern. Hier gilt es abzuwägen, wie schwer der Boden ist und welche Dichte die Grünlandnarbe aufweist. Auf Flächen mit intensiver Standbeweidung (Kurzrasenweide) ist ein sehr dichtes Wurzelwerk vorzufinden. Diese Flächen zeichnen sich durch eine hohe Tragfähigkeit aus und können ggf. unter aktuellen Bedingungen bereits beweidet werden.
Vorteile der frühen Beweidung unter den besonderen Voraussetzungen in diesem Jahr:
- fördert die Bestockung der Gräser, besonders des Dt. Weidelgrases
- setzt frühblühende Gräser im Wachstum zurück (z.B. Wiesenfuchsschwanz, Wolliges Honiggras)
- setzt früh wachsende unerwünschte Kräuter zurück (Vogelmiere, Ehrenpreis, Stumpfblättriger Ampfer)
- diese sind aktuell schon sehr weit im Wuchs
- Trockenmasse-Aufnahme der Kühe passt zum Wachstum (Grünland „wächst nicht davon“)
- Kühe fressen noch nicht so stark selektiv wie bei einem höheren Aufwuchs
- Engerlings- und Mäusetätigkeit wird durch Beweidung eingedämmt
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