Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

Sommergetreide

Braugerste: Besonderheit bei der Düngung beachten

Neben der richtigen Sorte bestimmt maßgeblich eine angepasste Stickstoffdüngung die Qualität der Braugerste.

Ziel

  • mind. 90% Vollgerstenanteil
  • über 95% Keimfähigkeit
  • bei mind. 9,5 bis max. 11,5% Rohprotein

Zu hohe Rohproteingehalte beeinträchtigen die Gärung, die Filtration wird erschwert und es kann zu Ausflockungen im Bier kommen. Zu niedrige Proteingehalten können sich auf den Geschmack auswirken und die Stabilität des Schaumes beeinträchtigen. Werden diese Kriterien nicht erfüllt, wird aus einer Braugerste eine Futtergerste. Wurden Böden langjährig organisch gedüngt, ist die N-Nachlieferung schwer zu kalkulieren. Sie eignen sich daher nicht für den Anbau von Braugerste. Weist ein Standort eine unsichere Wasserversorgung auf, besteht die Gefahr von hohen Rohproteingehalten.

Grundsätzlich: Im Vergleich zu einer Futtergerste fällt der N-Bedarf einer Braugerste meist 10 – 15% niedriger aus. Die Gesamte N-Menge kann in der Regel durch eine mineralische Gabe erfolgen. Nach dem Schossbeginn sollte keine N-Gabe mehr erfolgen. Auf leichten Standorten sollte zusätzlich auf eine angepasste Kali-Düngung im Frühjahr geachtet werden. Ein wichtiger Baustein für den erfolgreichen Braugerstenanbau ist eine Schwefeldüngung von 25-20 kg/ha. Auch ist zu beachten, dass die Gerste von allen Getreidearten am stärksten auf den pH-Gehalt im Boden reagiert. Niedrige Gehalte führen bei Gerste oft zu Säureschäden. Aus diesem Grund wirkt sich eine Kalkung zu Gerste i.d.R. sehr positiv aus.


Dieser Beitrag stammt aus der Beratungs-Info Pflanzenproduktion Hessen.
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